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Das Philadelphia-Komplott

Das Philadelphia-Komplott

Titel: Das Philadelphia-Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane Heggan
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sich.
    “Willkommen zurück”, sagte Jake spöttisch. “Was wolltest du gerade sagen?”
    Jenkins starrte ihn nur an.
    Jake hockte sich neben ihn. “Es stört dich doch nicht, wenn ich dich durchsuche, oder? Ich bin immer so schrecklich neugierig.”
    In den Taschen des Sergeants fand Jake ein weiteres Messer. “Ich sehe, dass du auf Messer stehst. Zu schade, dass du nicht damit umgehen kannst.”
    Die weitere Suche förderte etwas Interessantes zu Tage – ein iPAQ, klein genug, um in Jenkins Brusttasche zu passen, ohne besonders aufzufallen.
    “Schau einer an, was haben wir denn da? Und du hast es auch noch angelassen, wie zuvorkommend von dir.”
    Mit dem dazugehörigen Stift wählte Jake ein Icon auf dem iPAQ an und beobachtete, wie sich das Display erhellte. Es war einer der neuesten Taschencomputer auf dem Markt und mit einer unglaubliche Liste von Funktionen ausgestattet: E-Mail, Adressbuch, Internetzugang, Textverarbeitung, MP3-Player und vieles mehr.
    “Gib das wieder her”, fuhr Jenkins ihn an. “Das ist persönliches Eigentum.”
    “Nun, Jenkins, ich sehe das so …” Jake blieb weiter neben Jenkins hocken, sodass die beiden Männer sich direkt in die Augen sahen. “Das hier ist meine Wohnung. Du bist nicht eingeladen worden. Im Gegenteil, du bist sogar hier eingebrochen, und daher ist alles hier drin
mein
Eigentum – inklusive der Sachen, die du bei dir trägst. Würdest du mir da nicht zustimmen?”
    Unter dem hasserfüllten Blick von Jenkins betrachtete Jake das kleine Gerät und grinste. “Sie haben Post.”

42. KAPITEL
    J ake wählte mit dem Stift die Mail an, die Victor als Absender auswies. Ein Fenster mit der Nachricht sprang auf.
    “Wo zum Teufel steckst du?”, las Jake. “Warum nimmst du das Telefon nicht ab? Ich muss dich nicht daran erinnern, dass unser Vorhaben nur noch wenige Stunden entfernt ist. Wir müssen es zu Ende bringen. Ruf mich an, sobald du diese Nachricht gelesen hast.”
    Jake sah zu Jenkins. “Was für ein
Vorhaben
meint Victor da?”
    “Leck mich.”
    Genau wie ein normaler Computer war der iPAQ ebenfalls in der Lage, größere Dokumente zu speichern. Jake wählte ein Symbol an und auf dem Bildschirm erschienen drei Ordner. Einer hieß “Trainingsübungen”, der zweite “Anwerbestrategien” und der dritte “Depot”.
    Er prüfte die ersten beiden, fand sie nicht sonderlich interessant und öffnete den dritten. Er wusste, dass er den Jackpot geknackt hatte, als er sah, wie Jenkins zusammenzuckte.
    Jake fing an, zu lesen. “Um sechzehn Uhr am Montag, den 17. März, werden drei hochrangige Offiziere das Dwight D. Eisenhower-Depot in South Philadelphia einweihen. Bei der Zeremonie werden Brigadegeneral Arthur E. Vetri, Major Randolph Fletcher und Leutnant General Arlen Cunningham anwesend sein.”
    Die ersten beiden Namen sagten Jake nichts, aber den dritten kannte er sehr gut. Während Desert Storm war Leutnant General Arlen Cunningham in Kuwait stationiert gewesen und hatte alles versucht, um Jake und Victor vor das Militärgericht zu bringen. Er war damals überstimmt worden und musste sich mit der unehrenhaften Entlassung der beiden Männer zufrieden geben, aber nicht bevor er den beiden nicht einen scharfen und erniedrigenden Verweis erteilt hatte. Besonders hart war er gegen van Heusen vorgegangen.
    Victor hatte diesen Mann mit jeder Faser seines Herzens gehasst.
    Jake richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf Jenkins, der ihn beobachtete. “Was habt ihr in dem Depot vor?”
    Jenkins sah ihn unschuldig an. “Ich habe keine Ahnung.”
    “Warum hast du dann diese Informationen auf deinem iPAQ gespeichert?”
    Jenkins zuckte die Schultern. “Ich dachte, dass van Heusen es gern wissen würde, das ist alles.”
    “Und, war es so?”
    “Ich weiß nicht. Ich hatte noch keine Gelegenheit, es ihm weiterzuleiten.”
    “Du lügst, und Victors E-Mail beweist es. Er erwähnt einen Plan, den ihr heute ausführen wollt und bis zu dem nur noch wenige Stunden Zeit sind. Die offizielle Einweihung des Depots ist um vier Uhr. Also,
was
habt ihr geplant?”
    “Nichts!”
    “Okay, lass mal sehen, ob ich es herausfinden kann, ohne dir deine Fingernägel ganz langsam herauszuziehen.”
    Jenkins Lachen klang jetzt eher nervös als spöttisch. Er tat Jake beinahe Leid. Die totale Ergebenheit ihren Anführern gegenüber war ein bekanntes Phänomen unter Milizangehörigen – besonders bei Leuten wie Jenkins, die ein miserables, kriminelles Leben geführt hatten und

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