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Das Phantom im Netz

Titel: Das Phantom im Netz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin Mitnick , William L. Simon
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davor, den ersten Zug zu machen – in einem komplizierten Katz-und-Maus-Spiel, das mich in äußerste Gefahr bringen und meinen ganzen Erfindungsreichtum erfordern würde.

Eric
Elf
Falsches Spiel
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    A nfang Januar 1992 rief mich mein Vater aus Los Angeles an. Er machte sich Sorgen um meinen Halbbruder, Adam, sein einziges weiteres Kind. Ich hatte Adam immer um seine Beziehung zu unserem Vater beneidet, den ich während der ersten Jahre meiner Jugend nur selten gesehen hatte.
    Adam absolvierte einen Vorbereitungskurs fürs Jurastudium am Pierce College und lebte zu der Zeit bei unserem Vater in Calabasas, nahe Los Angeles. Er war in der letzten Nacht nicht nach Hause gekommen, was meinem Vater zufolge sehr untypisch für ihn war. Ich versuchte, ihn zu beruhigen, aber was konnte ich schon sagen? Ich wusste ja nicht einmal, was genau los war.
    Dads Sorge erwies sich als begründet. Mehrere Tage lang gab es keine Nachricht von Adam, und mein Vater wurde fast verrückt vor Sorge. Ich versuchte, ihn zu trösten und zu beruhigen. Gleichzeitig hatte ich auch Angst um ihn, telefonierte mit Onkel Mitchell und Adams Freund Kent und versuchte immer und immer wieder, Adam über seinen Pager zu erreichen.
    Ein paar Tage später rief mein Dad mich an. Er weinte und war völlig aufgelöst. Die Polizei hatte sich gerade bei ihm gemeldet. Sie hatten Adam gefunden, auf dem Beifahrersitz seines Autos, das an einem bekannten Drogentreff in Echo Park stand. Er war an einer Überdosis Drogen gestorben.
    Obwohl Adam und ich getrennt voneinander in verschiedenen Städten aufgewachsen waren, außer in der kurzen Zeit, als wir beide bei unserem Vater in Atlanta lebten, hatte sich zwischen uns in den letzten Jahren eine enge Beziehung entwickelt. Wir waren Halbbrüder, aber wir standen uns näher als viele richtige Brüder. Als ich ihn in Los Angeles zum ersten Mal besser kennenlernte, konnte ich die Musik, die er hörte, nicht ausstehen – Rap und Hip-Hop, alles von 2 Live Crew, Dr. Dre oder N.W.A. Aber er spielte es so oft, wenn wir zusammen waren, dass es irgendwann anfing, mir zu gefallen, und schließlich wurde die Musik zu etwas, das uns verband.
    Und jetzt war er nicht mehr da.
    Die Beziehung zwischen meinem Vater und mir hatte ihre Höhen und Tiefen, aber ich wusste, dass er mich jetzt brauchte. Ich holte mir bei meinem Bewährungshelfer die Erlaubnis und kehrte eine Zeit lang nach L.A. zurück. Ich wollte meinem Vater helfen, Adams Tod zu verkraften und einen Weg aus der Depression zu finden, in die er anscheinend gefallen war, auch wenn ich wusste, dass meine eigene Trauer dadurch nur schlimmer werden würde. Einen Tag später saß ich in meinem Auto und machte mich auf die fünfstündige Fahrt über die Interstate 15 Richtung Westen aus der Wüste hinaus nach Los Angeles.
    Während der Fahrt hatte ich Zeit zum Nachdenken. Adams Tod machte einfach keinen Sinn. Wie viele Jugendliche hatte auch er eine rebellische Phase durchgemacht. Eine Zeit lang hatte er sich wie seine Lieblings-Gothic-Bands angezogen, und es war peinlich gewesen, mit ihm in der Öffentlichkeit gesehen zu werden. Er hatte damals ziemliche Probleme mit unserem Dad und war vorübergehend bei meiner Mutter und mir eingezogen. Aber in letzter Zeit, auf dem College, schien er zu sich selbst gefunden zu haben. Er griff ab und zu mal zu Drogen, aber ich konnte einfach nicht glauben, dass er sich eine Überdosis gespritzt hatte. Ich hatte mich erst vor Kurzem mit ihm getroffen, und es hatte keinerlei Anzeichen dafür gegeben, dass er süchtig gewesen war. Und mein Vater erzählte mir, dass die Polizei keine Einstiche an Adams Leiche gefunden hatte.
    Während ich durch die Nacht zu meinem Vater fuhr, fragte ich mich, ob ich nicht meine Fertigkeiten als Hacker nutzen konnte, um herauszufinden, mit wem und wo Adam in der Nacht unterwegs gewesen war.
    Spät am Abend bog ich nach der langweiligen Fahrt von Las Vegas in die Las Virgenes Road in Calabasas ein, wo die Wohnung meines Dads lag. Die Stadt lag 45 Minuten die Küste hoch von Santa Monica und ein Dutzend Meilen vom Meer entfernt. Mein Vater war völlig am Boden zerstört wegen Adam, und er hatte den Verdacht, dass Fremdeinwirkung im Spiel gewesen sei.
    Dads Leben, das normalerweise aus einer festen Routine bestand – sein Generalunternehmen leiten, die Fernsehnachrichten anschauen, beim Frühstück Zeitung lesen, Ausflüge mit dem Boot zu den Kanalinseln

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