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Das Phantom der Schule

Das Phantom der Schule

Titel: Das Phantom der Schule Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Brezina
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es mir glauben“, versicherte ihm Dominiks Mutter und begann zum Beweis aufzuzählen: „Wir haben ein Zirkus- und Clownmuseum und ein Museum alter Praterattraktionen. Im Natur historischen Museum befindet sich neben zahlreichen Sammlungen von Tieren und Naturwundern ein eigener Kindersaal mit einem Blockhaus, in das nur ihr Zutritt habt. Außerdem könnt ihr in diesem Museum ein riesiges Saurierskelett sehen. Gleich gegenüber, im Kunsthistorischen Museum, sind die tollsten Kunstschätze ausgestellt. Zum Beispiel eine Grabkammer und Mumien aus Ägypten. Im Technischen Museum könnt ihr ein echtes Kohlebergwerk besichtigen, und von der Decke der höchsten Halle schweben die ersten Fliegenden Kisten, die über Österreich flogen.
    Im Museum für Völkerkunde befindet sich unter anderem eine Menschenfressergabel. Ein Tisch, der mit Kunstharz übergossen wurde, steht mit einer kompletten Mahlzeit im Museum Moderner Kunst. Er gilt als modernes Kunstwerk!
    Wie Wien früher ausgesehen hat, könnt ihr im Historischen Museum erfahren. Außerdem kenne ich ein Eisenbahnmuseum, ein Feuerwehrmuseum, ein Fiakermuseum und ein Museum für Hufbeschlag. Es gibt das Wiener Straßenbahnmuseum, ein Uhrenmuseum und ein Bestattungsmuseum.“
    Frau Kascha mußte nach dieser Aufzählung kurz Luft holen, und Lilo nützte diese Pause für eine Frage: „Sind Sie fertig oder haben Sie noch ein paar Museen auf Lager?“
    Dominiks Mutter lachte. „Ich könnte euch rund 70 Museen aufzählen, aber ich glaube, das reicht!“
    „Eigentlich“, begann Dominik, „habe ich auf etwas ganz anderes Lust. Ich möchte noch schnell möglichst viele Ferienspiel-Veranstaltungen abklappern. Bei jeder gibt es eine Spielmarke. Und wenn wir es schaffen, neun dieser Marken zu sammeln, dürfen wir uns doch etwas wünschen!“
    Die anderen waren einverstanden, und so planten sie im Eilzugstempo eine Route quer durch Wien. Am Abend des nächsten Tages mußten sie die letzte Seite ihres Spielpasses mit den neun Marken bereits abgeben. Bisher hatte jeder nur drei aufgeklebt.
    Es wurde ein lustiger und turbulenter Donnerstag. Die Knickerbocker-Bande ging eislaufen, besuchte ein Computer-Labor, sah ein Theaterstück auf der Straße und machte einen Abstecher in ein Schwimmbad.
    Als sie abends heimkamen, blätterten sie zufrieden in ihren Spielpässen. Nun besaßen sie bereits sieben Sammelmarken.
    „He, was ist denn das!“ rief Dominik und deutete auf die andere Straßenseite. Zwischen einem roten und einem grünen Wagen stand eine schwarze, geschlossene Kutsche. Es handelte sich um ein sehr altes Stück, das mit kunstvollen Schnitzereien verziert war.
    Die Fenster der Kutsche waren mit rotem Stoff verhängt. Deshalb konnten die Junior-Detektive nicht sehen, ob sich jemand im Inneren befand. Der Kutschbock war leer, und die vier vorgespannten Pferde klapperten unruhig mit den Hufen.
    „Dürfen wir uns den schwarzen Fiaker (= Wiener Ausdruck für Pferdekutsche) aus der Nähe ansehen?“ fragte Dominik seine Mutter.
    „Natürlich“, sagte Frau Kascha, „aber kommt dann gleich hinauf. Es gibt bald Abendessen!“
    Kaum war sie im Haus verschwunden, überquerten die Kinder die Straße und nahmen die Kutsche unter die Lupe. Sie machte auf die vier einen unheimlichen, geheimnisvollen, fast gespenstischen Eindruck.
    Poppi lief auf dem Gehsteig auf und ab. Sie wollte so gerne einen Blick in das Wageninnere werfen, doch es gelang ihr nicht. Schließlich stellte sie sich auf die Zehenspitzen und suchte nach einem Spalt zwischen den Vorhängen.
    „Poppi! Poppi! Poppi!“ hörte sie eine heisere Stimme flüstern. Das Mädchen erstarrte vor Schreck zur Salzsäule. Die Stimme kam aus der Kutsche ...

Die Höllenfahrt
    Poppi sah sich hastig um. Erlaubte sich vielleicht einer der anderen einen Scherz? Axel war das durchaus zuzutrauen. Aber der Junge war mehrere Meter entfernt. Er begutachtete gerade die Hinterseite der Kutsche, auf der eine Art Trittbrett angebracht war. Darauf waren früher wahrscheinlich die Diener gestanden, wenn sie ihre Herrschaften begleitet hatten. Dominik und Lieselotte streichelten die Pferde und kraulten sie am Hals. Auch sie waren zu weit entfernt, um dem Mädchen so einen Streich zu spielen.
    „Blödsinn, ich spinne langsam“, dachte Poppi und wollte schon weggehen.
    „Halt! Bleib hier ... Bleib bei mir!“ meldete sich die Stimme wieder.
    Nun bestand für Poppi kein Zweifel. Es mußte jemand in der Kutsche sitzen. Aber woher wußte dieser Jemand

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