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Das Pete Buch 39 - Wer soll da noch durchschauen

Das Pete Buch 39 - Wer soll da noch durchschauen

Titel: Das Pete Buch 39 - Wer soll da noch durchschauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Will Parker
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kannst natürlich auch hierbleiben. Allah ist groß! Ich habe gesprochen."
    Bevor die beiden Jungen einen Entschluß fassen konnten, brach plötzlich das Schnarchen ihres Wächters ab, und sie hörten den Hufschmied knurren:
    „Was das bloß für eine Saukälte hier ist! Das geht ja tief bis ins Knochenmark! Das Stroh reicht nicht mal, daß man sich richtig zudecken kann. Am besten, ich gehe auch in die Zelle. Zu dem Araberscheich vielleicht? Nee, der könnte mir im Schlaf an die Gurgel springen. Lieber zu den Kasper-Babies. Dann habe ich sie auch besser unter Kontrolle."

    „Achtung!" keuchte Sommersprosse. „Der Bulle kommt! Schmeiß dich auf deine Pritsche, Jimmy! Ich geh auf meine."
    Gleich darauf wurde der Riegel zurückgeschoben, eine Taschenlampe blitzte auf, und Joe Brents riesige Gestalt erschien im Türrahmen.
    „Mein Gott!" schüttelte sich der Tapfere, „hier weht ja ein Lüftchen! Schnell einen Schluck aus der Whiskypulle, fein, daß ich die wenigstens in der Tasche habe. Ah, tut das gut! So, und jetzt werfe ich mein Strohbündel quer vor die Tür — Brr, der verdammte Eimer aber muß raus! Noch einen Schluck als Gegengift! Prima, und jetzt noch einen zum Abgewöhnen. Ach was, ich mach gleich das Fläschchen leer. — Rührt euch ja nicht, ihr Teufelsbraten, sonst werde ich ungemütlich. Meinetwegen könnt ihr Sultane von Kokolores werden; mich als freien Bürger läßt so was kalt. Aber daß ihr Bescheid wißt: ich sitze hier drinnen vor der Tür, und raus könnt ihr nun nicht mehr."
    Der Hufschmied machte es sich wirklich auf dem Fußboden bequem und knipste seine Taschenlampe wieder aus. Ein Poltern zeigte an, daß er seinen Oberkörper in die horizontale Lage gebracht hatte, und das Schnarchen setzte bald mit doppelter Kraft ein.
    „Der ist hinüber. Ich kenne das von meinem Onkel. Jetzt pennt er acht Stunden durch."
    „Dusel muß der Mensch haben", grinste Sam. „Mr. Smaller?"
    Der Reporter hatte den Riegel zu seiner Zelle schon zurückgeschoben und spähte durch die Tür der Jungen.

    „Kommt fix raus. Aber ich muß deine Krone und deinen Zeppelin haben, Sam."
    „Meine — Ach nee, warum denn?"
    „Das erfährst du morgen. Gib schon her! So, und jetzt schnell zur Salem-Ranch; verkriecht euch in einen der Ställe tief ins Stroh. Sehen darf euch keiner, vor allem Pete nicht!"
    „Und Sie, Mr. Smaller?" zögerte Sommersprosse.
    „Ich lege mich wieder in meine Zelle und schlafe erst mal ordentlich aus. Ich habe ja als Minister eines Sultans nichts zu befürchten. Mit euch ist es anders. Morgen früh soll euch, wie ich hörte, der Doc untersuchen, und wenn er dann die falsche Narbe sieht und all die Schminke auf Sams Sommersprossen abwischt — oh weh! Schon darum müßt ihr erst einmal in Sicherheit gebracht werden."
    Der Watson-Schlaks hatte es auf einmal sehr eilig, und Sam hielt es für geraten, sich ihm schnellstens anzuschließen. Der Reporter aber machte sich noch eine Zeitlang mit Mr. Brent zu schaffen. Dann ging er wieder in seine Zelle, zog von innen mit Hilfe seines Araberdolchs den Riegel vor, legte sich auf die Pritsche und schlief sofort ein.
    Die beiden Flüchtlinge hatten kaum das Town hinter sich und strebten im Dauerlauf über die Prärie der Red River-Brücke zu, als sie hinter sich ein scharfes Bellen hörten.

    „Mann!" rief Jimmy.,, Was für ein Köter ist das? Wo kommt der bloß jetzt her?"
    Auch Sam blickte sich überrascht um.
    „Hoffentlich werden wir nicht verfolgt!" zeterte der Schlaks. „Mein Füße tun mir so schon weh genug. Ich wollte doch echt wirken und bin darum ohne Schuhsohlen von Tucson nach Somerset marschiert. Bei dir ist es anders; du wolltest den Kaspar Hauser als richtiger Prinz spielen."
    „Wauwauwau!" hallte es abermals durch die Nacht, und die beiden armen Prinzen befürchteten mit Schaudern, es könnte sich nicht um einen, sondern um ein halbes Dutzend bissiger Köter handeln.
    „Jetzt sind wir aber gelackmeiert!" stöhnte Sam. „Wir werden gejagt. Das Gekläffe kommt immer näher. Was nun?"
    Sommersprosse fühlte sich sonst jeder Gefahr gewachsen; aber sein Selbstbewußtsein hatte durch die letzten Ereignissse einen verheerenden Stoß erhalten. Er traute sich nicht einmal mehr zu, ein paar Hunde in die Flucht zu jagen, und setzte sich in einen rasenden Galopp.
    „Stehenbleiben!" brüllte jemand in der Ferne. „Die Bluthunde zerreißen euch sonst!"
    Jimmy schrie laut auf, stürzte aber hinter Sam her. Wauwau! Hauhauhau! Raubawau! Das

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