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Das Pete Buch 36 - Wo gibts denn sowas

Das Pete Buch 36 - Wo gibts denn sowas

Titel: Das Pete Buch 36 - Wo gibts denn sowas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Dalton
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zwar, und auch noch verschiedenes andere tat ihm weh, aber er biß die Zähne tapfer zusammen und ließ sich nichts anmerken. Fachmännisch gab er seinem erschreckten Gaul die nötigen Hilfen; gleich darauf stand auch das Tier wieder, zitternd und mit bebenden Flanken, aber unversehrt. Die anderen waren inzwischen hinter den nächsten Felsen verschwunden.
    Jerry versuchte, sich in den Sattel zu schwingen, mußte seine Bemühungen jedoch gleich wieder aufgeben; denn, wenn er den Kopf zu stark bewegte, fühlte er darin einen stechenden Schmerz. Langsam trottete er hinter den Kameraden her und hielt den Kopf krampfhaft steif; seinen Gaul zog er am Zügel nach.
    Die andern hielten von Zeit zu Zeit, um sich nach den Hilferufen, die immer noch kamen, zu orientieren. „Das klingt, als ob's einer von uns wäre!" überlegte Joe Jemmery. „Aber ich kann die Stimme noch nicht ausmachen. Also weiter!"
    Nach kurzer Zeit ging es dann nicht mehr. Sie mußten aus den Sätteln und ihre Pferde zurücklassen. Die Hilferufe wurden jetzt immer lauter und deutlicher; die Boys näherten sich also dem Platz, von dem aus gerufen wurde. Eine wilde Erregung ergriff sie. Sie gingen nicht mehr, sie liefen, so rasch es bei dem unebenen Boden ging.
    Schließlich gelangten sie in eine Schlucht, die so eng war, daß sie sich mehrfach zwischen den Felswänden hindurchzwängen mußten, und so hoch, daß sie den Himmel nur als schmalen Strich über sich hatten. Immer wieder nahm ihnen Strauchwerk, das auf halber Höhe der Felswände wuchs, den Ausblick. Sie kamen sich vor wie in einem Wolfsrachen.
    Zum Schluß wurde der Weg dann auch noch durch Felsbrocken blockiert, die vor langer Zeit die Felswände heruntergepoltert waren und sich auf dem Grund gestaut hatten. Es blieb ihnen nun nichts anderes übrig, als immer wieder hinauf- und herunterzuklettern. Nach wenigen Minuten waren sie in Schweiß gebadet. Vielleicht hätten sie die Sache schon aufgegeben, wenn die Hilferufe sie nicht immer wieder von neuem angefeuert hätten. Hohl und schaurig brachen sich diese an den engen Schluchtwänden. „Ich halt's bald nicht mehr aus!" stöhnte Bret Halfman. „Das knetet einem ja die Seele im Leibe weich, ob man will oder nicht — furchtbar!"
    Plötzlich senkte sich die Schlucht noch ein Stück tiefer, und ebenso plötzlich war sie dann zu Ende. Die Felswände traten nach rechts und links zurück; den Boys war es, als ob sie aus einem Tunnel herauskämen. Sie sahen einen kleinen Bergkessel vor sich, nur aus glattem, kahlem Stein bestehend, ohne jeden Pflanzenwuchs, von hohen Felswänden umschlossen. Einen Ausgang gab es nicht. Tim Harte schüttelte den Kopf. „Kann mir denken, daß man tiefsinnig wird, wenn man sich längere Zeit hier aufhält."
    Dann erscholl der nächste Hilferuf. Sie blickten alle gleichzeitig nach oben, zu einer Stelle hin, als würden ihre Köpfe von unsichtbaren Drähten bewegt.
    „Mein Gott!" Andy Rothermere stöhnte plötzlich laut. „Muß sich verdammt ungemütlich vorkommen, der Kerl!" Er maß mit den Augen die Entfernung, die sie von dem Jungen trennte, der in der halben Höhe der Felswand hing, sich verzweifelt an den Steinen festklammerte und weder vorwärts noch rückwärts konnte.

    „Ist das nicht —?" Jerry Randers wagte es nicht auszusprechen. „Ich freß einen Besen, wenn das nicht —!"
    „Natürlich ist das unsere Sommersprosse! Kein anderer!" Joe Shell zappelte plötzlich vor Aufregung.
    Regenwurm nahm die Sache sofort energisch in die Hand. „Los! Ich glaube nicht, daß er's noch lange aushält! Wir sind tatsächlich im allerletzten Moment gekommen!"
    „Wie kam er da nur hinauf?" wunderte sich Bret Halfman.
    Joe blickte ihn strafend an. „Darüber nachzudenken, hat Zeit! Erst müssen wir versuchen, ihn herunterzubekommen; aber ich befürchte, es wird ein schweres Stück Arbeit geben."
    „Wie schaffen wir das bloß?" Sie starrten nach oben und erwogen alle Möglichkeiten, die es gab, während Regenwurm die Hände zum Trichter an den Mund legte und losrief: „Halt durch, Sommersprosse, wir sind gleich da! Es dauert nicht mehr lange, dann haben wir dich unten — du kennst uns doch!"
    „Yip-e-e-e!" kam es zurück. Sam bemühte sich verzweifelt, den Freunden zu zeigen, wie „vergnügt" er noch war; aber sein Ruf klang reichlich matt.
    „Wie lange hältst du's da oben noch aus?"
    „Will nicht behaupten, daß ich's noch stundenlang durchhalte — hätte nichts dagegen, wenn ihr euch ein bißchen beeilen

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