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Das Pete Buch 37 - Kaum zu glauben

Das Pete Buch 37 - Kaum zu glauben

Titel: Das Pete Buch 37 - Kaum zu glauben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George Berings
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Mr. Colfax anzüglich.
    „Sie ...!" Onkel John sprang erregt auf. „Wollen Sie vielleicht behaupten, ich sei vom Affen gebissen worden? Das wäre eine unverschämte Beleidigung."
    Mr. Colfax lächelte. So ganz nebenbei richtete er wieder den Colt auf John Watsons Heldenbrust. Der Hilfssheriff zog es unter diesen Umständen vor, sich schleunigst wieder zu setzen.
    „Wir wollen uns nicht streiten, Sheriff. Ich sagte, man kann Nachrichten verkaufen wie Käse oder Wurst. Das stimmt tatsächlich. Es kommt nur darauf an, diese möglichst schnell an den Mann zu bringen. Man muß der Konkurrenz immer um eine Nasenlänge voraus sein."
    „Sehr gut, wenn man eine lange Nase hat wie ich, dann hat es mit dieser einen Nasenlänge keine Schwierigkeiten."
    Mr. Colfax betrachtete interessiert Onkel Johns Zinken. Dann nickte er zufrieden. „Vielleicht wären Sie mein Mann, Sheriff. Ich sagte ja gleich, wir würden noch Freunde werden."
    „Wie meinen Sie das? Was heißt hier ,mein Mann'? Ich bin keines Menschen Mann, Gent, ich bin Beamter und habe mein kleines, aber sicheres Einkommen." John Watson klimperte symbolisch mit dem Geld in seiner Tasche.
    „Das glaube ich gern, Mr. Watson. Trotzdem können Sie ein hübsches Sümmchen nebenbei verdienen. Ich zahle gut."
    „Und was muß ich dafür tun?" Onkel John hatte immer noch nicht begriffen.
    „Ganz einfach. Sie sammeln Nachrichten und Neuigkeiten und teilen mir alles auf dem schnellsten Wege mit. Auf dem schnellsten Wege, darauf kommt
    es an!"
    „Erstens gibt es hier keine Nachrichten", meinte Watson nachdenklich „und zweitens gibt es hier auch keine schnellen Wege."
    „Hier gibt es doch Neuigkeiten in Menge", belehrte ihn der Fremde. „Somerset ist dafür berühmt; die ganze Welt wartet nur darauf, daß in Somerset wieder mal was passiert. Und für die schnellen Wege sorge ich."
    „Wollen Sie etwa Straßen bauen?" erkundigte sich Watson naiv.
    „No, das nicht, aber ich denke an Brieftauben, Mr. Watson. Mit diesem Nachrichtenmittel werden wir jede Konkurrenz schlagen."
    Watson lachte, dann sah er Mr. Colfax listig an. „Sie sind ein kleiner Schelm, Mr. Colfax. Wollen mich sicher auf den Arm nehmen, was? Denken wohl, ich würde auf den Schwindel reinfallen? No, Mann, einen John Watson legt man nicht so leicht herein. Da müssen Sie schon früher aufstehen. Brieftauben! Hahaha! Als ob heutzutage Brieftauben noch eine Bedeutung haben."
    „Eine große sogar, lieber Watson", versicherte Colfax ernst. „Es dürfte Ihnen kaum bekannt sein, daß gute Reisetauben bis zu sechzig Meilen in der Stunde zurücklegen. Bis Phoenix ist es ungefähr so viel. Ich könnte also in einer knappen Stunde im Besitz jeder Ihrer Nachrichten sein."
    „Donnerwetter, das ist ein Ding, was? Aber wie finden denn diese harmlosen Tierchen den Weg nach Phoenix? Könnten sie nicht aus Versehen in Alabama oder Kentucky landen? Dann kommt die Nachricht in falsche Hände, und ich bekomme nie einen Cent zu sehen."
    „No, Mr. Watson, ich werde Ihnen abgerichtete Tauben in einem Reisekorb schicken. Sie schreiben Ihre Nachricht auf einen Zettel und stecken diesen in ein Röhrchen, das jede Taube an einem Bein trägt. Dann lassen Sie das Tier fliegen. Es schlägt sofort die Richtung zum Stall ein. Der Stall aber befindet sich in meinem Haus in Phoenix."
    „Das — das — ho, ist ja eine ganz patente Sache. Da bin ich aber platt. Ich würde es schon machen, wenn ich nur wüßte, was ich Ihnen für Nachrichten senden soll. Hier passiert doch gor nichts. Die Leute sprechen vor lauter Langeweile nur noch über das Wetter. Erst gestern abend, als ich mit Mr. Tinfad und Mr. Dodge auf dem Vorbau saß ..."
    „Das ist es ja", unterbrach ihn Mr. Colfax, „diese Gents wollen Neuigkeiten erfahren, das beste Mittel gegen Langeweile; sie interessieren sich für jede Kleinigkeit. Für jede! Außerdem kann man Nachrichten ja auch frisieren!"
    „Was ist los? Ich bin doch kein Frisör, bin Beamter, Mr. Colfax." John Watson war sehr enttäuscht.
    „Blödsinn, Watson. Ich meine doch, man kann Nachrichten so verändern, daß sie interessant werden. Nehmen wir einmal an, Sie hätten sich in einen Ameisenhaufen gesetzt..."
    „Woher wissen Sie denn das? Haben Ihnen das die Tauben auch schon gemeldet?" Watson sah den Agenten entsetzt an; er glaubte an Teufelsspuk.
    „Ich nehme es doch nur an, ich wollte damit doch nur sagen . .."
    „Es stimmt aber, ich habe mich tatsächlich in einen Ameisenhaufen gesetzt."
    „Also gut,

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