Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Pete Buch 39 - Wer soll da noch durchschauen

Das Pete Buch 39 - Wer soll da noch durchschauen

Titel: Das Pete Buch 39 - Wer soll da noch durchschauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Will Parker
Vom Netzwerk:
Germany über den großen Teich, und da sie sehr viele Nuggets in ihrem Beutel hatte, wurde sie die Frau eines deutschen Prinzen. Aber ihr ungeheurer Reichtum reizte schlechte Menschen zu einer schaurigen Freveltat. Der einzige Sohn von .Schöner Morgen' wurde geraubt. Sie sollte ein Lösegeld von drei Millionen Dollar für ihn bezahlen. Bevor sie das aber konnte, starb sie an gebrochenem Herzen. Das Lösegeld wurde nicht bezahlt. Der junge Prinz blieb verschollen. Jetzt aber haben wir ihn durch unsere Späher entdeckt. Er nennt sich Kaspar Hauser, spricht nur Deutsch und soll hier im Town sein."
    „Reiter werden! Blutwurst! Donnerkeil! So einer wie mein Vater! Sauerkraut! Echte Frankfurter!" schrie jemand auf Deutsch aus dem „Silberdollar".
    „Was heißt das, Pete?" fragte Conny seinen Freund. „Gibt das überhaupt einen Sinn?"
    „Kaum. Er kann doch kein Englisch und brüllt alle deutschen Worte, die er irgendwo aufgeschnappt hat, sinnlos heraus."
    Auch Mr. Turner hatte die Rede des Indianers vernommen; sie ging ihm ein wie Honigseim. Allerdings war er enttäuscht, daß sein Schutzbefohlener sich als Mestize entpuppte. Aber wenn seine Mutter so steinreich gewesen war, so ließ sich zweifellos ein schöner Batzen aus der Erbschaft herausschlagen. Und Sitting Bull, der längst verstorbene Sioux-Häuptling, war auch für die weißen Amerikaner eine ehrfurchtgebietende Persönlichkeit; hatte er es doch fertiggebracht, in der Schlacht am Little Big Horn River ein ganzes Regiment der US-Kavallerie zu vernichten.
    „Ich höre eine bekannte Stimme!" rief .Schlauer Fuchs', sich im Sattel empor reckend. „Die Stimme Sitting Bulls, meines alten Kampfgenossen. Kommt, meine roten Brüder, der Enkel unseres Oberhäuptlings ist in der Nähe! Wir nehmen ihn mit zu unseren Lagerfeuern in Dakota und ernennen ihn zum Häuptling aller Sioux, Schwarzfüße und Schoschonen!"
    „Nicht so schnell!" protestierte Turner. „Erst muß ich meine Entschädigung haben. Nuggets, ,Schlauer Fuchs', viele, sehr viele Nuggets!"
    Die Indianer hörten jedoch nicht auf den Wirt. Sie saßen mit katzenhafter Gewandtheit ab und folgten dem Schall des Lärms; eine halbe Minute später umringten sie im Saal ihren neuen Oberhäuptling, den Turner mit Hilfe einiger anderer schnell auf einem Stuhl festgebunden hatte, lösten seine Fesseln, hoben ihn auf ihre Schultern und trugen ihn im wiegenden Tanzschritt unter lautem Freudengeheul im Kreise herum.
    „Loslassen!" brüllte der Gekrönte, der plötzlich auch Englisch konnte. „Die Krone fällt mir ja vom Kopf! Ach nee — verdammt! Ich darf ja nicht. Spinat! Reiterkraut! Sauervater!"
    Mittlerweile wurde es sehr schnell dunkel. Vom Office kam der Doc heran und bat im Namen des kranken Sheriffs nochmals um Ruhe. Offenbar schlug diese Mahnung Pete schwer aufs Gewissen. Er stoppte das „ Jipi"-Geschrei, das seine Freunde gerade anstimmten, und raunte dem Arzt entschuldigend zu: „Das Geknalle eben waren nur ein paar uralte Böller, die Leslie dreihundert Schritt vom Town in einem kleinen Gebüsch zur Zündung brachte." Dann drängte er sich in den „Silberdollar" und wollte .Schlauen Fuchs' um Beendigung des Festgeheuls bitten. Seine Bemühungen, den Radau zu bremsen, waren jedoch fruchtlos, weil ausgerechnet jetzt der „Großwesir von Timbuktu" mit seinen drei Gefolgsleuten im Wirtshaus auftauchte.
    „Halt!" rief er den Indianern gebieterisch zu. „Ihr habt den Falschen gegriffen! Das ist mein Mann! Es ist der Kronprinz von Timbuktu. Ich verlange seine Auslieferung!"
    Hinter den Arabern wälzte sich die massige Gestalt des Mr. Dulles heran, und dieser zerrte den anderen Kaspar Hauser am Arm hinter sich her.
    „Nein! Nein!" donnerte der Metzger. „Der Prinz aus dem Morgenland ist d e r hier! Der andere ist ein Schwindler, der ins Jail gehört."

„Ein Schwindler?" explodierte ,Schlauer Fuchs'. „Das sollst du bereuen, weißes Lästermaul!"
    Der Indianer griff drohend zum Tomahawk, und wer weiß, was geschehen wäre, wenn nicht in dieser Sekunde Joe Brent der Kragen geplatzt wäre.
    „Himmelhöllepotzblitzmillionenbombenelementhände -weg!" schmetterte er los. „Jetzt dachte ich eben allen Ernstes, ich sei Kaiser von China geworden, aber nun sehe ich doch, daß ich mich noch mitten in Somerset befinde. Ist das denn nicht die Höhe? Sollen wir uns hier von braunen Landstreichern in weißen Nachthemden und Mokassins um unser kleines bißchen Mutterwitz bringen lassen? Komm her, du timkukunischer

Weitere Kostenlose Bücher