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Das Pete Buch 36 - Wo gibts denn sowas

Das Pete Buch 36 - Wo gibts denn sowas

Titel: Das Pete Buch 36 - Wo gibts denn sowas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Dalton
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seinen Gefangenen auf sich zukommen und wetzte los, um dem drohenden Verhängnis zu entgehen. Jimmy hätte ihn in der nächsten Sekunde beim Kragen haben können, wenn ihm das Schicksal nicht ein Bein in Gestalt einer Baumwurzel gestellt hätte. So lang er war, schlug er zu Boden. Sam fand, das Schicksal sei eine sehr gerechte Einrichtung, und lachte laut los.
    Der Schlacks sprang sofort wieder auf und rannte weiter. Es blieb Sam nun nichts anderes übrig, als hinter den beiden herzulaufen, um zu verhindern, daß es dem Kleinen schlecht erging. Ashy schrie zunächst, als ob er am Spieß stäke, gab das Schreien jedoch sehr bald wieder auf, weil es ihn im Rennen behinderte.
    Da stieg der Boden zum Südrand der Gewittersteine hin plötzlich steil an; und es dauerte nur wenige Minuten, dann pustete der Kleine aus vollen Lungen. In dem Bestreben, den Verfolger möglichst schnell abzuschütteln, achtete er nicht darauf, wohin er sich wandte. Und so stand er unvermutet vor einer niedrigen Felsbarriere. Er warf einen Blick nach rechts und sah Jimmy in bedrohlicher Nähe heran wetzen; er schaute nach links und erblickte Sam. Ohne zu überlegen kletterte er den Felsen hoch. Wenige Minuten später hatten Jimmy und Sam die Barriere erreicht. Auch sie überlegten nicht lange, sondern stiegen eilig hinter den Flüchtenden her.
    Es ging ungefähr acht Meter hoch; dann war die Barriere zu Ende. Ashy sah einen gefährlich schmalen Grat vor sich, nicht viel breiter als dreißig Zentimeter, uneben und holprig, mit Felszacken nur so gespickt. Auf der andern Seite fiel der Fels steil ab; es schien dem Kleinen ausgeschlossen, die Felswand hinunter turnen zu können, ohne Schaden zu nehmen. Unentschlossen hing er einige Minuten quer über dem Grat.
    Jimmy und Sam kamen rasch näher. „Laß den Boy in Ruhe!" warnte Sam eindringlich. „Man kann nicht wissen, was passiert, und ehe man sich's versieht, ist's geschehen!"
    Ashy wollte aber um keinen Preis in die Hände der Gegner fallen; das verlieh ihm eine Tollkühnheit ohnegleichen. Ohne darüber nachzudenken, wie gefährlich die Sache war, richtete er sich auf dem Grat wieder auf, und in der nächsten Sekunde lief er auf dem schmalen, unebenen Rand davon. Er balancierte wie ein Seiltänzer im Zirkus.
    „Wenn das nur gut geht!" Sam hatte Jimmy überholt und den oberen Gratrand vor ihm erreicht. „Daß dieser Schlacks nur Unheil stiften muß!" Er erhob seine Stimme. „Bleib stehen, Kleiner! Die Sache ist zu gefährlich! Komm zurück, wir tun dir nichts! Kannst es glauben!"
    Aber Ashy war viel zu aufgeregt, den Sinn von Sams Worten zu begreifen; er hielt sie wohl für eine neue Drohung und lief weiter; noch schneller als bisher.
    „Mensch, Mann!" Sam konnte nur noch flüstern, so gefährlich sah die Sache aus. Dann geschah es! Ashy schrie halblaut auf und war in der nächsten Sekunde seinen Blicken entschwunden.
    Sam richtete sich, oben angekommen, ebenfalls hoch, hielt es dann jedoch für besser, auf allen vieren weiterzukriechen. Er schlich dahin wie eine Katze, und wenn er auch allerhand von der Kunst des Kletterns verstand, die Sache erschien ihm immer noch gefährlich genug. Von Ashy war nichts mehr zu sehen. Sam schlug das Herz bis in den Hals hinauf; er hoffte inbrünstig, dem Kleinen möge nichts Ernstliches passiert sein und beeilte sich, die Stelle zu erreichen, an der er verschwunden war.
    Dann vernahm er auch hinter sich einen Schrei. Was war nun wieder mit dem Schlacks los? Sommersprosse wurde nun doch wütend. Vorsichtig wandte er den Kopf. Jimmy hatte inzwischen ebenfalls den Grat erreicht, bekam es aber, als er sich aufrichten wollte, mit der Angst zu tun und hatte innegehalten. Er konnte weder vorwärts noch rückwärts. Angst im Gesicht und Furcht im Blick, so hing er auf dem Grat, beide Hände in den Fels gekrallt.
    Sam beschloß, sich zunächst einmal um den Kleinen zu kümmern und Jimmy ruhig zappeln zu lassen; Strafe mußte sein; schließlich konnte er nicht zwei Mann zu gleicher Zeit retten.
    Dann erreichte er die Stelle, an der der Kleine verschwunden war. Ängstlich spähte er in die Tiefe. Es ging mindestens zehn Meter steil hinunter in eine Mulde, die wie eine große Schüssel aussah. Sie wurde fast vollständig von einem großen, beinahe kreisrunden Strauch ausgefüllt. Mitten in der Krone dieses Strauches lag Ashy. Er rührte sich nicht. War ihm etwas passiert?
    „He — du da!" rief Sam mahnend und eindringlich nach unten. „Sag doch was, damit ich weiß,

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