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Das Pete Buch 39 - Wer soll da noch durchschauen

Das Pete Buch 39 - Wer soll da noch durchschauen

Titel: Das Pete Buch 39 - Wer soll da noch durchschauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Will Parker
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heute abholen, die Stadt auf den Kopf stellen und ein paar dicke Zeitungsartikel darüber schreiben. Dann sollte ich nach ein paar Tagen so unschuldig wie ein frisch gebadetes Baby aus St. Louis zurückkommen und Pete auslachen, weil er nichts gemerkt hätte. Aber der ist ja viel zu gerissen. Der hat seine Nase überall und schön gemerkt, daß ich und Mr. Smaller einen Jux vorhatten. Sofort hat er eine Gegenmine mit den Rothäuten gelegt, um uns übers Ohr zu hauen. Ich tue ihm aber den Gefallen nicht! Ich muß nach Timbuktus, verdammt noch mal, und will nicht von Sitka und seinem Anhang ausgelacht werden!"

    „Und ich erst recht nicht", widersprach Jimmy. „Ich kriegte erst einen Schreck, als die Wüstenscheiche antanzten, jetzt habe ich mich daran gewöhnt. Es ist der einzige Weg, ohne Prügel aus der Affäre wieder rauszukommen."
    „So? Und wenn sie dir so'n arabisches Tuch vors Gesicht hängen und dich mit Brechmedizin vollpumpen? Und wenn dann der Sultan merkt, daß du doch nicht echt bist, und dich mit dem krummen Säbel ein bißchen unter den Rippen kitzelt?"
    Der Watson-Schlaks machte in der Dunkelheit eine Bewegung abgrundtiefer Verachtung. „Nun fang bloß nicht mit deinen Tricks von vorne an, Sommersprosse! Ich habe ja inzwischen spitz gekriegt, daß dein Groß-Verlierer der Smaller ist. Und überhaupt, ihr Prahlsäcke von der Salem-Ranch! Der Pete war mir vorgestern auf der Spur, als ich mich im Schulpult versteckt hatte; von dort bin ich dann in der folgenden Nacht per Anhalter nach Tucson gesaust. Und was meinte der arme Irre? Der Freddy Usher steckte im Pult! Ihr —"
    „Pete ist kein Prahlsack!" brauste Sam auf. „Er ist mein bester Freund, wenn er mir auch heute ein paar üble Streiche gespielt hat. Aber daran habe ich selbst schuld, weil ich ihn mit der Fahrt nach St. Louis angelogen habe."
    „Dann laß dir auch aus lauter Freundschaft zu deinem Pete die Jacke ausklopfen!" höhnte Jimmy. „Also kurz und bündig: entweder du gehst mit den Rothäuten — oder ich plaudere aus der Schule. Dann schleift dich Brent vors Office, trommelt das Volk von ganz Somerset zusammen und sorgt dafür, daß du für das nächste halbe Jahr nur noch im Stehen oder Liegen dein Sauerkraut vertilgen kannst. Wenn er mich dann auch noch durchwalkt, ist mir das egal; ich bin durch meinen Onkel auf dem Gebiet ganz gut im Training."
    Sommersprosse schäumte in ohnmächtiger Wut. Nun hatte er sich mühevoll dieses schöne Szepter geschnitzt, Jack Smaller hatte in Tucson die Spitze sogar noch mit Goldlack überziehen lassen, und jetzt sollte er damit verprügelt werden?
    „Treib die Sache nicht zu weit, du Halunke!" tobte er los. „Ich kenne mich sonst selbst nicht mehr. — Aaah, mein Magen ist ja immer noch nicht in Ordnung. Daß mir Pete auch dieses Zeugs eintrichtern ließ — ich darf gar nicht daran denken!"
    „Sauerkraut!" zischte Jimmy schadenfroh. „Sauerkraut! Sauerkraut!"
    Sommersprosse beugte sich daraufhin, in sein Schicksal ergeben, prompt wieder über den Eimer. Einige Sekunden später aber klopfte es an die Zellenwand, und eine leise Stimme wurde vernehmbar:
    „Nun seid mal ruhig, Boys! Ich habe durch einen Spalt in der Bretterwand alles mit angehört. Reißt doch einfach aus!"
    Das war natürlich Jack Smaller, der falsche Großwesir, der kaltblütig auf seiner Pritsche lag und darüber nachdachte, wie er Pete eins auswischen konnte. Nicht etwa aus Bosheit, nein, er war dem Häuptling des Bundes der Gerechten aufrichtig zugetan. Aber er liebte es nun mal, seinen Witz an dem Petes zu erproben, und schreckte dabei keineswegs vor derben Mitteln zurück.
    „Ausreißen, Mr. Smaller?" fragte Jimmy hilflos. „W i e denn?"
    Der Reporter lachte kurz auf. „Mein lieber Junge! Ist eure Zellentür nicht genau so luftig wie meine? Na also! Und ein Taschenmesser habt ihr doch sicher auch bei euch. Dann könnt ihr doch von innen bequem den Riegel zurück schieben. Ein Schloß ist nicht vorhanden, und unser Zerberus draußen pennt friedlich, nach seinem Sägen zu schließen. Ihr macht die Tür auf und lauft zur Salem-Ranch —"
    „Ausgeschlossen!" rief Sam. „Wie soll ich meinem Dad vor die Augen kommen?"
    „Lauft zur Ranch", wiederholte der „Großwesir" ungerührt, „und versteckt euch in den Ställen; das Weitere besorge ich schon."
    „Salem-Ranch?" stöhnte Sam. „Meine verratene Heimat! Und wie ein landfremder Zigeuner soll ich mich dort ins Mauseloch verkriechen?"
    „Das mußt du selbst wissen. Du

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