Das Phantom der Freiheit
Banknoten und begannen zu schreien.
Der wahrscheinlich einzige Grund, daß sie mich gehen ließen, war meine völlige Aufrichtigkeit über alles.
»Kümmern Sie sich nicht darum, woher ich das Geld habe«, sagte ich. »Sie geben zu, daß Sie einen Schein nicht vom anderen unterscheiden können. Wenn Sie morgen zu meinem Haus hinauskommen, werde ich Ihnen zeigen, wo die Banknoten her sind; wenn Sie mich hier festhalten, werden Sie keinen Schritt weiterkommen.«
Einer von ihnen meinte, sie könnten anderen Fährten folgen und mich schließlich festnageln, selbst wenn es ein paar Monate dauern sollte.
»Aber würden Sie diese Angelegenheit nicht lieber in einem Zug bereinigen? Sie wissen, daß ich nicht weit kommen würde, wenn ich Ihnen zu entwischen suchte, und ich habe nicht die Absicht, das zu tun. Geben Sie mir eine Chance, die Dinge vorzubereiten – nein, ich habe niemanden, der mit mir oder für mich arbeitet, wenn es das ist, was Sie meinen –, und morgen wird alles klar sein.«
Ich versuchte den Wagen nicht abzuschütteln, der mir die ganze Strecke bis nach Haus folgte. Dann überredete ich Jean, am nächsten Morgen mit den Kindern zu ihrer Mutter hinüberzufahren, und trank drei Dosen Bier, bevor ich Schlafengehen konnte.
Am nächsten Morgen war ich rasiert, angekleidet und hatte gefrühstückt, als Jean und die Kinder in den Wagen stiegen und zu Großmama davonrollten. Ich wußte, daß sie Beschatter haben würden, aber das war alles zum Besten. Wenn sie die Hauptstraße erreichte und das Haus nicht mehr sehen konnte, sollte nach der Vereinbarung der Sturmangriff beginnen. So war es – zwei stille, unbedeutend aussehende kleine Männer, die ich noch nie gesehen hatte, erschienen plötzlich vor der Tür. Aber ich habe zu viele Filme gesehen, um nicht ein Schulterhalfter zu erkennen, wenn ich eins sehe.
Sie waren außerordentlich höflich. Ich begrüßte sie mit einem freundlichen Lächeln und einer Dose Bier pro Mann.
Sie stellten sich als Steuerfahndung und FBI vor, und darauf zwinkerte ich. Was tat das FBI hier? Er klärte mich auf.
»Das Falschgelddezernat des FBI«, sagte er, »hat die Aufgabe, in allen Fällen zu ermitteln, wo nachgeahmte oder gefälschte Banknoten in Erscheinung treten.«
Nun, ich wußte, daß es eine geringe Chance gewesen war. Mir blieb nichts übrig als das Pferd zu reiten, nachdem ich den Sattel bestellt hatte. Ich räusperte mich.
»Also, meine Herren, ich habe Sie aus eigenem Antrieb hergebeten. Ich glaube, es ist am besten, diese Sache ein für allemal in Ordnung zu bringen. Richtig?«
»Richtig.«
Ich griff in meine Tasche. »Sehen Sie sich diese an. Sind es Nachahmungen oder Fälschungen? Oder sind sie gut?«
Der Mann vom FBI nahm die Scheine und trug sie zu einer Stelle, wo die Morgensonne zum Fenster hereinschien. Er zog ein starkes Vergrößerungsglas aus der Tasche und stand lange über die Scheine gebeugt, bevor er endlich zurückkam und sich setzte.
Ich fragte ihn: »Sind sie echt, oder sind sie falsch?«
FBI grunzte. »Absolut echt. Echt wie Gold. Bloß haben sie alle die gleichen Nummern.«
»Fein«, sagte ich. »Sie werden wahrscheinlich nicht sehr gut bezahlt. Nehmen Sie die Scheine mit, wenn Sie gehen.«
Die Temperatur fiel sofort um vierzig Grad. Ich brauchte kein Gedankenleser zu sein, um zu wissen, warum.
»Nein, ich will Sie nicht bestechen. Ich dachte nur, es wäre eine gute Illustration dessen, was ich gestern sagte – richtig. Sie waren nicht dabei. Nun, jemand sagte, man könne Geld nicht aus der Luft holen. Dieses Geld ist aus der Luft gekommen.«
FBI glaubte das genauso bereitwillig wie Steuerfahndung, und beide sagten es.
Ich zuckte mit der Schulter. »Sie wollen also eine bessere Demonstration?«
Sie nickten.
Sie hatten nichts zu verlieren.
»Wieviel Geld haben Sie bei sich?« fragte ich. »Kein Hartgeld, obwohl ich Sie vielleicht auch damit bedienen könnte, sondern Banknoten. Dollarnoten, Fünfer, Zehner, Zwanziger ...« Ich versuchte scherzhaft zu sein und fügte hinzu: »Da Sie keine gewählten Beamten sind, werden Sie wohl keine großen Scheine haben.« Der Scherz fand keine Resonanz, aber zu zweit brachten sie ungefähr sechzig Dollar in verschiedenen Scheinen zusammen, und ich legte sie ordentlich auf dem Kaffeetisch aus.
»Und nun passen Sie gut auf. Dies ist es, was ich meinte.« Ich vergewisserte mich, daß jeder seine Aufmerksamkeit auf der Glasoberfläche des Tisches hatte. Der erste Schein in der rechten oberen
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