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Das Pete Buch 39 - Wer soll da noch durchschauen

Das Pete Buch 39 - Wer soll da noch durchschauen

Titel: Das Pete Buch 39 - Wer soll da noch durchschauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Will Parker
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dir? Was soll der Zauber da?"
    Old Johns Gedanken arbeiteten fieberhaft. Er hatte versäumt, sich nach den Mitgliedern dieses verbrecherischen Geschichts-Vereins zu erkundigen; aber er zweifelte jetzt nicht mehr daran, daß sich dieser geheimnisvolle Klub vor seinen Augen ein Stelldichein gab.
    „Was der Zauber soll?" lachte Dulles verlegen. „Ja, wenn ich das wüßte, — aber komm raus, Mann, dann wirst du selbst dahinterkommen."
    Das ließ sich der neugierige Sargmacher nicht zweimal sagen. Er gesellte sich zu der Gruppe der Kopfwackler und hörte gerade, wie Pete einige abgebrochene Worte vor sich hin brummelte.
    „Da war's doch eben. Einmal oben und einmal unten. Komisch, haben Sie es nicht auch gesehen?"
    „Doch", bestätigte Dulles. „Mir kam's so vor." „Eine weiße Linie", sagte Pete wieder, „fliegt immer auf und ab. — Ah, Mr. Corner! Sie haben doch gute Augen, wie?"

    Der Sargmacher nahm sich kaum die Zeit, ein „Ja" herauszustoßen; so sehr war auch er bereits mit der Kopfgymnastik beschäftigt. Aber auch er war nicht der letzte Teilnehmer an dieser merkwürdigen Versammlung. Mrs. Poldi, die Präsidentin des Kampfbundes zur Erringung der Frauenrechte, stutzte auf ihrem morgendlichen Einkaufsgang und blieb sofort stehen. Mr. Settler, der Friseur, gesellte sich mit drei Kunden und seinem Lehrjungen dazu, und bald darauf waren es fünfzehn bis zwanzig Menschen, die um die Wette Himmel und Erde mit ihren wißbegierigen Blicken durchbohrten.
    „Aber, Mrs. Poldi," rief Mrs. Malcolm, die Gattin des Drugstorebesitzers, „was ist denn in Sie gefahren? Was bedeutet das alles?"
    „Das will ich gerade ergründen", gab die streitbare Witwe zurück. „Denken Sie, die Straße gehört allein den Männern? Ich bin für die Gleichberechtigung, und was die Gents da tun, steht uns Ladies auch zu!"
    Die allgemeine Kopfgymnastik ergriff immer weitere Kreise. Die Zahl der Teilnehmer stieg bald auf dreißig, dann auf vierzig. Niemand wußte mehr, wer eigentlich angefangen hatte. Mr. Dulles war schon wieder ganz wirr im Kopf; Corner faselte von der weißen Linie; Jack Settler behauptete, er hätte einen tanzenden Rasierpinsel erspäht; Harry, sein Lehrling, schlug mit den Armen um sich, um diesen Pinsel zu schnappen — und John Watson im Gebüsch verspürte langsam ein jähes Grauen. Hatte die „Kaspar Hauser-Bande" schon sämtliche Bewohner verrückt gemacht?
    „Wo ist denn nur der Pete geblieben?" keuchte er in seinem Hinterhalt. „Den kann ich in dem Gedränge überhaupt nicht mehr sehen. Und was schreit der Settler immerfort von einem Rasierpinsel? Diese Idioten, die lassen sich doch alle über die Löffel halbieren; und daß dazu ein Pinsel gehört, versteht sich von selbst. Aber ich glaube, ich habe es falsch angefangen. Ich gehöre eigentlich in den Mittelpunkt dieser Versammlung; vielleicht komme ich dadurch am besten auf die Spur."
    . Und da Old John bekanntlich ein Mann von kurzem Entschluß war, erhob er sich mit todestrutziger Gebärde, eilte auf das Gewühl der „Kopfartisten" zu, stemmte verwegen die Arme in die Hüften und ließ sein Haupt ebenfalls auf und nieder schnappen, so daß ihm bald ganz blümerant zumute wurde.
    „Guckt mal! Guckt doch mal!" schrien in der Ferne ein paar Jungenstimmen. „Mr. Watson hat einen Turnverein gegründet, und jetzt gibt er den Takt an!"
    Die Rufer waren Conny Gray, Johnny Wilde und Andy Rothermere. Sie ließen es jedoch nicht beim Rufen bewenden. Conny, der als Beamtensohn die Ordnung über alles
    liebte, begann zu kommandieren: „Rauf — runter! Rauf_
    runter!" Und Mr. Dulles brüllte mit Stentorstimme mit; aus allen Häusern rannten Neugierige herbei, und der Tumult und das Köpfewackeln nahm ein beängstigendes Ausmaß an — bis Mrs. Dulles, die Meistersgattin, böser Ahnungen voll auf dem Schauplatz erschien.
    „Mann!" schrie sie händeringend. „Bist du immer noch nicht nüchtern? Was treibst du bloß für einen Mummenschanz? Aufhören, sage ich! Sofort aufhören! Oder das eilige Donnerwetter soll dich regieren!"

    „Kaspar Hauser kommt!" rief Johnny Wilde dazwischen. „Kaspar Hauser ist im Town! Er entführt uns die Ladies!"
    Die Boys nahmen das Geheul begeistert auf; die Schulkinder, die gerade nach mehrstündigem Allotria ihre Klasse verließen, fielen jubelnd ein. Der kleine Mike Gray brüllte wie ein Löwe, und Florence Pinkerton, das Mädel, das Old John so sehr in Geographie zugesetzt hatte, brachte Hochrufe auf Afrika aus. Pete, der dem

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