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Das Pete Buch 39 - Wer soll da noch durchschauen

Das Pete Buch 39 - Wer soll da noch durchschauen

Titel: Das Pete Buch 39 - Wer soll da noch durchschauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Will Parker
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würgte.
    „Nun gebt mal Frieden in eurer Kabuse", rief Joe Brent von draußen, „oder ich komme rein und haue euch erst mal gründlich die Hucke voll. Einen feinen Knüppel habt ihr ja bei euch."
    Kaspar Nummer zwei explodierte fast vor Wut und Elend. Das war der Gipfel, ihn mit seinem eigenen „Zeppelin" durchzuwalken!
    „Altes Rhinozeros!" schäumte er, beide Hände zur Faust geballt. „Aber du hier — was hast du eben gesagt? Dein Onkel? Was für ein Onkel?"

    „Du hast mich sicher falsch verstanden", flüsterte Kaspar eins hastig. „Vielleicht habe ich einen falschen Ausdruck gebraucht. Ich kann ja nicht richtig sprechen, weil sie mich 16 Jahre eingesperrt hatten. Und du verstehst nicht richtig Amerikanisch. Oder war das etwa gelogen?"
    „Ich lüge nie, du Stinktier! Und außerdem habe ich ein Köpfchen, das sich nicht so leicht waschen läßt. Ich kann nur Deutsch: Sauerkraut! — Oh, das darf ich nicht mehr wiederholen. Geh mal schnell von dem Eimer weg! Oooooh! Bisamratten und Moschusochsen, nimmt das denn gar kein Ende!"
    Die beiden taten nun für einige Minuten nochmals das, was die Seeleute „Neptun opfern" nennen. Dann sagte der Dulles-Kaspar trotz seiner Erschöpfung: „War das denn alles Deutsch, was du eben geredet hast?"
    „Natürlich. Ich verbitte mir jeden Zweifel, ich bin ein Prinz! Wozu trage ich denn die Krone? Die hat mir nämlich Mr. Smaller in Tucson extra gekauft; sie stammt von einem Karnevals-Verein und —"
    Nun war die Reihe des Erschreckens an Kaspar zwei. Kaspar eins aber meckerte so hämisch auf wie ein boshafter Ziegenbock.
    „Prinz Karneval! Hehehe!
    Nummer eins wehrte sich verzweifelt, denn Nummer zwei hatte ihn mit brutaler Gewalt an der Schulter gepackt.
    „Faß mich nicht an, du Schwindler! Ich bin der Kronprinz von Timbukaktu! Du aber —"
    „Halt deine Klappe! Dein Gemecker hat dich verraten! Du bist Jimmy Watson! Köpfchen, Köpfchen, jetzt bist du platt, du Spitzbube, was?"

    Kaspar eins geriet jedoch keineswegs aus der Fassung, denn auch ihm kam in dieser Sekunde die Erleuchtung. „Und du? Wer ruft immer „Köpfchen, Köpfchen"? Du bist doch Sam Dodd!"
    Der Griff an der Schulter von Nummer eins lockerte sich.
    „Psst!" stieß Nummer zwei hastig hervor. „Sam Dodd? Hm — na ja — kurz gesagt — ich habe die Ehre. Aber wer hat dir das Grimassenschneiden beigebracht? Ich erkannte dich schon vor ein paar Stunden. Die Narbe aber — "
    „Die ließ ich mir von einem Friseur in Tucson anschminken. Hat einen schönen Batzen Geld gekostet. Meine letzten Sparpfennige sind restlos draufgegangen. Jetzt kriege ich das Geld nicht mal wieder rein, weil du diesen Schwindel angefangen und die Leute verrückt gemacht hast."
    „Die letzte Warnung!" grollte Joe Brents Stimme wieder von draußen. „Entweder sprecht ihr leiser, oder ich komme rein und lege euch übers Knie. Ich will schlafen, verdammt noch mal!"
    Die beiden „Prinzen" verharrten für die nächsten fünf Minuten in verbissenem, tiefem Schweigen. Dann erscholl vor ihrer Zellentür ein donnerartiges Geräusch, das gar kein Ende nehmen wollte.
    „Bei welchem Friseur warst du denn?" flüsterte Sam, „bei Lips Sanderson? Der hat mir Gesicht und Hände braun und das Haar schwarz gefärbt. Er ist ein Freund von Jack Smaller."
    „Bei Lips Sanderson, klar! Ich ließ mir die Platte kahl scheren und nur ein paar Büschel stehen, und die färbte Lips noch viel roter, als mein Kopf sonst schon ist. Eigentlich wollte ich sie schwarz haben; aber er sagte, die Farbe sei ihm grade ausgegangen."
    „Klar, weil ich vorher da war", grinste Sam. „Mensch, was der Nußknacker da vor der Tür schnarcht! Aber nun sag mal, Stinktier, was machen wir jetzt? Die Wahrheit beichten? Das geht doch nicht! Der Brent verpaßt uns vor dem ganzen Town eine Abreibung, daß wir nie mehr einem Menschen vor die Augen kommen können. Ich darf gar nicht an das schadenfreudige Gekichere der Dorothy denken. Das beste ist, glaube ich, ich zottele mit dem Großverlierer ins Morgenland, und du wirst Sioux-Häuptling. Warum hast du dich denn dagegen gesträubt?"
    „Weil hinter den Indianern bestimmt Sitka und Pete stecken. Meinst du, ich wollte von denen über die Prärie geschleift werden? Übrigens kannst du dich doch den Sioux eher anschließen, wo Sitka ja zu eurem Verein gehört."
    „Eben deshalb nicht", wehrte Sam wütend ab. „Der Großwesir und ich hatten nämlich verabredet, daß ich den Araber-Kronprinz spielen sollte; er wollte mich

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