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Das Philadelphia-Komplott

Das Philadelphia-Komplott

Titel: Das Philadelphia-Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane Heggan
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pinkfarbenen Notizzettel. “Sie wollte mit dir sprechen. Es geht um die Kette von Lauren Fairbanks.”
    Syd legte den Bericht auf ihren Tisch. “Hat sie sonst noch etwas gesagt?”
    “Nein. Sie fragte nur, ob du sie um vier Uhr in ihrer Wohnung treffen kannst.” Sie zeigte auf den Notizzettel. “Ich habe dir die Adresse aufgeschrieben.”
    Syd schaute auf ihre Uhr und sah, dass er kurz nach halb vier war. Gerade genug Zeit, um es noch rechtzeitig zu schaffen.

36. KAPITEL
    A na Lee lebte mitten in Chinatown, nur einen Block von dem farbenfrohen, fünfzehn Meter hohen chinesischen Freundschaftstor entfernt, dem größten seiner Art außerhalb Chinas.
    Sie sah aufgeregt aus, als sie Syd die Tür öffnete, versuchte aber, zur Begrüßung ein Lächeln auf ihr Gesicht zu zaubern. “Miss Cooper, kommen Sie doch bitte herein.” Sie verbeugte sich leicht und führte Syd in ihr kleines, aufgeräumtes Wohnzimmer, das mit geschickt gesetzten Akzenten in der Farbe Rot einen angenehmen asiatischen Eindruck vermittelte. Auf einem niedrigen, mit Ornamenten versehenen Tisch warteten bereits ein Teekessel und zwei zierliche Tassen.
    “Bitte setzten Sie sich. Ich habe uns Tee gemacht.”
    “Danke, Mrs. Lee, das ist sehr nett von Ihnen.” Syd setzte sich in einen der beiden rot-goldenen Stühle und nahm dankend eine Tasse Jasmintee entgegen.
    Ana saß ihr sehr nervös gegenüber. Sie nahm einen Schluck von ihrem Tee, bevor sie zu sprechen begann. “Heute habe ich die Kette im Fernsehen gesehen.”
    Syd hielt ihre Tasse mit beiden Händen umschlossen. “Haben Sie sie vor heute schon einmal gesehen?”
    “Ja, an der Tochter des Senators in der Nacht des Unfalls.” Sie deutete auf ihren Hals. “Sie hat eine offene Bluse getragen und da habe ich die Kette gesehen. Sehr hübsch. Genau wie die heute im Fernsehen.”
    Syd stellte ihre Tasse ab und durchsuchte hektisch ihre Handtasche. Das Foto, das sie mit der Wegwerfkamera geschossen hatten, steckte immer noch in der kleinen Reißverschlusstasche. Sie nahm es heraus und zeigte es Ana. “Meinen Sie diese Kette hier?”
    Ana nickte zustimmend. “Ja. Ja, das ist sie.”
    “Sind Sie sicher, dass die Tochter des Senators sie getragen hat?”
    Wieder nickte Ana. “Sehr sicher. Ich habe sie gesehen. Als sie dann später aus dem Gebüsch zurückkam, war die Kette verschwunden.”
    “Was meinen Sie mit
verschwunden?”
    “Na ja …”, sie legte die Hand an ihren Hals, “die Kette war nicht mehr da. Weg.”
    Syd hatte Schwierigkeiten, ihre Begeisterung zu verstecken. Anas Aussage konnte der Beweis sein, den sie benötigte, um den Senator erneut zu verhören. Wenn Ana erklärte, sie habe die Kette an der Begleiterin des Senators gesehen, und Lauren Fairbanks aber behauptete, keine Kette getragen zu haben, war es so gut wie erwiesen, dass Senator Fairbanks in dieser Nacht
nicht
mit seiner Tochter unterwegs war.
    “Haben Sie das irgendjemandem gegenüber erwähnt? Der Polizei vielleicht?”
    Ana Lee blickte nervös zu ihr herüber. “Nein. Ich habe mich jetzt erst daran erinnert, als ich sie im Fernsehen gesehen habe. Ist die Kette wichtig? Habe ich etwas falsch gemacht?”
    “Nein, Mrs. Lee, Sie haben nichts falsch gemacht. Ganz im Gegenteil.”
    “Was werden Sie jetzt machen?”
    “Ich werde mit der Polizei sprechen und ihr sagen, dass Sie die Kette wiedererkannt haben. Aus diesem Grund hat Chief Yates das Bild dem Fernsehen und den Zeitungen zur Verfügung gestellt, damit sie vielleicht von jemandem erkannt wird, der uns nähere Informationen geben kann – so wie Sie. Es kann sein, dass man Sie bitten wird, noch einmal eine neue Aussage zu machen. Wären Sie damit einverstanden?”
    Sie wirkte erleichtert. “Ja. Ja, ich mache eine neue Aussage, kein Problem.”
    Als Syd zurück zu ihrem Büro ging, fand sie es schwer, Ordnung in ihre Gedanken zu bringen. Die Kette gehörte
nicht
Lauren. Sie gehörte einer anderen Frau, einer Frau, die in der Nacht des Unfalls das Auto des Senators gefahren war. Und jetzt hatte sie eine Zeugin, um das zu beweisen.
    “Jetzt hab ich dich!”, flüsterte sie.
    Jake stand auf der Leiter und strich gerade die Flurdecke in Syds Apartment, wobei er das Mandolinen Konzert von Vivaldi, das aus dem CD-Player erklang, mitsummte, als plötzlich sein Telefon klingelte. Er nahm es vom Gürtel.
    “Kann ich bitte mit Nancy sprechen?”, fragte Paul Ramirez.
    “Tut mir Leid, da sind Sie falsch verbunden.” Nachdem er aufgelegt hatte, wartete Jake noch

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