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Das Phantom der Freiheit

Das Phantom der Freiheit

Titel: Das Phantom der Freiheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Luif
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Miniatursender, ein Impulsgeber. Wenn meine Hand sich entspannt, wird sich das Gummi ausdehnen und einen Schalter schließen.«
    Die Männer rührten sich nicht.
    »Lassen Sie das Mädchen los, sagte ich«, wiederholte Thornberg geduldig.
    »Zuerst ergeben Sie sich!«
    June schrie, als der Mann hinter ihr fester zudrückte.
    »Nein«, sagte Thornberg. »Dies ist wichtiger als irgendein einzelner von uns. Sehen Sie, ich war vorbereitet. Ich rechnete mit diesem Besuch. Wenn ich diesen Ball loslasse, schließt das Radiosignal einen Schaltkreis, und in der Großrechenanlage, die wir hier haben, wird ein starkes Magnetfeld erzeugt. Jede Aufzeichnung in den Datenspeichern wird gelöscht werden – das ganze Informationsmaterial. Sie können sich selbst vorstellen, was Sie erwarten wird, wenn Sie das geschehen lassen.«
    Der Beamte ließ June widerwillig los. Sie sank auf ihren Stuhl zurück.
    »Das ist ein Bluff!« sagte der Mann mit der Pistole. Aber auf seiner Stirn war Schweiß.
    »Sie können es leicht feststellen«, sagte Thornberg. »Mir ist es egal.«
    »Verräter!«
    »Und kein schlechter, wie? Ich habe die Regierung durcheinandergewirbelt, und die Armee ist in hellem Aufruhr. Offiziere desertieren aus Angst, sie könnten als nächste verhaftet werden. Die Verwaltung ist gelähmt, und die Sicherheitspolizei jagt um den halben Kontinent ihrem eigenen Schwanz nach. Attentate und Verrätereien sind an der Tagesordnung. Die Leute laufen in Scharen zu den Rebellen über. Die Volksbefreiungsarmee treibt überall demoralisierte Truppen vor sich her, die nur noch unwirksamen Widerstand leisten. Ich prophezeie Ihnen, daß Washington in spätestens zwei Wochen kapitulieren wird.«
    »Ihr Werk, Sie dreckiges Schwein! Ich sollte Sie auf der Stelle umlegen.«
    »Oh, Sie überschätzen mich. Ein einzelner Mann kann die Geschichte nicht verändern, und wahrscheinlich wäre es ohne mich genauso gekommen – nur später. Aber ich war ein ziemlich bedeutender Faktor, ja. Oder sagen wir – Sam Hall war es.« Thornberg zwang sich zu einem Lächeln. »Was nun geschieht, ist Ihre Sache. Wenn Sie mich erschießen, vergasen oder niederschlagen, wird der Druck meiner Hand auf den Ball natürlich nachlassen. Andernfalls werden wir einfach warten, bis der eine oder der andere von uns müde wird.«
    »Sie bluffen!« schnappte der Leiter des Trupps.
    »Sie könnten natürlich von unseren Leuten hier nachprüfen lassen, ob ich die Wahrheit sage«, erklärte Thornberg. »Und wenn Sie die Bestätigung erhalten, könnten Sie meinem Elektromagneten die Stromzufuhr abschneiden lassen. Aber ich muß Sie warnen, daß ich den Ball loslassen werde, sobald ich den Eindruck gewinne, daß Sie ein solches Vorgehen beabsichtigen. Sehen Sie in meinen Mund.« Er öffnete ihn. »Eine Ampulle mit Blausäure. Nachdem ich den Ball losgelassen haben werde, werde ich sie zerbeißen. Sie sehen also, daß ich von Ihnen nichts zu fürchten habe.«
    Verblüffung und Wut huschten über die Gesichter, die ihn beobachteten. Sie waren nicht gewohnt zu denken, diese Männer.
    »Selbstverständlich«, sagte Thornberg, »steht Ihnen eine andere Möglichkeit offen. Nach den letzten Meldungen steht ein motorisiertes Bataillon der Volksbefreiungsarmee keine hundert Kilometer nördlich von hier. Wir könnten es über Funk herbeirufen und die Anlagen hier übergeben. Das könnte sich auch zu Ihrem Vorteil auswirken. Der Tag der Abrechnung mit euch Schwarzröcken wird kommen, und mein Einfluß könnte euch abschirmen, sowenig ihr es verdient.«
    Sie starrten einander an. Nach einer sehr langen Weile schüttelte der Truppführer seinen Kopf. »Nein!«
    Der Mann hinter ihm zog eine Pistole und schoß ihn in den Rücken.
    Thornberg lächelte.
     
    »Übrigens war es tatsächlich ein Bluff«, vertraute er Sorensen an. »Ich hatte nur einen kleinen Gummiball mit ein paar elektrischen Teilen und Drähten beklebt.«
    »Matilda wird sehr nützlich für uns sein, wenn es darum geht, die Herren von gestern aus ihren Schlupfwinkeln zu holen«, sagte Sorensen. »Wollen Sie hier weitermachen?«
    »Sicher, wenigstens bis mein Sohn kommt. Ich weiß nicht, wo er ist und was er macht, aber er weiß, wo ich bin. Ich hoffe, er wird sich melden.«
    »Ich glaube, Sie brauchen sich um Ihren Sohn keine Sorgen zu machen«, sagte Sorensen. »Für den Einsatz in einem Krieg dieser Art ist die Raumflotte absolut ungeeignet, und die Kommandeure würden sich weigern, mit ihren großen Schiffen im Luftraum zu

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