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Das Phantom der Freiheit

Das Phantom der Freiheit

Titel: Das Phantom der Freiheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Luif
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saubere Weste. Den glatten Politikertypen kann man nicht trauen.
    Hoheimer hat einen Bruder in der Sicherheitspolizei. Guter Organisator, Generalsrang. Hmm, was machen wir mit dem Bruder? Am besten beurlauben wir ihn für die Dauer der Untersuchungen, dann wird sich schon herausstellen, ob er was damit zu tun hat.
    Lindahl war auch ein guter Freund von Benson, dem Direktor der Fabrik für spaltbares Material in Oak Ridge, Tennessee. Bringt Benson zum Verhör!
    Hoheimers Schwiegersohn ist Leslie, Chef der Koordinationsbehörde für die Rüstungsproduktion. Den müssen wir uns auch vornehmen. Sicher, er hat gute Arbeit geleistet, aber er könnte dem Gegner Informationen zuspielen. Oder er wartet nur auf das Signal, um alles durcheinanderzubringen. Wir dürfen niemandem vertrauen, ich sage es euch!
    Was ist das hier? Die Aufzeichnungsstelle übermittelt einen Geheimdienstbericht, daß der Bürgermeister von Tampa mit den Rebellen zusammengearbeitet habe. »Nicht nachprüfbaren Gerüchten zufolge« heißt es. Aber Tampa wurde kampflos von den Rebellen eingenommen, nicht wahr? Der Bruder des Bürgermeisters, ein Oberst Gale, befehligt eine Raketenbasis in New Mexico. Interessant! Die Aufzeichnungsstelle soll uns die Dossiers beider Gales schicken ...
    Sieh mal an! Oberst Gale verbrachte diesen Winter zwei Wochen Urlaub unten in Mexico, über die keinerlei Informationen vorliegen. Militärische Privilegien oder nicht, die Sache mit seinem Bruder gibt uns das Recht, ihn zu verhören!
    – An Aufzeichnungsstelle, dringend. Oberst John Harmsworth Gale weigert sich, unseren Beamten die gewünschten Auskünfte zu erteilen, und gab an, er habe diesen Winter seine Basis nicht verlassen, geschweige denn eine Reise nach Mexiko unternommen. Kann hier ein Irrtum Ihrer Seite vorliegen?
    – Aufzeichnungsstelle an SP-Zentrale. Betr.: etc., etc. Die Möglichkeit eines Irrtums existiert nicht, außer in den eingegangenen Informationen.
    – An Aufzeichnungsstelle, betr.: etc., etc. Gales Angaben von dreien seiner Offiziere bestätigt.
    Verhaftet diesen Gale und seine verdammten Offiziere! Überprüft diese Meldungen noch mal! Wer hat sie überhaupt eingesandt?
    – An Aufzeichnungsstelle, betr.: etc., etc. Beim Versuch, das Offizierskorps der Raketenbasis 37 J festzunehmen, wurde SP-Abordnung von Armeeangehörigen mit vorgehaltener Waffe zum Verlassen der Basis gezwungen. Nach letzten Berichten nahm Gale über Funk Kontakt zu Rebellenstreitkräften auf, die siebzig Kilometer entfernt stehen. Weitere Einzelheiten folgen.
    Also ist Gale ein Verräter! Oder hat ihn die Angst vor der Verhaftung in die Armee der Rebellen getrieben? Die Aufzeichnungsstelle soll herausbringen, wer diese Information über ihn geliefert hat. Wir können niemandem vertrauen!
     
    Thornberg war nicht sehr überrascht, als seine Tür aufgetreten wurde und das Kommando der Sicherheitspolizei eindrang. Er hatte so etwas seit Tagen erwartet. Er hatte ein gewagtes Spiel gespielt, und die Entwicklung hatte ihm ständig neue halsbrecherische Manöver aufgezwungen. Einmal mußten sie mißtrauisch werden. Und einmal mißtrauisch geworden, konnte es ihnen nicht schwergefallen sein, ihm auf die Schliche zu kommen. Die immer zahlreicheren Unstimmigkeiten hatten den Verdacht schließlich auf ihn gelenkt. Oder vielleicht hatte Rodney oder ein anderer Mann hier bemerkt, daß mit dem Chef etwas nicht stimmte, und der Fahndungsabteilung einen Tip gegeben.
    Wenn letzteres der Fall war, so empfand er keinen Groll gegen den Betreffenden. Es war die Tragödie eines Bürgerkrieges, daß er Bruder gegen Bruder stellte; Millionen guter und anständiger Männer kämpften für die Regierung, weil sie ihr den Treueid geleistet hatten. Hauptsächlich fühlte er sich müde.
    Er blickte am Lauf der Pistole entlang und hob dann seine müden Augen zu dem harten Gesicht darüber. »Ich nehme an, daß ich verhaftet bin?« fragte er mit tonloser Stimme.
    »Aufstehen!« Das Gesicht war flach und brutal, mit einem bösen, schmallippigen Mund.
    June wimmerte. Einer der Schwarzuniformierten hatte ihr einen Arm auf den Rücken gedreht und hielt sie so. »Tun Sie das nicht«, sagte Thornberg. »Sie ist unschuldig.«
    »Aufstehen, habe ich gesagt!« Die Pistole stieß ruckartig gegen ihn vor.
    »Kommen Sie mir nicht zu nahe«, sagte Thornberg und hob langsam seine Rechte. Sie umklammerte einen kleinen Ball. »Sehen Sie dies? Es ist ein kleines Spielzeug, das ich gemacht habe. Nein, keine Bombe, nur ein

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