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Das Philadelphia-Komplott

Das Philadelphia-Komplott

Titel: Das Philadelphia-Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane Heggan
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in Ruhe lässt.”
    Der Barkeeper kam, und Victor bestellte sich ein Bier. Nachdem der Barkeeper sich wieder dem anderen Ende des Tresens zugewendet hatte, sagte van Heusen: “Das mit deinem Vater tut mir Leid.”
    Jake ignoriert ihn weiterhin. Übertrieb er es? Sollte er ein wenig mehr Interesse zeigen? Ramirez hatte ihm gesagt, dass er seinem Bauchgefühl folgen sollte, aber bisher hatte es ihm noch nichts gesagt.
    Mit dem Glas in der Hand schien Victor das Basketballspiel ebenfalls interessiert zu beobachten. “Du denkst, dass ich dich im Stich gelassen habe”, sagte er nach einer Weile.
    Jake bedachte ihn mit einem vernichtenden Blick. “Gibst du dich etwa der Illusion hin, dass es nicht so war?”
    “Ich habe getan, was ich musste, um zu überleben. Ich konnte den Gedanken an zwanzig Jahre Knast nicht ertragen.”
    Jake sah, wie Arizona State einen Drei-Punkte-Wurf verwandelte. “Aber es hat dir nichts ausgemacht, einen deiner Offiziere mit dir untergehen zu lassen.”
    “Du hättest doch die Wahrheit sagen können, Jake. Warum hast du es nicht getan?”
    “Vielleicht weil ich mir Gedanken darüber gemacht habe, was mit dir passiert. Mehr Gedanken, als du darüber, was mit mir passieren wird.”
    Victor schwieg eine lange Zeit. Als er wieder sprach, klang seine Stimme milder. “Interessiert es dich nicht, wie es mir geht?”
    “Nicht wirklich.”
    “Ich erzähle es dir trotzdem, denn ich glaube, dass es dir gefallen wird. Ich habe eine Miliz gegründet, die im ganzen Land immer mehr Einfluss gewinnt.”
    Jake drehte sich zu ihm um und hoffte, dass sein geschockter Gesichtsausdruck echt genug aussah, um Victor zu überzeugen. “Du bist ein Rechtsaktivist geworden?”
    “Du klingst überrascht.”
    “Das bin ich auch. Miliz bedeutet auch militant, oder?”
    “Miliz steht für Freiheit. Ich habe sie gegründet, um die Freiheit und die Rechte aller Amerikaner zu schützen.”
    “Als ich das letzte Mal nachgeschaut habe, sahen meine Rechte eigentlich noch ganz gut beschützt aus.”
    “Darüber solltest du besser noch einmal nachdenken, Jake. Diese Regierung wird von einer Gruppe von Clowns angeführt, Marionetten, die nicht das kleinste bisschen von Führung verstehen. Und das Ergebnis? Unsere befreundeten Staaten haben das Vertrauen in uns verloren, unsere Jobs wurden in andere Länder verschoben, und wir stehen einem fünfhundert Millionen Dollar Defizit gegenüber. Wir müssen diesem großartigen Land seinen Wohlstand, seine Ehre und Aufrichtigkeit wiedergeben.”
    Wow. Der gute Victor hielt mit seiner Meinung nicht hinter dem Berg. “Es ist dein gutes Recht, an diese Dinge zu glauben, aber diese Art von Propaganda ist an mich vollkommen verschwendet.”
    “Ach, komm. Ich kenne dich, Kumpel. Tief in dir bist du genauso bitter darüber, wie die Armee uns behandelt hat, wie ich.”
    “Wenn man bedenkt, dass wir gelogen haben, würde ich sagen, dass wir beide bekamen, was wir verdienten.”
    “Sie haben uns verarscht, Jake. Wir beide haben der Armee zusammen über dreißig Jahre lang vorschriftsmäßig gedient. Und was haben wir zum Dank erhalten? Einen Tritt in den Arsch.”
    “In einer Sache hast du Recht. Am Anfang war ich wirklich wütend. Aber jetzt nicht mehr. Ich habe einen guten Job, genügend Geld, um mich jederzeit zur Ruhe setzen zu können, und wenn ich das Problem mit meinem Vater aus dem Weg geräumt bekomme, wird mein Glück vollkommen sein. Also tu mir einen Gefallen – du schuldest mir ja eh noch einen – lass mich zum Teufel noch mal in Ruhe. Ich habe genügend Probleme.”
    Aber Victor gab nicht auf. “Darum bin ich ja hier. Ich biete dir ein wenig Ablenkung von diesen Problemen an. Komm zum Abendessen in mein Camp. Mein Koch wird uns etwas ganz Besonderes zubereiten. Ich garantierte dir, allein das lohnt den Ausflug.”
    “Nein, danke.”
    Jake nutzte den Moment, nahm eine Hand voll Dollarnoten aus der Hosentasche und legte sie auf den Tresen. In einem angedeuteten Salut hob er zwei Finger und verließ den Pub.
    Er wartete ab, bis er wieder in seinem Haus war, bevor er Ramirez anrief. “Victor hat Kontakt aufgenommen”, sagte er.
    “Wie war’s?”
    “Ziemlich genau so, wie Sie gesagt hatten, auch wenn er noch gefährlicher klingt, als Sie mich glauben machen wollten.”
    “Wie kommen Sie darauf?”
    “Die Art, wie er über die Regierung redet, über das Militär. Dieser Mann trägt einen tiefen Zorn in sich.”
    “Ich werde Ihre Gedanken weitergeben. Hat er

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