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Das Philadelphia-Komplott

Das Philadelphia-Komplott

Titel: Das Philadelphia-Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane Heggan
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allgegenwärtigen Belle Chiaro erhob sich über das allgemeine Gemurmel. “Seit der Entführung sind bereits fünf Tage vergangen, Chief Yates, und Sie sind mit Ihren Ermittlungen immer noch nicht weiter als an dem Tag, als es passierte. Werden Sie die Suche demnächst einstellen?”
    Falls der Chief sich durch diesen unverhohlenen Angriff auf den Schlips getreten fühlte, ließ er es sich nicht anmerken. “Würden Sie bereits nach fünf Tagen aufgeben? Sehen Sie, wir auch nicht.” Er wirkte souverän und zuckte nicht mit der Wimper, als Belle wieder in die Gruppe zurücktrat. “Wenn überhaupt, dann werden wir dank der Freiwilligen, die ich vorhin erwähnte, in der Lage sein, die Suche noch weiter auszudehnen.”
    Sein Blick schweifte über die Menge. “Und wo wir gerade von Freiwilligen sprechen, wir können immer Leute gebrauchen. Also wenn Sie Zeit haben und uns helfen wollen, melden Sie sich in unserem Revier. Doughnuts und Kaffee gehen auf’s Haus.”
    Eine Reporterin meldete sich. “Noch eine Frage, Chief. Glauben Sie, dass Lilly Gilmore noch am Leben ist?”
    “Ich müsste Hellseher sein, um diese Frage beantworten zu können. Ich hoffe, dass sie noch lebt. Und wenn sie es tut, weiß ich, dass wir sie finden werden.”
    Dann nickte er noch einmal, drehte sich um und verschwand, begleitet von den beiden Deputies, im Polizeigebäude.
    “Sehr gut gemacht, Chief”, sagte Syd.
    “Er hat die blöde Zicke richtig in die Schranken verwiesen, nicht wahr?” Violet schaltete den Fernseher aus. “Leute, die schlecht über Polizisten reden, bringen mein Blut zum Kochen. Langsam müssten diese Menschen doch kapiert haben, dass die Männer und Frauen da draußen ihr Leben riskieren, um uns zu beschützen.” Als Frau eines pensionierten Polizisten nahm Violet
jede
Kritik an
jedem
Polizisten dieser Welt persönlich. “Und wo wir gerade von guten Menschen sprechen”, fügte sie hinzu. “Mr. Wonderful hat angerufen.”
    Syd rollte mit den Augen. Innerhalb kürzester Zeit hatte Jake jede Frau bezaubert, die er kennen gelernt hatte – Dot, Schwester Pat aus dem Krankenhaus, und nun auch Violet. “Was wollte er?”
    “Sichergehen, dass du heil hier angekommen bist.”
    “Das
hat er gesagt?”
    “Nein. Er wollte wissen, wo du das Terpentin aufbewahrst, aber ich habe ihn durchschaut. Er wollte wissen, wie es dir geht. Das ist so süß. Und dann streicht er gerade dein Apartment, wie cool ist das denn bitte? Frank würde sich eher die Hand abhacken, als zu streichen. Ich kann so etwas entweder selber machen oder jemanden dafür bezahlen, es für mich zu tun.”
    Sie stand auf, um an ihren Platz zurückzukehren. “Das ist einer zum Behalten, meine Liebe. Lass ihn nicht wieder gehen.”
    “Er ist nur ein Nachbar, kein Heiratskandidat.”
    “Ich weiß nicht. Ich denke, wenn es aussieht wie eine Ente und quakt wie eine Ente …” Sie zwinkerte und ging hinaus, wobei sie quakende Geräusche von sich gab und wie eine Ente mit dem Hintern wackelte.
    Syd lachte immer noch, als sie nach dem Hörer greifen und Jake anrufen wollte. Doch in dem Moment klingelte Violet bei ihr durch. Syd nahm den Hörer ab. “Mrs. Branzini ist hier. Sie sieht ganz unglücklich aus.”
    Syd erhob sich. “Lass sie hereinkommen.”
    Aber Dot, die etwas derangiert aussah, stand bereits in der Tür.
    Syd ging zu ihr hinüber. “Dot, was ist los?”
    Tiefe Sorgenfalten in Dots Gesicht spiegelten ihre Angst wider, als sie Syd einen Zettel reichte. “Ich war gerade auf dem Weg zum Markt, als ich das hier auf meiner Treppe fand.”
    Syd blickte auf die Nachricht. Irgendjemand hatte große Buchstaben aus einer Zeitung ausgeschnitten und auf ein Stück Papier geklebt.
    Gegen Zahlung von fünfhunderttausend Dollar werden Sie Ihre Tochter zurückbekommen. Keine Polizei. Weitere Instruktionen folgen.

19. KAPITEL
    S yd spürte, dass Dot sie beobachtete, während sie den Brief las. “Das sind gute Neuigkeiten, Syd, oder? Das bedeutet doch, dass Lilly noch lebt.”
    Nicht unbedingt. Das Erpresserschreiben konnte auch ein Trick sein, um die Polizei auf eine falsche Fährte zu locken. Oder auch eine gemeine Täuschung. Diese Gedanken behielt Syd jedoch für sich. Im Moment brauchte Dot alle Hoffnung, die sie ihr geben konnte.
    “Ich denke schon. Die meisten Entführer wissen, dass sie das Geld nur bekommen, wenn sie das Entführungsopfer lebend übergeben.”
    “Ich habe hunderttausend Dollar in einem Fond angelegt. Und weitere zwanzigtausend in

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