Das Phantom der Schule
zufrieden fest. „Zum Glück haben wir uns nie wirklich auf die Suche nach diesen Spaßvögeln gemacht. Hätte sich nicht gelohnt.“
Lieselotte stimmte ihm da nicht zu. „Ich weiß nicht“, murmelte sie. „Wer versteckt sich hinter dem Decknamen ,Basilisk’? Diese Gräfin von Schreck, der Glatzkopf, Marco ... wer waren diese Leute? Wo haben sie den italienischen Jungen hingebracht? Da ist doch noch ein Geheimnis, das dringend gelüftet gehört!“
„Auf jeden Fall ist uns nun klar, warum Poppi auf so spektakuläre Art verschwunden ist“, meinte Axel und fügte hinzu: „Hoffentlich kommt sie bald aus ihrem Versteck.“
Zum Glück ging es dem Jungen schon bedeutend besser. Er hatte nur noch am Abend leichte Kopfschmerzen.
Am Sonntag erwartete die Knickerbocker-Bande bereits die nächste Überraschung.
Gegen Abend läutete das Telefon.
Am Apparat war ein gewisser Paul Blitzer vom Ferienspiel. Er teilte den Kindern mit, daß ihr Wunsch als Sonderpreis vergeben wird, da sie sich etwas gemeinsam gewünscht hatten. Am Dienstag würde in der Stadthalle ein riesiges Fest steigen, zu dem 10.000 Kinder erwartet wurden. Dort sollten sie auf der Bühne einen Gutschein erhalten.
Nachdem Axel, Lilo und Dominik ihren Freudentanz beendet hatten und sich keuchend auf das Sofa fallen ließen, fragte Herr Kascha: „Was habt ihr euch eigentlich gewünscht?“
„Wir wollen einmal einen Blick hinter die Kulissen des Musicals ,Das Phantom der Oper’ werfen“, berichtete Dominik. „Du weißt schon, das ist die Geschichte dieser Gruselgestalt, die durch die Pariser Oper gespukt sein soll. Das Phantom hat eine junge Chorsängerin namens Christine sehr gefördert und heimlich zum Star ausgebildet. Eines Nachts hat der Operngeist das Mädchen dann in sein unterirdisches Reich gebracht. Das Phantom soll nämlich auf einer Insel, in einem See unter dem Opernhaus gelebt haben.“
„Auf der Bühne tun sich irre Sachen“, schwärmte Axel, der das Musical schon gesehen hatte. „Hunderte brennende Kerzen steigen aus dem Boden. Der See taucht auf. Ein riesiger Kristalluster, der über den Köpfen des Publikums hängt, donnert auf die Bühne und, und, und ... “
„Da kann ich euch wirklich nur viel Spaß wünschen!“ lachte Herr Kascha.
Axel und Lilo durften auf jeden Fall eine Woche länger in Wien bleiben, damit sie am Samstag bei der Spezialführung durch das Theater dabeisein konnten. Die Nachmittagsvorstellung sollten die Knickerbocker hinter den Kulissen verbringen. Die Abendvorstellung dann im Zuschauersaal.
Die allergrößte und schönste Überraschung gab es dann am Dienstag in der Stadthalle. Es war kurz bevor Axel, Lilo und Dominik auf die Bühne treten und ihren Preis in Empfang nehmen sollten.
An die 20.000 Hände applaudierten den Radakrobaten begeistert zu, die ihre Kunststücke gezeigt hatten. Danach spielte die Band einen Tusch, und der Show-Präsentator bat die Knickerbocker-Bande auf die Bühne. Gerade als die drei Freunde aus dem Mund eines riesigen Kulissen-Clowns liefen, hörten sie hinter sich eine bekannte Stimme.
„Halt! Ich gehöre auch dazu!“
„Poppi!“ riefen die drei und stürmten zurück. Der Mann auf der Bühne blickte sich etwas ratlos um. Ein älterer Herr mit weißem Backenbart begleitete das Mädchen.
„Der Kutscher ... der schwarze Kutscher!“ stieß Axel entsetzt hervor.
„Ich habe euch einiges zu erklären“, meinte der Mann. „Denn jetzt scheint die ganze Sache überstanden zu sein. Vor allem muß ich mich entschuldigen, daß du vom Trittbrett gefallen bist, Axel. Ich war so in die Fahrt vertieft, daß ich dich gar nicht bemerkt habe.“
„Schon okay“, meinte der Junge großzügig. „Hauptsache, Poppi ist es gutgegangen.“
„Oja, es war eine tolle Zeit. Wir müssen Ferdinand unbedingt gemeinsam besuchen!“ beschloß das Mädchen.
Ein lautes Räuspern aus den Lautsprechern ließ die vier Kinder aufhorchen. „Bitte, die Knickerbocker-Bande auf die Bühne!“ flehte der Showmaster. Die Junior-Detektive
wollten ihn nicht länger hängen lassen und stürzten los.
„Jetzt hat alles ein gutes Ende gefunden“, dachte Poppi erleichtert.
Doch dieser Fall war noch lange nicht abgeschlossen ...
Das Phantom schlägt zu
Herr Müllermeier, der Schulwart, hatte dem ersten Schultag mit großer Sorge entgegengesehen. In den letzten Ferientagen war das Phantom nicht mehr aufgetaucht. Zu seiner großen Erleichterung hatte nach dem Fußballtor kein weiterer Gegenstand in
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