Das Philadelphia-Komplott
auch.”
Jake erkannte ein Podium. Im Hintergrund hing die Flagge der Vereinigten Staaten neben dem Banner der US-Armee.
Ganz vorne auf dem Podium stand ein Podest mit der Büste des Mannes, nach dem das Gebäude benannt war.
General Dwight D. Eisenhower.
“Heilige Scheiße”, murmelte Jake.
Es war dieselbe Büste, die Jake vor weniger als einer Woche in Victors Büro gesehen hatte.
43. KAPITEL
N ur wenige Minuten, nachdem Jake die Büste identifiziert hatte, war ein Team des FBI, zu dem auch Spezialisten für die Entschärfung von Bomben gehörten, auf dem Weg zum Militärdepot in Südphiladelphia. Und Jenkins war auf dem Weg ins Hauptquartier des FBI, um weiteren Verhören unterzogen zu werden.
“Warum kommst du nicht mit mir ins Büro zurück?”, hatte Ramirez gefragt. Jake hatte den entscheidenden Hinweis gegeben und gehört nun quasi mit zum Team – deshalb hatten die Männer sich vom förmlichen
Sie
verabschiedet. “Wir können den Ausgang der Suche doch gemeinsam abwarten.”
Jake hatte dankend abgelehnt. Seit geraumer Zeit versuchte er, Syd auf dem Handy zu erreichen – vergeblich. Seine Sorge um sie wuchs zusehends. Er hatte sogar bei ihr im Büro angerufen, aber da war ständig besetzt. In der Hoffnung, dass wer auch immer noch dort war, ihm sagen konnte, wo Syd war, lenkte er seinen Wagen in Richtung Dienststelle der Staatsanwaltschaft.
Der Sicherheitsmann, den Jake bei seinem letzten Besuch kennen gelernt hatte, war noch im Dienst. Er grinste, als er Jake den Besucherausweis reichte. “So ein Mistwetter sind Sie da unten in Baton Rouge nicht gewohnt, was, Mr. Sloan?”
“Nicht im Entferntesten. Aber es bringt schöne Erinnerungen zurück – an schulfreie Tage, an Fahrten mit dem Schlitten den Hügel hinter Joe Petrino’s Haus hinunter, an riesige Becher heißer Schokolade …”
Der Sicherheitsmann lachte herzhaft. “Ich verstehe Sie.”
Jake steckte sich den Besucherausweis an die Jacke. “Wissen Sie, ob Syd da ist?”
“Seitdem Ms. Cooper alle Mitarbeiter um drei Uhr nach Hause geschickt hat, habe ich sie nicht gesehen. Aber Chad ist da. Dem Jungen scheint die Arbeit richtig Spaß zu machen.”
“Danke, Justin.”
Chad, den Jake bereits kannte, telefonierte gerade – deshalb also war Jake nicht durchgekommen. “Hallo, Chad.”
Chad legte auf. “Hi, Mr. Sloan. Sydney ist nicht hier. Ich habe eben versucht, sie über ihr Handy zu erreichen, aber …”
“Weißt du, wo sie hingefahren ist?”
“Ich wünschte, ich wüsste es, denn die Nachricht, die ich für sie habe, würde ihr gefallen.”
Jake blickte zu einem Stapel Papiere, die Chad ordentlich auf Syds Schreibtisch arrangiert hatte. Ganz oben lag ein Foto von Senator Fairbanks. “Ist das noch ein Bericht über den Unfall?”
Chad blickte ihn an, als überlege er, wie viel er ihm anvertrauen konnte. Offenbar schien er vertrauenswürdig genug auszusehen, denn plötzlich sprudelte es nur so aus Chad heraus.
“Es hat nichts mit dem Unfall zu tun”, sagte er aufgeregt. “Vor ein paar Tagen bat Sydney mich, alles, was möglich ist, über den Senator herauszufinden, also habe ich angefangen, zu graben. Mir fiel auf, dass verschiedene Firmen große Summen für seine Kampagnenkasse gespendet haben.”
“Das ist doch nicht illegal, oder?”
“Nicht, wenn die Firmen legal sind.”
“Willst du damit andeuten, dass sie es nicht sind?”
“Mir sagten die Namen nichts, also habe ich meinen Onkel angerufen, der als Insolvenzverwalter arbeitet. Er hat ein wenig für mich geforscht. Und herauskam, dass es sich bei sechs der Firmen um Scheinfirmen handelt. Sie existieren gar nicht.”
“Wer steckt dahinter?”
“Das weiß ich noch nicht, mein Onkel untersucht das gerade.”
“Fairbanks muss davon gewusst haben. Man sieht nicht einfach plötzlich riesige Summen Geld auf dem Kampagnenkonto, ohne neugierig zu werden.”
“Worüber neugierig?”, fragte eine Stimme von der Tür.
Jake drehte sich um und sah einen Mann im Türrahmen stehen. Er trug einen beigefarbenen Trenchcoat, einen passenden Regenhut und musterte die beiden mit wachsamem Blick. “Wer sind Sie?”, fragte Jake.
Der Mann hielt eine Marke hoch. “Detective Cranston, Philadelphia Police Department. Und Sie?”
“Jake Sloan. Ein Freund von Sydney Cooper.”
“Wo ist dein Boss?”, wandte Cranston sich an Chad.
Chad zuckte die Schultern. “Ich weiß es nicht. Gerade habe ich Mr. Sloan erzählt, dass ich Sydney nicht erreichen kann, seit ich
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