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Das Pete Buch 30 - Der Kaiser von Hollywood

Das Pete Buch 30 - Der Kaiser von Hollywood

Titel: Das Pete Buch 30 - Der Kaiser von Hollywood Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Will Parker
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sehen!" Das allgemeine Gebrüll überschlug sich.
    Jetzt endlich fand John Watson die Sprache wieder.
    „Grundgütiger Strohsack!" ächzte er mit gebrochener Stimme. „Und nun finden sie mich im Weiberrock! Wie soll das enden, Jimmy? Wie soll das bloß enden?"
    *
    Im Sheriffsoffice hatte der Abend ganz ruhig begonnen. Betty war in bester Laune. Das Abenteuer gefiel ihr, und sie lachte unaufhörlich, obwohl die gestrige Tante ihr strengstes Schweigen auferlegte.
    „Du, Tante, der Stetson steht dir aber primissinri! Und erst der Sheriffstern! — Du siehst richtig schneidig aus! Nur schade, daß Mr. Watson den Colt mitgenommen hat. Sonst könnten meinetwegen alle Gangster der USA einen Angriff auf uns machen."
    „Schweig!" zürnte die Witwe, die nervös mit den Fingern auf der Schreibtischplatte trommelte. „Die Sache ist viel zu ernst. Ich soll doch gekidnappt werden, und Mr. Watson begibt sich meinetwegen in Todesgefahr! Und du kicherst genau so wie diese Dorothy Simmers von der Salem-Ranch — schäme dich!'* „Die Dorothy", meinte Betty trotzig, „muß nach allem, was ich von ihr gehört habe, ein ganz patentes Mädel sein. Wäre mir schon recht, sie zur Freundin zu haben."
    „Du fährst nächste Woche wieder nach Minesota!" trumpfte die Tante auf, „vierzehn Tage früher, als geplant war. Denn mit diesen Personen von der Salem-Ranch sollst du mir nicht in Berührung kommen. Ich wittere diese schlechten Kreaturen schon auf eine Meile Entfernung an ihrem Kuhgestank, ob es nun Mr. Dodd oder sein sauberer Sohn oder Pete und seine Schwester sind. Und wenn du von ihnen infiziert würdest — es wäre einfach nicht auszudenken."
    Nun, ganz so gut war die Witterung der streitbaren Witwe nicht. Jedenfalls verspürte sie nichts davon, daß sich, während sie ihre zornigen Worte hervorstieß, Mr. Dodds sauberer Sohn auf dem Hof des Amtsgebäudes zu schaffen machte. Aber das Schicksal hatte es trotzdem so gefügt, daß sie an diesem Abend mit ihm noch in näheren Kontakt kommen sollte, i
    Einstweilen war es 8 Uhr. In Somerset war alles ruhig. Die Schildbürger saßen wohl zu Hause und zerbrachen sich die Köpfe, was die heutige Expedition John Watsons zur Salem-Ranch zu bedeuten hatte. Nur im „Silberdollar" herrschte noch reges Leben. Dort waren einige Schauspieler abgestiegen, die mit Mr. Turner lachten und tuschelten. Bing Wellman und Young Buffalo Bill allerdings waren nicht dabei. Die hatte angeblich die Angst vor der Verhaftung auf der

    Salem-Ranch zurückgehalten; und auch Mr. Tunker und Mr. Dunn waren noch nicht zu Hause.
    „Ach, Tante, wie ist das langweilig", seufzte Betty auf, als es 9 Uhr geschlagen hatte. „Ob denn nicht bald die Knallerei in deiner Wohnung losgeht? Einmal muß doch —"
    Sie stutzte. Denn da hatte jemand unverkennbar an die Haustür gepocht.
    „Mr. Watson!" rief ein Mann, dem offenbar ganz erbärmlich zumute war. „Auf ein Wort, lieber John! Ich habe dir etwas mitzuteilen."
    „Das ist Settler, der Friseur", stottere Mr.. Poldi verwirrt. „Hm, was nun? Ich kann dem Menschen doch nicht öffnen. Wir stellen uns einfach taub, Betty! Gib keine Antwort!"
    „Och, wie schade!" schmollte die Nichte. „Ich hätte 60 gerne sein dummes Gesicht gesellen, wenn er uns hier sieht. Wäre das kein Grund, Tantchen, ihn hereinzulassen?"
    „John", bettelte Settler wieder, „wir waren doch früher gute Freunde. Ich will auch alles wiedergutmachen. Ich tue Abbitte und lege öffentlich Zeugnis ab, daß du gar nicht der Kaiser von Hollywood bist. Das haben alles nur der blöde Dunn und die verdammten Bengels erfunden."
    „Verflixter Kerl!" schimpfte Mrs. Poldi zornbebend. „Wenn er nicht bald verschwindet, kriegt er einen Eimer Wasser über seinen Schafskopf. Wir haben doch extra ein Schild rausgehängt, daß das Office geschlossen ist!"
    „Aber du hast dich im Glänze deines Stetsons am Fenster gezeigt, wie es vereinbart war, außerdem kann der arme Mann bei der Dunkelheit draußen bestimmt nicht lesen. Weißt du was? Ich mache auf, und du hältst dir ein Taschentuch vor das Gesicht und schmetterst ihn durch die Blitze deines eisigen Schweigens nieder — zur Not kannst du ja auch ein paar dumpfe Worte murmeln."
    „Johnny!" ging das Flehen vor der Haustür wieder los. „Nun verspür doch endlich ein menschliches Rühren! Kreuzposaunendonnerschlag! Sei nicht dickköpfig! Mir soll's auch auf eine Pulle Whisky nicht ankommen, und die Haare schneide ich dir für ein ganzes Jahr— für einen

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