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Das Pete Buch 30 - Der Kaiser von Hollywood

Das Pete Buch 30 - Der Kaiser von Hollywood

Titel: Das Pete Buch 30 - Der Kaiser von Hollywood Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Will Parker
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wehte, drang mit geballter Faust auf Pettifogger ein und jagte ihn davon; Mr. Malcolm verlangte aus dem Hintergrund laut schreiend Schadenersatz für seine zertrümmerten Schaufenster; Mrs. Settler und Mrs. Malcolm weinten unter der Nachwirkung des ausgestandenen Schreckens; die mexikanischen Jungen ließen auf ein Zeichen ihres Häuptlings wieder das „Carramba, carramba!" rollen, und ihre Somerseter Freunde brachten Hochrufe auf den „Kaiser von Hollywood" aus, während Joe Jemmery dem Hilfssheriff eine bescheidene Frage vorlegte:
    „Ist das denn nun eigentlich wirklich eine Krone, die Sie da aufhaben, Mr. Kaiser, — oder ist es nur Mrs. Poldis Hut?"
    Old John holte zu einer Ohrfeige aus, fühlte aber, daß jemand seinen rächenden Arm festhielt, und sah, als er sich wutschnaubend nach dem Täter umblickte, in das zorngerötete Gesicht Mr. Wildes, des Regierungsbeamten aus Tucson.
    „Das ist ja der Gipfel!" schrie dieser außer sich. „Nennen Sie das die Früchte Ihrer Amtsführung, Sheriff Watson? Ich vernahm einen Lärm, als wenn die Welt unterginge, und ahnte nichts Gutes. Aber was ich hier vorfinde, übertrifft noch meine schlimmsten Erwartungen. Sie in Frauenkleidern, Mr. Watson! Und Mrs. Poldi und ihre Nichte als Männer aufgezäumt! Glauben

    Sie denn, wir hätten Karneval? Wie können Sie das mit der Würde Ihres Amtes vereinbaren? Und da — natürlich — der Jimmy! In Mädchenkleidern! Ich werde da» ungesäumt meiner Behörde berichten. Diese Sache bricht Ihnen das Genick, John Watson!"
    Mr. Wildes Hinweis auf Mrs. Poldi lenkte natürlich die allgemeine Aufmerksamkeit auf die streitbare Witwe, die bisher ziemlich unbeachtet geblieben war; und nicht nur auf sie, auch auf ihren, von seinen Wächterinnen fast ganz verdeckten-Gefangenen.
    Bing Wellman drängte sich auf den unglückliche« Kapuzenmann zu, riß ihm die Hülle vom Gesicht und —
    „Sommersprosse!" brüllten die Jungen. „Sam, wie er leibt und lebt! Darum hat er sich auch heute nachmittag verdrückt!"
    Sam begann wie ein Rohrspatz zu schimpfen.
    „Kojoten! Stinktiere! Solltet mir lieber geholfen haben! Ich habe mir den Fuß verknackst, wie ich ausreißen wollte, und nur darum haben sie mich erwischen können. Lassen Sie mich sofort los, Mrs. Poldi! Ich werde alles erklären. Ich bin —"
    „Von zwei Squaws bist du gefangengenommen worden!" lachte Lloyd Rickard. „Und du wolltest im Film Indianer spielen? Sam, Sam! Da hast du dir aber viel vorgenommen! Ein Indianer, der von einer Frau gefangen wird, verliert seine Ehre und wird aus der Stammesgemeinschaft ausgestoßen! Armer Boy, was soll jetzt nur aus dir werden?"
    „Das braucht ja Ihre Sorge nicht zu sein!" schrie Sam; aber seine Freunde merkten, daß ihn der Spott des Regisseurs mitten ins Herz getroffen hatte. „Ich hatte nur beschlossen — wo ich ja nun ma! der geheime Ankläger bin, da wollte ich mir so 'nen Extraspaß machen und Old John zeigen, was ein Tomahawk wert ist. Aber die große und die kleine Schlange hier überlisten mich; und jetzt könnt ihr mich alle mal gern haben, und den ganzen Plunder hier schmeiß' ich dir vor die Füße, Pete! — So, da liegt er; ich aber hinke zu meinem Wind, meinem treuen Kriegspfadstreitgenossen, den ich im ,Weidereiter' in Obhut guter Menschen gegeben habe. Aber ob ihr mich noch einmal wiederseht, wird sich zeigen. — Jedenfalls komme ich nicht eher nach Hause, bis ich die Squawskrallen von meiner blutenden Seele gewaschen habe."
    Mit diesen Worten bahnte sich Sommersprosse einen Weg durch die Menge der Somerseter und verschwand um die Straßenecke. Pete wollte ihm folgen, blieb aber stehen, weil gerade Mr. Wilde wieder das Wort ergriff:
    Alle Gesichter wandten sich dem Redner zu, und das gab auch Mrs. Poldi und Betty, der „großen und kleinen Schlange", die Möglichkeit, sich heimlich in eine Gasse zu verdrücken. Jimmy folgte ihrem Beispiel, so daß von den „Helden" des Abends nur Old John die Stellung behauptete; er hatte sich den Hut in seiner Aufregung aus der verbeulten Stirn geschoben und blickte nun verstört, aber trotzig um sich.
    „Mir fiel gestern", fuhr Mr. Wilde fort, „die unangenehme Aufgabe zu, im Namen meiner vorgesetzten Behörde unseren wackeren Mr. Tunker vom Dienst zu suspendieren und den Hilfssheriff John Watson zum kommissarischen Sheriff zu ernennen. Nachdem sich aber inzwischen ergeben hat, daß Mr. Watson zur Führung der Amtsgeschäfte vollständig unfähig ist —."
    „Das wird sich finden!"

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