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Das Pete Buch 30 - Der Kaiser von Hollywood

Das Pete Buch 30 - Der Kaiser von Hollywood

Titel: Das Pete Buch 30 - Der Kaiser von Hollywood Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Will Parker
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Sommersprosse, hast du denn die Stimme nicht erkannt? Das ist doch —"
    Die Tür sprang auf; sie hatte einen krachenden Fußtritt erhalten. Die Kerze flackerte im Luftzug. Ein Maskierter stand im Türrahmen und riß ein Gewehr an die Backe.
    „Hands up!" brüllte er. „Wer sich wehrt, ist im Eimer!"
    Aber jetzt zeigte Sommersprosse, was für ein Kerl er war. Er stieß einen heiseren Wutschrei aus, unterlief das Schießeisen, sprang dem Fremden an den Hals und trommelte mit beiden Fäusten auf ihn los, bis der Eindringling seine Flinte fallen ließ und zurück taumelte; gleich darauf stürzte sich Sam auf einen zweiten Gegner, und auch diesem wäre es übel ergangen, wenn sich der jugendliche Berserker nicht in seinem langen Überwurf verfangen und einen Purzelbaum geschossen hätte.
    „Pete!" schrie er. „Conny! Andy! Sitka! Wo bleibt ihr denn? Ich habe sie umzingelt! Helft mir auf! Ich will die Kerle in die Pfanne hauen!"
    Sams Freunde ließen ihn jedoch im Stich. Pete wandte sich vielmehr, während er seine Taschenlampe aufblitzen ließ, an den Gewehrschützen und rief lachend:
    „Abend, Carlos! Ich erkannte dich an der Stimme. Seid ihr gerade erst angekommen?"
    „Ja", bestätigte Carlos Huelva, der Führer des Bunnes der Tapferen, indem er sich das Blut von der Nase wischte. „Du, das war ja ein leckerer Empfang. Könnt ihr denn gar keinen Spaß mehr verstehen?"
    Nun brach ein allgemeines Gelächter los — natürlich ohne Sam — und aus dem Hintergrund rief Mammy Linda:
    „Das meine Werk, Pete! Ihr mir eben so schrecklich in Angst gejagt, aber Dorothy mir beruhigt und gesagt, daß nur alles Quatsch und keine Gespensters, und da kommen Carlos und die anderen Mexikaner-Boys, und mir sticht Hafer und ich sagen: ihr das die Kerls heimzahlen und Jux machen. Ich sie auch die Holzgewehr gegeben, das Mr. Rickard euch geschenkt, und Schleifstein für Messers, und —"
    „Hahaha", lachte Andy, „und Sam hat die Holzflinte für echt genommen! Oh, Sommersprosse! Köpfchen, Köpfchen! Was ist nur in dich gefahren?"
    Sam war zu Tode gekränkt, daß sein heldenmütiger Einsatz nun in Lächerlichkeit enden sollte; er übersah geflissentlich die Hände, die ihm die zehn mexikanischen Jungen entgegen reckten, holte, nachdem er sein Gewand wütend ausgezogen und in eine Schuppenecke geworfen hatte, seine Matratze aus seinem und Petes gemeinsamem Zimmer und verbrachte die Nacht grollend und vor sich hinschimpfend auf dem Dachboden. Übrigens verschwanden die weißen Mäntel und Kapuzen bald allgemein, da der Lärm und das Gejubel auch Mr. Dodd und seine erwachsenen Gäste, Mr. Tunker, Mr. Dunn, die Schauspieler und Kraftfahrer auf den Plan riefen. Mammy tischte abermals auf, damit auch die Freunde aus Mexiko nicht Hungers zu sterben brauchten; Pete, Carlos und Sitka versorgten die Pferde, und zum Schluß setzten sich die Boys auf dem nächtlichen Hof mit Mr. Wellman und Young Buffalo Bill zusammen und besprachen die Fehde gegen den „Kaiser von Hollywood".

    Es war viel für den kommenden Tag noch vorzubereiten. Schon um vier Uhr früh begann daher in der Nähe der Ranch ein geheimnisvolles Hämmern und Pochen, das sich um die Herrichtung einer Kirmesbude zu irgend einem Spezialzweck drehte. Um acht Uhr war es beendet, und schon eine Stunde später rückte der Feind an. — „Sheriff" Watson rüstete sich zum Generalangriff auf die Salem-Ranch, das Verräter-Nest.
    „Halt, Gents!" kommandierte Old John mit einer Stimme, die vor Erregung schwankte wie ein Schilfrohr im Wintersturm. „Überzeugt euch, daß eure Colts geladen sind! Und dann reiten wir im Gänsemarsch weiter: Jimmy als Aufklärer voraus, hundert Schritte dahinter Brent, zwanzig Schritte hinter Brent Corner, zwanzig Schritte nach Corner Flowers, und fünfzig Schritte hinter Flowers meine Wenigkeit persönlich."
    „Warum soll ich denn so weit voraus, Onkel?" unterbrach ihn Jimmy. „Das schmeckt mir nicht. Und du willst ganz am Sterz hinterher baumeln? Komisch! Ich dachte immer, der Feldherr gehörte an die Spitze!"
    „Jeder tüchtige Feldherr wählt seinen Platz da, wo er das Ganze am besten überblicken kann", belehrte ihn der Onkel ungehalten. „Außerdem muß ich uns die strategische Rückzugslinie frei halten. Die Gangster sind in tausendfacher Übermacht, und es ist möglich, daß sie uns aus dem Hinterhalt umgehen. Dann ist am Schluß unserer Marschkolonne ein tapferer Mann vonnöten."
    „Nun mach bald einen Punkt, John", warf Mr. Corner ein.

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