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Das Pete Buch 39 - Wer soll da noch durchschauen

Das Pete Buch 39 - Wer soll da noch durchschauen

Titel: Das Pete Buch 39 - Wer soll da noch durchschauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Will Parker
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Er war so aufgeregt und verwirrt, daß er kaum schmeckte, was er in den Mund schob.
    „Jimmy", sagte er schließlich, auf eine schauderhafte Weise dabei schmatzend und schlürfend, „nun steck das Geschluchze auf und bemühe dich, auf streng logistische Art der Fährte meines Gedankenfluges zu folgen. Was uns seit gestern an Überraschungen auf den Teller gelegt worden ist, kann wirklich die dickste Kuhhaut zum Frösteln bringen. Aber wir müssen die Gents der Lage bleiben; sonst versinken wir noch im Pfuhl des Verbrechens, und nicht wir allein, das ganze Town landet mit uns in den Fangstricken des Teufels."
    „Das ist mir egal", flennte der Neffe weiter, „ich denke erst mal an mich. Ich soll entführt werden, lieber Onkel! Am besten fährst du sofort nach San Francisco. Dann bist du bereits an Ort und Stelle, wenn die Kidnapper mit mir dort ankommen; kannst mich dann gleich aus den Fesseln befreien."
    „So? Und wenn die Halunken ihre Absicht ändern und dich schon vorher — wie heißt es in dem Schreiben? — vom Erdboden vertilgen, so wie man eine Laus knackt? Nee, nee, so einfach schlagen die Präriehasen auch keine Haken. Wir müssen auf alles gefaßt sein. Denn all diese Vorfälle stehen bestimmt in einem geheimen Zusammenhang. Erstens der Mordanschlag auf mich in der Eisenbahn, der nur durch meine raubtierhafte Entschlossenheit vereitelt wurde —, du hättest mal sehen sollen, wie ich die verräterischen Zugführer, Lokführer und Schaffner in die Pfanne haute! Dann der ehrabschneiderische Brief an Sheriff Tunker, der mich der allgemeinen Lächerlichkeit preisgeben sollte. Ferner die Versammlung dieses Geschichts-Vereins mit dem Geschwafel über den Kaspar Hauser oder wie der Spitzbube sich schimpfte. Das verfolgt alles nur den Zweck, mich in der öffentlichen Achtung herabzusetzen, die Obrigkeit als solche an den Pranger der Unfähigkeit zu stellen und dann irgendwelche schwarzen Anschläge auf die Allgemeinheit folgen zu lassen."
    Der Hilfssheriff schwieg mit einemmal und umklammerte mit einem eisernen Griff Jimmys Arm.
    „Es geht mir jetzt wie eine Sonne auf, Boy! Du sollst entführt werden, weil man mich dadurch seelisch vor die Hunde hetzen will. Und die Geschichte mit dem Hauser Kaspermann ist dazu bestimmt, die Aufmerksamkeit von deiner Entführung abzulenken. Und die Krankheit Tunkers und Teachers? — Gift, mein lieber Jimmy, Gift! Man hat den beiden etwas in den Kaffee getan, damit der Usher und seine Giftschlange von Tante und der Smaller und die Pete-Bande freie Bahn kriegen! Nun hat meine vorzeitige Rückkehr aus Washington diesen Kojoten einen dicken Strich durch ihre Rechnung gemacht. Und deshalb — Was ist denn jetzt mit mir los? Das Essen bleibt mir ja im Munde stecken! Zu Hilfe, Jimmy", Verbrecher sind über uns!"
    „Ach was, Onkel John", meinte der Neffe mit verblüffender Kaltblütigkeit. „Du hast vor lauter Reden nur das Schlucken vergessen."
    „Habe ich? Tatsächlich, mein Junge! Hehehe! Und ich dachte schon, die Bande hätte mich auch vergiftet. — Lähmung der Schluckmuskeln, ein alter Gangstertrick. Aber kurz und gut —"
    Der aufgeregte Mann schwadronierte dann noch zehn Minuten lang weiter und verhedderte sich so in seine Mutmaßungen, daß er zuletzt wieder in einen Zustand vollster Konfusion verfiel. Schließlich ließ er Jimmys Arm los, sprang auf, schnallte den Colt um und erklärte, er müsse jetzt unbedingt ins Office; sein Neffe sollte ihn begleiten, damit er, Old John, ihm dauernden Schutz gewähren könnte.
    „Nein, nein, Onkel John", protestierte der Schlaks, „mich ziehen keine zehn Pferde aus dem Haus. Ich verkarribadiere mich hier und mache niemand die Tür auf. Dann ist auch die ,Kaspar Hauser-Bande' machtlos."
    „Na, meinetwegen. Möchte nur wissen, wer uns diesen Warnungsbrief geschickt hat. Aber auch das wird sich herausstellen, ebenso wie der Ort, nach dem dieser Usher mit seiner Mutter geflüchtet ist. Also bis heute abend, mein teurer Junge! Halt die Ohren steif! Und wenn dir in meiner Abwesenheit etwas passiert, dann räche ich dich! Dann haue ich ganz Arizona zusammen!''
    „Glaube ich nicht", maulte Jimmy, „sonst gingst du sofort nach Frisco und suchtest mich dort. Aber das würdest du doch nicht tun. Wenn du die Wahl hättest, die nichtsnutzigen Schmierfinken hier im Town oder mich zu retten, dann wäre ich glatt geliefert."
    Old John kämpfte einen harten Streit zwischen seinem Pflichtgefühl und der Liebe zu seinem Neffen und Pflegesohn.

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