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Das Philadelphia-Komplott

Das Philadelphia-Komplott

Titel: Das Philadelphia-Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane Heggan
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angedeutet, dass Sie sich wiedersehen?”
    “Er hat mich in sein Camp zum Abendessen eingeladen. Ich habe abgelehnt und ihn stehen lassen.”
    “Sehr gut. Ich schlage vor, dass Sie ab jetzt die Taverne zu ihrem zweiten Wohnzimmer machen. Und wenn er Sie das nächste Mal einlädt, nehmen Sie an.”

20. KAPITEL
    W ie vermutet, erwies sich das Alibi von Doug Avery als wasserfest. Nach ein paar Anläufen hatte Detective Cranston die Zeugen angetroffen, und alle drei hatten Averys Geschichte bestätigt. Am Abend des sechsten März kam der Bauarbeiter in Moe’s Hole und blieb dort bis in die frühen Morgenstunden.
    Während er in Gewahrsam war, hatte er jedoch einen Streit mit seiner Wache angefangen und ihm angedroht, ihn zu Hackfleisch zu verarbeiten, wenn er ihm nicht ein vernünftiges Abendessen besorgen würde.
    Detective Cranston und Syd stimmten überein, dass sie jetzt keine Wahl mehr hatten, als Doug Avery weiter eingesperrt zu lassen. Es war notwendig.
    Zu ihrer Überraschung hatte Victor van Heusen diesmal keinen Anwalt geschickt, sodass das Gericht einen Pflichtverteidiger stellen musste.
    Dienstagmorgen saß Syd im Gerichtssaal und wartete geduldig, bis die mehr als zwanzig Fälle verhandelt waren, bevor der Gerichtsdiener endlich die Nummer siebenundzwanzig aufrief – das Volk gegen Doug Avery. Syd beobachtete, wie Avery in den Gerichtssaal geführt wurde. Er warf ihr einen hasserfüllten Blick zu, bevor er sich neben seine neue Anwältin setzte. Sich des ungestümen und unberechenbaren Temperaments ihres Klienten nur zu Wohl bewusst, wirkte sie nervös und verunsichert.
    Syd stellte sich dem Richter, mit dem sie schon einige Male zusammengearbeitet hatte, kurz vor, bevor sie ihren aktuellen Fall vortrug. Sie führte aus, dass Doug Avery eine Gefahr für seine Mitmenschen darstellte, was er durch seine Drohungen gegenüber Lilly als auch durch seine Attacke seinem Wärter gegenüber eindrucksvoll unter Beweis gestellt hatte.
    “Das Volk beantragt deshalb, Douglas Avery bis zu seinem Prozess am 23. September in Haft zu behalten.”
    “Haben Sie Beweise dafür, dass der Angeklagte Lilly Gilmore bedroht hat?”
    “Ja, Euer Ehren. Hank Vogel, ein Sicherheitsmann der
Philadelphia Sun,
hat zu diesem Fall ausgesagt und ist bereit …”
    In diesem äußerst unpassenden Moment klingelte ihr Handy, das sie vergessen hatte, auszustellen. Als sie in ihre Tasche griff, lehnte sich Richter Archer genervt über seinen Tisch.
    “Ms. Cooper, Sie wissen schon, dass alle Telefone vor Betreten des Gerichtssaals ausgeschaltet werden müssen?”
    “Es tut mir Leid, Euer Ehren.” Sie warf einen unauffälligen Blick auf das Display und erkannte die Nummer von Chief Yates. Er wusste, dass sie heute Vormittag im Gericht war, also musste es sich um etwas Dringendes handeln. “Euer Ehren, ich muss das Gespräch kurz annehmen.”
    “Sie
müssen
Ihren Fall weiter vortragen, Frau Anwältin.”
    “Euer Ehren”, sie holte tief Luft. “Der Anruf ist vom Mullica Township Department.”
    Der Richter hätte von einem anderen Stern kommen müssen, um
nicht
zu wissen, dass Chief Yates die Entführung von Lilly Gilmore untersuchte. Er zögerte einen kurzen Moment und vermied es, zur Verteidigung zu blicken, die noch überlegte, ob sie Einspruch erheben sollte oder nicht. “Machen Sie es kurz”, nickte er schließlich.
    “Beeilen Sie sich, Chief”, flüsterte Syd ins Telefon. “Ich bin im Gericht.”
    “Ich weiß. Ich habe mit Channel Three gesprochen, und sie sind einverstanden, Dorothy Branzini heute zu interviewen. Um vier Uhr vor ihrem Haus. Dot möchte, dass Sie dabei sind.”
    Um ihr das zu sagen, hätte er auch eine Nachricht bei Violet hinterlassen können. Da musste noch etwas sein. “Das kann ich arrangieren. Noch was?”
    “Bringen Sie Lillys Zahnbürste mit.”
    Syds Magen krampfte sich zusammen. Zahnbürsten wurden oft benötigt, um DNA-Analysen durchzuführen. “Warum?”
    “Wir haben den Van gefunden. Es befinden sich Blutspuren auf den hinteren Sitzen.”
    Syd schaltete ihr Handy aus – ihr Mund war trocken, und sie hatte das Gefühl, nicht richtig atmen zu können.
    “Ms. Cooper?” Richter Archer beugte sich über den Tisch. “Ist alles in Ordnung? Brauchen Sie eine Pause?”
    Syd schüttelte den Kopf. “Mir geht es gut, Euer Ehren. Wir können weitermachen.”
    “Dann tun Sie das.”
    Zehn Minuten später hatten beide Anwälte ihre Argumente vorgetragen und Richter Archer sprach sein Urteil. Er zog

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