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Das Pete Buch 37 - Kaum zu glauben

Das Pete Buch 37 - Kaum zu glauben

Titel: Das Pete Buch 37 - Kaum zu glauben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George Berings
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Geschäfte hier bis zum Abend erledigen zu können."
    „Hm — womit handeln Sie denn, wenn man fragen darf?" Onkel John ging jetzt direkt auf sein Ziel los. „Schwer zu erklären; es ist eigentlich keine Ware.

    Dennoch erziele ich bei meinem Handel einen ganz schönen Gewinn."
    Watson witterte Morgenluft. Schon hing das Fischlein an der Angel. So mir nichts — dir nichts einen schweren .Jungen' zu entlarven, das sollte ihn Sheriff Tunker einmal nachmachen!
    „Papiere!!" stieß er sofort nach.
    Der junge Mann war erst so erschrocken, daß ihm fast das Glas aus der Hand gefallen wäre. Dann aber lachte er los, als habe er einen guten Witz gehört. „Halten Sie mich etwa für einen Gauner?"
    Das aber konnte Watson nicht vertragen. Er kniff die Augen zusammen und knurrte böse: „Leute, die mit keiner Ware handeln, aber trotzdem gut verdienen, sind immer verdächtig. Mir macht man keine Flausen vor, junger Mann."
    John Watson sah sich die Papiere des Fremden an. Er hieß Jack Colfax und stammte aus Phoenix, der Hauptstadt Arizonas. Von Beruf war er Agent!
    „Aha! Agent auch noch! Sieh einer an, da habe ich ja einen schönen Fang gemacht. Ein Agent ist nämlich ein Spitzel, nicht wahr? — Wen, was oder wie wollen Sie hier bespitzeln?" Watson rollte die Augen.
    „Ich will es Ihnen gerne erklären, Sheriff", sagte der junge Mann freundlich. „Aber es ist eine lange Geschichte. Ich schlage daher vor, wir begeben uns in Ihr Office. Dort sind wir ungestört und können uns in aller* Ruhe unterhalten."
    John Watson war damit einverstanden. Er legte vorsichtshalber die Hand an den Colt und ließ dem Fremden den Vortritt.

    „Machen Sie aber keine krummen Sachen", knurrte er dabei, „meine Kanone geht automatisch los, wenn Sie mich überlisten wollen."
    „Wer spricht denn davon, Sheriff? Ich bin doch Ihr Freund. Wir werden uns prächtig verstehen, schätze ich."
    Hilfssheriff Watson glaubte immer noch, ein ganz gefährliches Individuum gefangen zu haben. Er ging drei Schritte hinter dem Fremden her und ließ ihn nicht eine Sekunde aus den Augen.
    Als sie dann das Office erreicht hatten, befahl er dem Fremden, vor dem Schreibtisch Platz zu nehmen. Den Colt legte er auf die Tischpatte.
    „Damit Sie nicht auf dumme Gedanken kommen", brummte er dabei anzüglich. „Und jetzt heraus mit der Wahrheit, Colfax. Einen John Watson hintergeht man nicht!"
    „Sie heißen also Watson? Angenehm!" Der junge Mann steckte sich gemütlich eine Zigarette an.
    „Jawohl, Freundchen. Sie werden noch oft an diesen Namen denken."
    „Okay, Mr. Watson, sollte mich sehr freuen. Vielleicht kommen wir ins Geschäft."
    „Unverschämtheit! Ich bin ein ehrlicher Beamter. Mich besticht man nicht, denn wir rüsten ja nicht auf." Watson donnerte seine markige Faust auf die Schreibtischplatte. Sein Colt machte einen Luftsprung und wäre beinahe vorn Tisch gefallen, wenn — ja, wenn Mr. Colfax nicht rasch zugesprungen wäre und ihn festgehalten hätte. Jetzt sah die Sache auf einmal ganz anders aus. Der Fremde saß vor dem Schreibtisch und spielte herausfordernd mit der Waffe. Hilfssheriff Watson wurde blaß, hob aber sofort die Arme und versuchte festzustellen, ob die Zimmerdecke immer noch die gleiche Höhe hatte.
    „Also, Mr. Watson", meinte Mr. Colfax freundlich, „ich bin, wie Sie wissen, Agent. Ich arbeite — und das wissen Sie noch nicht — für eine Nachrichtenagentur. Wenn ich vorhin sagte, ich handle nicht mit Waren, so meinte ich das, weil Nachrichten ja eigentlich keine Waren sind. Und doch: ich verkaufe Nachrichten wie andere Leute Wurst oder Käse."
    „Hä? Hahaha!" John Watson meckerte albern. Er ließ die Arme sinken und fixierte seinen „Gast", als habe er es mit einem Geistesgestörten zu tun. „No, Mr. Colfax, diesen Bären können Sie mir nicht auf den Buckel schnallen. Wie kann man Nachrichten für Wurst verkaufen? Ich habe noch nie gehört, daß es Leute gibt, die Nachrichten wie Würstchen verspeisen."
    „No, Gent", gab Colfax lächelnd zu, „aber sie fressen sie. In dieser Beziehung sind die Menschen schlimmer als Tiere. Haben Sie das noch nicht erlebt in Somerset? Da kann eine ganz harmlose Sache passieren — und schon bringt die Neugierde und Sensationslust die Menge in Bewegung, egal, was es ist. Ob ein Mensch unter ein Auto kommt oder ob Sie, Sheriff, vom Pferd gebissen werden ..."
    „Ich werde niemals vom Pferd gebissen", verwies ihn John Watson streng.
    „Nicht? Nun, dann vielleicht vom Affen?" grinste

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