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Das Pete Buch 37 - Kaum zu glauben

Das Pete Buch 37 - Kaum zu glauben

Titel: Das Pete Buch 37 - Kaum zu glauben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George Berings
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Sie haben sich in einen Ameisenhaufen gesetzt. Daran ist nichts Besonderes, nicht wahr? Würden Sie mir so etwas denn nach Phoenix melden?"
    „Kommt gar nicht in Frage. Warum sollen die Leute in der Zeitung lesen, daß Hilfssheriff Watson sich in einen Ameisenhaufen gesetzt hat? Ich wäre schön dumm, wenn ich das melden würde. Sie würden mich doch nur auslachen ..."
    „Trotzdem könnten Sie es melden." Colfax lächelte durchtrieben.
    „Und", knurrte Watson, „warum sollte ich es melden? Keinen Menschen interessiert das. Es haben sich vor mir schon Tausende in Ameisenhaufen gesetzt."
    „Stimmt. Darüber müßten Sie in diesem Falle melden, daß Ihr Rheuma danach glattweg verschwunden ist."
    „Was — ? Mein Rheuma? Tatsächlich, Mr. Colfax, mein Rheuma ist verschwunden! Sonst plagt es mich immer nachts. Letzte Nacht aber habe ich nichts davon gemerkt. Sie sind ja ein Zauberkünstler, Mann."
    „Sie würden also in diesem Falle melden, ein gewisser J. W. aus Somerset habe sich in einen Ameisenhaufen gesetzt, und sein Rheuma, das ihn seit zwanzig Jahren plagt, sei plötzlich verschwunden. Klarer Fall, was? Ich wette, auf Grund dieser Meldung setzen sich freiwillig einige tausend Menschen in Ameisenhaufen. Ja, so dumm sind die Menschen."

    „Großartig, Sie sind ja ein Genie, Mr. Colfax. Gleich morgen setze ich mich noch einmal in den Ameisenhaufen."
    Der junge Mann aus Phoenix seufzte schwer. John Watson, das erkannte er jetzt, war nicht gerade mit Intelligenz gesegnet. Aber gerade deswegen war er für seine Zwecke besonders brauchbar.
    „Wir sind uns also einig, Mr. Watson? Sie übernehmen die Nachrichten-Agentur von Somerset?"
    „Übernehme ich, sicher! Werde gleich ein Plakat anfertigen, damit auch alle Leute wissen, daß ich jetzt auch noch ein Agent bin."
    „Sehr gut. Sie werden bald sehen, daß es ein gutes Geschäft wird. Ich habe ja gleich gewußt, daß wir Freunde werden. Stecken Sie jetzt bitte Ihren Colt wieder ein. Er ist sowieso nicht geladen."
    Watson machte ein reichlich dummes Gesicht. Dieser Colfax war ja mit allen Wassern gewaschen.
    „Wann bekomme ich die Tauben?" wollte er dann wissen. „Diese Tierchen sind sehr wichtig, Mr. Colfax."
    „Sie sind schon unterwegs, Watson. Ich habe sie, in der Hoffnung, hier den geeigneten Mann zu finden, gleich nachschicken lassen. Mit dem Abendzug treffen sie ein. Aber kein Mensch darf erfahren, w i e wir unsere Nachrichten austauschen. Das bleibt Geschäftsgeheimnis. Denken Sie immer daran, daß wir der Konkurrenz um eine Nasenlänge voraus sein müssen."
    „Ehrensache", nickte Onkel John, „ich werde schweigen wie ein ganzer Friedhof."
    „Und noch eins, Watson: Sie dürfen mir keine Enten schicken."
    „Was — ? Enten? No, ich schicke nur Tauben. Wie sollte ich auch zu Enten kommen?" Onkel John lachte Tränen.
    „Ich meine Zeitungsenten", erklärte Mr. Colfax ernst.
    „Was ist denn das nun wieder? Von Brieftauben haben Sie mir erzählt, aber daß es auch noch Zeitungsenten gibt, ist mir neu. Bei uns trägt die alte Witwe Jackson die Zeitungen aus."
    „Du lieber Himmel, ist der beschränkt", stöhnte Colfax leise. „Eine Zeitungsente nennt man, wenn jemand eine Falschmeldung macht, Mr. Watson. Eine Zeitungsente ist eine Lügengeschichte!"
    „Ach so! No, kommt nicht in Frage. Ich werde nur wahre Geschichten erfinden."
    „Also gut. Dann wollen wir in den „Weidereiter" zurück gehen und auf das kommende Geschäft einen Whisky heben."
    „Okay, Mr. Colfax, John Watson ist kein Spielverderber!" Der Hilfssheriff erhob sich spontan. Er pflegte stets schnell zu handeln, wenn er das Wort „Whisky" hörte.
    Es war gerade um die Mittagszeit, als die neuen Geschäftspartner das Sheriffsoffice verließen.
    „Listige Schlange" hatte während dieses Ereignisses die Schulbank gedrückt. Er konnte also von dem Abkommen John Watsons nichts wissen. Als er sich ahnungslos auf dem Heimweg befand, erregte plötzlich ein fremder Gent seine ganze Aufmerksamkeit. Der Mann trug einen bunten, karierten Rock und befand sich in Gesellschaft des ehrenwerten Hilfssheriffs Watson. Die Männer taten sehr vertraut miteinander. Onkel John hatte sogar seinen Arm um die Schulter des Fremden gelegt, womit er wohl allen Bürgern kund und zu wissen tun wollte, daß er sich in Begleitung eines guten Freundes befand.
    Joe Jemmery hätte nicht der Reporter des Bundes sein müssen, wenn er nicht sofort „Lunte gerochen" hätte. Wer war der Mann? Woher kam er? Was wollte er in

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