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Das Pete Buch 30 - Der Kaiser von Hollywood

Das Pete Buch 30 - Der Kaiser von Hollywood

Titel: Das Pete Buch 30 - Der Kaiser von Hollywood Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Will Parker
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halben Monat, wollte ich sagen — gratis. Nur zwei Minuten, John! Sowie du mich angehört hast, ist alles okay."
    „Der Schurke treibt mich noch zum Wahnsinn", stöhnte Mrs. Poldi. „Da fangen auch die Hunde schon an zu bellen. Gleich hetzt er mir das ganze Town auf meinen unschuldigen Hals."
    Settler legte jetzt eine Pause ein. Dann ging die Wut mit ihm durch.
    „Ist das der Dank für die vielen Gläschen, die ich für dich schon bezahlt habe, Mensch? So darfst du mir aber nicht kommen! Ich bin ja schließlich nicht der erste beste und habe auch mein Ehrgefühl. Wenn du in zehn Sekunden nicht aufgemacht hast, ist es aus zwischen uns; dann kannst du händeringend hinter mir herlaufen, und ich sage: Pack dich zum Satan, Kerl! — Ach, Johnny! Sei doch vernünftig! Wir wollen uns nicht zanken. Ich —"
    Nun erscholl plötzlich eine zweite Stimme:

    „Was höre ich da, Mr. Settler? Sie wollen unseren Sheriff im Schlafe belästigen? Der hat Sorgen genug, falls Sie das noch nicht wissen sollten. Gehen Sie nach Hause, Mann, und stören Sie die Nachtruhe nicht!"
    „Mr. Pettifogger? Mit Ihnen habe ich gar nichts zu tun", protestierte Settler. „Spielen Sie sich nicht auf als wären Sie der Obersheriff von Arizona! — Oder — vielleicht ... Ich rasiere Sie für acht Tage umsonst, wenn —"
    Das Gespräch der beiden wurde plötzlich leiser. Aber Betty hatte sich an die Haustür geschlichen und konnte jedes Wort verstehen.
    „Zahlen Sie mir tausend Dollar, Settler, und ich werde Watson vorschlagen, seine Klage gegen Sie zurückzuziehen. Und für weitere tausend wirke ich auch auf Mrs. Poldi ein, daß Ihre Frau ungeschoren bleibt."
    „Meine Frau?" prallte Settler zurück. „Nee, nee! Die kann ruhig sitzen; dann bin ich wenigstens für ein paar Jahre der Herr im Haus. Aber für mich tausend Dollar? Wollen Sie mich ruinieren, Mr. Pettifogger? Sagen wir fünfzig — oder hundert. Sonst —"
    „Tausend Dollar, und keinen Cent weniger! Wenn Sie aber lieber zehn Jahre als Staatspensionär leben wollen — bitte sehr! Das ist Ihre Sache."
    „Gut", wimmerte Settler, „meinetwegen. Ich bin ja nicht so. Aber Sie müssen dann sofort mit mir reingehen und die Geschichte vermitteln. — Hallo, Johnny! Mr. Pettifogger ist auch hier! Es geht alles klar. Du kriegst einen Tausender und . .. Ach nee, so war's ja auch wieder nicht; ich bin schon ganz durcheinander, Mr. Pettifogger."
    Betty sauste zu ihrer Tante zurück und wollte ihr in fliegender Eile erzählen, was für ein falscher Gent dieser Pettifogger war; da klopfte der Advokat bereits selbst an die Haustür:
    „Mr. Watson! Aufmachen! Staatsgeheimnis! Es ist sehr dringend!"
    „Weißt du was, Tantchen", rief Betty, „wir löschen das Licht, und dann gibst du in der Dunkelheit Audienz." Und schon schraubte sie die Petroleumlampe herab, daß sie nur noch einen kläglichen Schimmer verbreitete, und lief wieder an die Tür, ohne auf Mrs. Poldis erregten Protest zu achten. —
    Inzwischen hatte sich im Hausflur noch ein Besucher eingefunden, der von der Hofseite durch ein Dachfenster ins Haus gestiegen war. Er trug einen langen, weißen Talar, hatte eine Kapuze über den Kopf gezogen und knurrte wütend vor sich hin:
    „So'n Bockmist! Da muß ausgerechnet jetzt das ganze Town zusammenlaufen. Aber ich bin im Zuge, verdammt und zugenäht, und lasse mich nicht stören! Wozu bin ich der Geheime Ankläger? Wenn sie's nicht besser haben wollen, gut, dann sollen sie alle auf einen Schlag das Schlottern kriegen."
    Betty öffnete die Haustür, Pettifogger und Settler traten ein und stolperten in der Finsternis ins Office, wo sie am Schreibtisch Old Johns Stetson erkannten.
    „Mr. Watson". begann der Advokat, „ich führe Ihnen hier den Beklagten Settler vor. Er hat feierlich Besserung gelobt, und ich denke, wir könnten ausnahmsweise mal ein Auge zudrücken. — Hallo, Watson! Haben Sie die Sprache verloren?"

    Plötzlich hallte ein geisterhaftes, langgezogenes „Huuuuuuuu!" durch den Raum, und als die Anwesenden sich erschrocken umdrehten, sahen sie ein weißes, gespenstisches Etwas, das die Türöffnung versperrte.
    „Huuuuuuh!" ging es wieder. „Hier spricht das Geheime Gericht von Arizona! John Watson, erbärmlicher Erdenwurm, empfange das Urteil für deine Schlechtigkeiten!"
    Mrs. Poldi, Pettifogger und Settler waren zu Eisblöcken erstarrt; selbst der Anwalt, der doch sonst mit allen Wassern gewaschen war, hatte einen richtigen Schock bekommen. Betty allerdings, die dem

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