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Das Phantom der Schule

Das Phantom der Schule

Titel: Das Phantom der Schule
Autoren: Thomas Brezina
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Ihnen los?“ fragte sie Lilo besorgt.
    Luzis Gesicht war verzerrt. Vor Angst verzerrt. Sie starrte die Kinder mit weit aufgerissenen Augen an. Dominik hatte den Eindruck, sie wollte etwas sagen, doch sie brachte kein Wort heraus.
    Peng! Krachend war hinter den Kindern die Tür zugeflogen. Erschrocken drehten sie sich um.
    „Ahhhhh!“ schrie Poppi auf.
    „Schnauze!“ befahl ihr eine hohe Stimme.
    Am Türrahmen lehnte der Glatzkopf mit dem Tintenfisch. Er hatte die Arme verschränkt und blickte die vier triumphierend an. Sein rechter Mundwinkel wanderte in die Höhe und verlieh dem Gesicht einen teuflisch grinsenden Ausdruck!

„Basilisk“ schlägt zu
    „Er hat mich gezwungen euch anzurufen“, wimmerte Luzi. „Ich mußte euch anlügen und herlocken.“
    „Schnauze!“ fuhr sie der Glatzkopf an. Das Zimmermädchen verstummte augenblicklich.
    Der bullige Mann drückte auf seinen rechten Unterarm, worauf mit einem leisen „Zack“ ein Messer aus seinem Sakkoärmel schoß.
    Die vier Knickerbocker wichen entsetzt zurück.
    Der Mann ließ die Finger vorsichtig über die Klinge gleiten und grinste die Bande bösartig an. Dann richtete er sich auf und marschierte langsam auf sie zu.
    Schritt für Schritt stolperten die Kinder nach hinten. Dabei ließen sie den Glatzkopf keine Sekunde aus den Augen.
    Poppi war die erste, die die Nerven verlor. Sie sank zu Boden und begann laut zu schluchzen.
    „Heulsuse!“ knurrte der Kerl mit dem Messer und fuhr ihr mit der blanken Spitze durch die Haare.
    „Lassen Sie das! Sind Sie verrückt? Sie können sie verletzen!“ schrie ihn Lieselotte an.
    Sofort hielt ihr der Mann das Messer an die Kehle. „Keinen Ton mehr, kleines Ungeheuer!“ brummte er drohend.
    Mittlerweile standen Axel, Dominik und Lilo mit dem Rücken gegen die Wand und das Fenster gepreßt. Der Verbrecher baute sich vor ihnen auf und ließ das Messer vor ihren Gesichtern hin und her pendeln.
    „Gut zuhören, solange ihr noch Ohren habt“, wisperte er. „Wenn ihr nicht wollt, daß euch demnächst die Nase, das Auge, die Hand oder gar der Kopf fehlt, tut ihr ab jetzt nur noch, was ich euch sage.“
    Die drei nickten stumm.
    „Ihr steckt eure hübschen Schnüffelnäschen in Zukunft höchstens in Eisbecher! Kapiert?“
    Heftiges Nicken war die Antwort.
    „Ihr vergeßt alles, was ihr entdeckt habt. Sonst muß Marco dafür bezahlen. Kapiert?“
    Wieder nickten die Knickerbocker-Freunde.
    „Gut!“ Der Glatzkopf grinste zufrieden und ließ das Messer im Ärmel verschwinden. Dann machte er kehrt und stürzte aus dem Zimmer. Die Kinder und Luzi hörten, wie er draußen den Schlüssel umdrehte.
    „Er ... er hat uns eingesperrt. Ich will aber hinaus! Und zwar schnell!“ schrie Poppi und sank dann wieder weinend zusammen.
    Das Zimmermädchen beugte sich zu ihr und nahm sie in den Arm. Tröstend strich es der zitternden Poppi über das Haar.
    „Ich habe einen Zentralschlüssel. Wir warten nur, bis dieser Verbrecher bestimmt fort ist, dann gehen wir hinaus. Ganz ruhig ... ruhig!“ raunte es ihr beruhigend ins Ohr.
    Der Schreck saß der ganzen Bande in allen Gliedern. Selbst Lieselotte, die sonst nicht so leicht aus der Ruhe zu bringen war, redete an diesem Tag kaum noch ein Wort.
    Viele Gedanken wirbelten durch ihren Kopf. Mit diesem Ganoven war nicht zu spaßen. Das war klar. Aber sollten sie deshalb wirklich schweigen? Oder sollten sie nicht doch einem Erwachsenen alles erzählen?
    Nach langem Überlegen beschloß Lilo, alles für sich zu behalten.
    „Was ist denn hier los? Ist dein Goldhamster gestorben, Dominik?“ erkundigte sich Herr Kascha, als er am späten Nachmittag das Wohnzimmer betrat.
    Die ernsten und blassen Gesichter der Kinder überraschten ihn sehr. So kannte er die vier gar nicht.
    „Alles in Ordnung, Papa“, sagte Dominik leise und versuchte einen fröhlichen Eindruck zu machen. Es gelang ihm nicht sehr gut, obwohl er all sein Schauspieltalent aufbot.
    Herr Kascha beschloß, nicht weiter nachzuforschen. Sollten die Kinder etwas ausgefressen haben, würden sie es früher oder später schon gestehen.
    „Wahnsinn ... nein!“ stieß Lilo plötzlich hervor. Sie deutete auf die Zeitung, die Dominiks Vater mitgebracht hatte. Es war die Abendausgabe der „Großen Zeitung“.
    ERPRESSERBANDE BASILISK FORDERT 100 MILLIONEN VON DER STADT! prangte in dicken Lettern als Schlagzeile auf der ersten Seite.
    „Sollte ihre Forderung nicht erfüllt werden, droht die Bande, eine Säure über Wien zu
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