Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Pete Buch 39 - Wer soll da noch durchschauen

Das Pete Buch 39 - Wer soll da noch durchschauen

Titel: Das Pete Buch 39 - Wer soll da noch durchschauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Will Parker
Vom Netzwerk:
und wartete mit Zittern und Zagen auf die Wirkung. Hinter dem Szepterschwinger schritt Mr .Turner mit einer riesigen Schüssel Sauerkraut. Die Indianer hatten sich bereits entfernt, um irgendwo auf der Prärie zu übernachten; nur die Araber standen noch zögernd auf der Straße herum.
    Pete ritt plötzlich der Teufel; er trat zu Brent heran und flüsterte ihm ins Ohr: „Der sogenannte Großwesir scheint

    Unheil zu brüten. Am besten, er wird auch für die Nacht in Schutzhaft genommen."
    Das ließ sich der Hufschmied nicht zweimal sagen. Und obwohl der Minister des Sultans heftig protestierte und mit einer Kriegserklärung Timbuktus an die Stadt Somerset drohte, saß er fünf Minuten später in einer Einzelzelle, während Pete dessen drei Getreuen mit Mr. Dodds Einverständnis großzügig einlud, auf der Salem-Ranch zu übernachten.
    „Joe, Joe", sagte Settler zu Brent, als sich der Athlet auf ein Strohbündel wie ein Cerberus quer vor die Zellentüren legte, „du bis zu stark und gewalttätig, als daß wir uns dir widersetzen könnten. Aber dein Tun ist eine Schande für Somerset! Zwei Prinzen und einen Groß-Zevier einzusperren — ist einfach unerhört; und was John Watson später dazu sagen wird —"
    „Scher dich zum Teufel!" brüllte der Hufschmied, und der Friseur enteilte zitternd. —
    An diesem Abend kam es dann doch noch zu einem kurzen Schlagwechsel zwischen Mr. Dulles und Mr. Turner, der unentschieden mit ein paar blauen Augen für jeden endete.
    Mr. Dodd aber sagte auf dem Heimritt zur Salem-Ranch zu Pete: „Du scheinst ja doch wieder allerhand auf dein Kerbholz geladen zu haben, wenn es stimmt, was Brent annimmt. Na, meinetwegen, mir genügt, daß Sam weit vom Schuß ist. Er liegt jetzt jedenfalls in St. Louis in einem weichen Bett und freut sich des Lebens."
    Pete stimmte eifrig zu und dachte dabei: Oh, armer Vater — wenn dein gutmütiges Herz wüßte —

    Viertes Kapitel
    ZWEI PRINZEN IN NOT ODER DER KARNEVAL BEGINNT
    Mann, wie wird mir übel! — Ich lüge nicht, du Stinktier! — Faß mich nicht an, du Schwindler! — Lumpen-Kaspar und Kronen-Kaspar machen einander bekannt und möchten sich am liebsten einigen — Nun seid mal ruhig, Boys, reißt doch aus! — Das neue Auge des Gesetzes wird müde — Zwei Flüchtlinge landen auf einem Baum und lernen das Fürchten — Schöne Bescherung! — Ein „Großwesir" wundert sich über Petes Scharfblick — Joe Brent wird als „Prinz Karneval" inthronisiert und die beiden Kaspars mit großem Pomp vom Baum gepflückt — John Watson sucht in Frisco seinen Jimmy und hört die unglaublichsten Dinge — Ein geheimnisvolles Schreiben, ein doppelter Salto rückwärts . . . und John Watson ist wieder da! —

    „Mann, wie ist mir übel!" wimmerte der Dullessche Kaspar, als er mit seinem Kollegen in der dunklen Zelle hockte. „Dieses verdammte Brechmittel! Jetzt kommt mir's hoch. Uähh, uähh! Erbarmen!"
    „Verdammter Kojote! Und dabei soll ich das Sauerkraut verdrücken! Halt doch den Kopf über den Eimer, den sie dir hingestellt haben! Du hast wohl gar keine Manieren?"
    Die Antwort bestand in einer Reihe jämmerlicher Wehlaute, während dem anderen Kaspar die ganze Tagesration an fettem Schweinefleisch aus dem verzerrten Gesicht fiel. Kaspar Nummer zwei verschlang inzwischen mit Todesverachtung die Sauerkrautportion, die Mr. Turner eigens für ihn gekocht hatte. Warum er es tat, wußte er selbst nicht; er hatte nur so ein Gefühl, als müßte er die ihm

    erwiesenen Ehren auch bis zur Neige auskosten. Aber lange hielt er nicht durch. Im Laufe des Tages hatte er von der Gastfreundschaft des Wirtes schon allzu reichlich Gebrauch gemacht, und dann verderben üble Beispiele bekanntlich die guten Sitten; jedenfalls begann er plötzlich ebenfalls zu stöhnen und seine Mahlzeit unter heftigen Zuckungen „rückwärts zu essen."
    „Nun bist du glücklich auch soweit", ächzte Nummer eins befriedigt. „Ach, wenn ich doch diesen Blödsinn nicht mitgemacht hätte! Den Usher könnte ich an den Beinen aufhängen! So einen Kohl zu verzapfen. Ich dachte doch, wenn so ein Kasper Hauser aufkreuzte, dann würde er ein paar Tage freigehalten, wie ein Star gefeiert, mit Geld reichlich versehen, und zuletzt könnte er sich leise weinend in die Büsche schlagen. Darum habe ich doch meinen Onkel —"
    Der Sprecher zuckte jäh zusammen. Großer Manitu, nun hatte er sich verplappert! Er war so erschrocken, daß es ihm erneut mit unwiderstehlicher Gewalt in der Kehle

Weitere Kostenlose Bücher