Das Philadelphia-Komplott
sehr wahrscheinlich schon tot wären, wenn sie nicht mit dem Beitritt zur Miliz gerettet worden wären. Für diese Rekruten war keine Aufgabe zu schwierig, keine Mission zu gefährlich. Sie waren nur aus einem einzigen Grund in der Miliz – um ihrem General uneingeschränkt zu dienen.
Jake vermutete, dass die Informationen, die er benötigte, auf dem Computer zu finden waren. Er entschied, dass es nun an der Zeit war, die Truppen anzufordern, und so nahm er sein Telefon zur Hand und rief Ramirez an. “Ich denke, Sie sollten in mein Apartment kommen”, sagte er. Jenkins schloss seine Augen und lehnte seinen Kopf gegen die Wand. “Und bringen Sie Verstärkung mit. Ich habe Jenkins hier, fein säuberlich zusammengeschnürt wie ein Truthahn. Oh, und Sie sollten auch einen Computerexperten mitbringen, jemanden, der schnell darin ist, Codes zu knacken. Ich erklär’s Ihnen, wenn Sie hier sind.”
Ramirez und drei weitere Agenten trafen in Rekordzeit ein. Jake berichtete, was er herausgefunden hatte und zeigte ihm den iPAQ mit Victors Nachricht und Jenkins Report.
“Wenn da noch etwas über das Depot gespeichert ist, kann ich es nicht finden”, gab er zu.
“Barry!” Ramirez winkte einen der Agenten zu sich, einen jungen Kerl, nicht älter als fünfundzwanzig. Ramirez stellte sie einander vor, bevor er Barry erzählte, wonach sie suchten.
Barry nahm den Computer und ging in eine Ecke des Raumes. Mit vollkommen konzentriertem Gesichtsausdruck tippte er mit dem Stift auf dem Display herum.
“Weiß er, was er da tut?”, fragte Jake skeptisch.
“Barry ist einer der besten Computerhacker im Land. Wir haben ihn letztes Jahr direkt aus dem MIT abgeworben. Der Kerl ist das Fünffache von dem wert, was wir ihm zahlen, aber Geld interessiert ihn nicht. Er will nur den ganzen Tag am Computer sitzen. Je größer die Herausforderung, desto glücklicher ist er.”
“Seid ihr Jungs an Fotos interessiert?”, fragte Barry.
“Vom Depot?”
“Kann ich noch nicht sagen. Die Fotodateien sind alle passwortgeschützt.”
“Wenn das so ist, sind wir auf jeden Fall interessiert.”
“Ich brauche persönliche Informationen über Jenkins – alles, was ihr habt, vom Mädchennamen seiner Mutter bis zum Datum seines Schulabschlusses”, sagte Barry und machte sich wieder an die Arbeit.
Ramirez rief in der Zentrale an, um weitere Informationen zu erhalten, und reichte Barry den Hörer, damit er direkt mit dem Kollegen von der Datenverwaltung sprechen konnte.
In der anderen Ecke des Raumes wechselten sich zwei weitere Agenten damit ab, Jenkins zu verhören. Sie hatten ihn inzwischen losgebunden und ihm Handschellen angelegt. Ihrem Gesichtsausdruck nach zu urteilen, machten sie keine großen Fortschritte. Seinen Blick fest auf Barry gerichtet, wiederholte Jenkins stur seinen Namen, seinen Dienstgrad und die Dienstnummer. Sonst sagte er nichts.
“Ich hab’s!” Barry sah sehr zufrieden mit sich aus, als er Ramirez den iPAQ hinhielt. Jake schaute ihm über die Schulter. Das Display zeigte das Farbfoto eines einstöckigen Hauses. Auf dem davor stehenden Schild stand ‘Das Dwight D. Eisenhower Militärdepot’.
“Das ist doch nur ein Bild von einem Haus.” Ramirez klang enttäuscht.
“In der Datei sind ein gutes Dutzend Fotos”, antwortete Barry. “Klick weiter, vielleicht findest du ja was.”
Ramirez drückte einen Knopf und ein anderes Bild erschien. Dieses Mal zeigte die Aufnahme die Rückseite des Hauses und einen kleinen Parkplatz. Auf dem nächsten Bild war die Klimaanlage an der Außenseite des Gebäudes. Die folgenden drei Fotos waren ähnlich nichts sagend.
“Verdammt, das bringt uns überhaupt nicht weiter.” Ramirez holte ein weiteres Foto auf den Bildschirm und wollte gerade weiterklicken, als Jake ihn unterbrach.
“Warten Sie!”
Ramirez sah ihn an. “Das ist genau das gleiche Bild wie die anderen.”
“Ich weiß, aber das Datum in der Ecke des Fotos ist ein anderes. Alle vorherigen Fotos wurden am 22. Februar aufgenommen. Dieses hier ist aber am 11. März entstanden. Das war vor zwei Tagen.”
“Und?”
“Also hat sich irgendetwas verändert. Zeigen Sie die nächsten Bilder.”
Auf dem nächsten Bild sahen sie ein Armeefahrzeug, das vor dem Hintereingang des Gebäudes parkte, und zwei Männer in grünen Uniformen, die etwas aus dem Truck entluden. Als sich das folgende Foto aufgebaut hatte, fasste Jake den Arm von Ramirez. “Das ist im Inneren des Gebäudes.”
“Das sehe ich
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