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Das Phantom der Freiheit

Das Phantom der Freiheit

Titel: Das Phantom der Freiheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Luif
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Ecke war eine Eindollarnote, und ich riet ihnen, die Tischoberfläche unmittelbar daneben zu beobachten. Ich sah die Dollarnote an und konzentrierte mich.
     
    Die betreffende Stelle der Glasplatte wurde undurchsichtig, und das Duplikat begann sich abzuzeichnen und Gestalt anzunehmen. Als es fertig war, lehnte ich mich zurück und sagte den beiden, sie sollten den Dollar und ihr Original nehmen und untersuchen. Während sie ins Licht gingen und den Schein von vorn und hinten begutachteten, ging ich in die Küche und holte weitere drei Dosen Bier. Sie waren so beschäftigt, daß sie es nicht merkten. Als sie wieder an den Tisch kamen, saß ich mit drei vollen Bierdosen und einer Zigarette und einem erwartungsvollen Lächeln da. Bevor sie Erklärungen abgeben konnten, machte ich vor ihren Augen Duplikate von den anderen ausgelegten Banknoten, ließ mich dann in den Sessel zurücksinken und griff zu meinem Bier.
    FBI starrte auf die Banknoten, dann auf die in seiner Hand, und dann zur Steuerfahndung. »Allmächtiger Gott«, sagte er und fiel in seinen Sessel.
    Sie brauchten eine Weile, um wieder zu sich zu kommen; noch länger dauerte es, bis sie in der Lage waren, vernünftige Fragen zu stellen.
    »Sie werden mir wahrscheinlich nicht glauben«, sagte ich. »Ich kann es selbst kaum glauben.«
    FBI blickte zur Steuerfahndung. »Nach diesem Ding«, sagte er, »glaube ich an alles. Also, McNally, Sie sitzen schön in der Scheiße. Lassen Sie uns hören, wie Sie da herauskommen wollen.«
    Darauf konnte ich mich nicht einlassen. »Ich sitze nicht in der Scheiße; Sie sitzen darin. Ich werde eine Million von diesen Scheinen machen, wenn Sie wollen. Auch wenn Sie es nicht wollen, kann ich es tun, und alles, was Sie mir dafür geben können, sind ein paar Jahre Gefängnis. Falls Sie meinen, mich in Schwierigkeiten bringen zu müssen, werde ich eben im Geschäft bleiben. Sollten Sie sich bereitfinden, mir einen Persilschein auszustellen, würde ich mit mir reden lassen. Okay?«
    FBI schnaubte. »Es ist mein Job, die Quellen von Falschgeld zu verstopfen. Und jetzt sind Sie dran!«
    Ich ließ nicht locker. »Angenommen, Sie würden sagen, Sie hätten die Quelle zum Versiegen gebracht? Angenommen, Sie würden sich selbst und Ihren Chef davon überzeugen. Kriege ich dann einen Persilschein? Und geht die Sache mit den Steuerrückständen in Ordnung, wenn ich nachzahle?«
    Die Steuerfahndung zögerte. »Steuerrückstände können immer nachgezahlt werden, mit einer Strafgebühr, wenn wir zu der Auffassung kommen, daß keine kriminelle Absicht vorlag.«
    »Und wie ist es mit Ihnen?« sagte ich zum FBI. »Sind Sie einverstanden?«
    Aber er war genauso dickköpfig wie ich. »Nein, McNally. Sie haben Ihren Kopf aus dem Loch gesteckt und ihn selbst abgesäbelt. Sie werden mit der Landeswährung keine weiteren Fortschritte machen.«
    »Was wollen Sie?« sagte ich gekränkt. »Sie können mich nur wegen Besitzes von Falschgeld belangen. Oder was Sie Falschgeld nennen. In meinen Augen sieht es echt aus. Vielleicht ist die Numeriermaschine hängengeblieben, oder was.«
    »Ja? Hier ist keine Numeriermaschine, und Sie haben dieses Zeug hier vor meinen Augen gemacht!«
    »Wirklich?« fragte ich. »Vielleicht war es bloß ein Zaubertrick. Die Hand ist schneller als das Auge, wissen Sie.«
    Er war in diesem Punkt sehr entschieden. »Nicht schneller als mein Auge. Sie haben dieses Geld hier direkt vor mir gemacht. Ich weiß nicht, wie Sie es gemacht haben, aber ich werde es herausbringen.«
    Das war, was ich hören wollte. »Sie sahen, wie ich hier vor Ihnen Geld machte? Ohne Druckerpresse oder irgend etwas? Was würde ein Richter dazu sagen? Was würde er über Ihre geistige Gesundheit denken – und Ihre?« Ich wandte mich zur Steuerfahndung. »Und Sie wissen immer noch nicht, wie ich es gemacht habe, und Sie werden es auch nie erfahren, es sei denn, ich sage es Ihnen. Richtig? Was meinen Sie?«
    Steuerfahndung wiegte seinen Kopf und ächzte.
    »Richtig. Ich fürchte ...«
    FBI fluchte. »Sie auch?« unterbrach er den anderen. »Sie wollen diesem – diesem Falschmünzer ein solches Ding durchgehen lassen?« Er schnaubte so empört, daß er den Rest der Scheine vom Kaffeetisch blies. Niemand hob sie auf.
    »Also, wie wär's?« stichelte ich, bevor er erneut anheben konnte. »Während Sie darüber nachdenken, werde ich uns noch ein Bier holen.«
    »O nein, nichts da!« bellte er und versuchte mir in die Küche zu folgen. Steuerfahndung zog ihn

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