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Das Philadelphia-Komplott

Das Philadelphia-Komplott

Titel: Das Philadelphia-Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane Heggan
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ein paar Minuten, bevor er so tat, als suchte er nach einem neuen Eimer weißer Farbe. “Wo hat sie den bloß hingestellt?”, murmelte er wie zu sich selbst, wohl wissend, dass das Abhörgerät jedes Wort aufzeichnete.
    Er ging von Raum zu Raum und fluchte ein wenig darüber, dass er jetzt seine Arbeit unterbrechen musste, um neue Farbe zu holen. Er holte seinen Schlüsselbund und verließ das Haus in Richtung Baumarkt, der nur zweieinhalb Blocks entfernt war. Pfeifend verschwand er in der Farbenabteilung und schaute sich um, ob ihm auch niemand gefolgt war, bevor er sein Mobiltelefon herausholte und die Nummer von Ramirez wählte.
    “Alles klar, Ramirez”, sagte er, als der Agent den Anruf entgegennahm. “Jetzt kann ich reden. Was gibt’s?”
    “Ich fürchte, dass ich schlechte Nachrichten habe.”
    Sein erster Gedanke galt seinem Vater. “Mein Vater?”
    “Nein.” Eine kurze Pause. “Ted Malvern … er ist tot.”
    Jake konnte seinen Schock nicht verbergen. “Tot? Wovon reden Sie? Wie kann Ted
tot
sein? Ich habe gestern noch mit ihm gesprochen.”
    “Ich habe gerade einen Anruf aus unserem Büro in Baltimore bekommen. Malverns Flugzeug ist gestern Nacht ungefähr acht Meilen vom Flugplatz entfernt abgestürzt. Er saß am Steuer.”
    “Sind Sie sicher, dass er es ist?”
    “Ich hätte Sie nicht angerufen, wenn er nicht eindeutig identifiziert worden wäre.”
    Jake fuhr sich mit der Hand durch die Haare. “Mein Gott, Ramirez, was ist passiert?”
    “Die Untersuchungen haben gerade begonnen. Bis jetzt will noch niemand etwas sagen. In ein paar Stunden werde ich mehr wissen.”
    “Wie haben Sie davon erfahren?”
    “Als Sie mir von Malvern erzählt haben, habe ich einen Kollegen aus Wilmington gebeten, ein paar Erkundigungen über ihn einzuholen, um sicherzugehen, dass wir ihm vertrauen können. Dieser Kollege hat von dem Unfall gehört und mich angerufen.”
    Unfall.
Jake hatte Schwierigkeiten, das zu akzeptieren. Ted war ein erstklassiger Pilot und peinlich genau, wenn es um seine Flugzeuge, die Wartung und die Sicherheit ging.
    Also was zum Teufel war passiert? Nach drei Jahren als Schädlingsbekämpfer und tausenden von Flugstunden hatte Ted nachts sein Flugzeug gestartet und war einfach so abgestürzt?
    “Da stimmt etwas nicht, Ramirez. Ich muss das nachprüfen.”
    “Falls Sie daran denken, nach Middletown zu fahren, muss ich Ihnen dringend davon abraten. Wenn Victor …”
    “Zur Hölle mit Victor. Soll er doch denken, was er will.”
    “Dann lassen Sie mich es tun. Ich kann gern ein paar Anrufe tätigen.”
    “Nein. Das hier ist viel zu wichtig, um von irgendjemand anderem erledigt zu werden. Ich fahre nach Middletown. Sie wissen, wie Sie mich erreichen können.”
    Nachdem er aufgelegt hatte, rief er Syds Handynummer an. Als nur ihre Mailbox anging, hinterließ er eine Nachricht – er erklärte, dass er aufgrund eines Notfalls die Stadt verlassen müsste und damit rechnete, erst in drei oder vier Tagen zurück zu sein. Er würde aber mit Syd in Kontakt bleiben.
    Jake fühlte sich immer noch wie betäubt von den Neuigkeiten, die er gerade gehört hatte, und griff wie mechanisch die Dinge, die er brauchte, aus dem Regal, um damit zur Kasse zu gehen. Er durfte sich durch einen bloßen Verdacht nicht beeinflussen lassen. Egal wie sehr er auch versucht war, Victor die Schuld an diesem Vorfall zu geben, würde er keine weiteren Vermutungen anstellen, ehe er nicht mit Farah gesprochen hatte.
    Er wusste nicht, wie Victor – oder wer auch immer ihn gerade abhörte –seine überstürzte Abreise interpretieren würde. Worauf er sich allerdings verlassen konnte, war, dass seine Reisetätigkeiten genau beobachtet werden würden, vor allem, wenn Victor wirklich derjenige war, der Teds Tod befohlen hatte. Wenn dem so war, dann wusste Victor auch, wer Teds Hilfe gesucht hatte – und warum …
    Bete, dass ich falsch liege, Victor, dachte Jake, als er den Baumarkt verließ. Sonst bereite ich dir die Hölle auf Erden.

37. KAPITEL
    “I ch verstehe das nicht, Jake.” Farah nahm sich ein weiteres Taschentuch aus der Box auf dem Wohnzimmertisch und wischte sich die Tränen aus den verweinten Augen.
    Sie war immer noch die gleiche zierliche, attraktive Frau, die Jake vor zwanzig Jahren kennen gelernt hatte, und nur wenige graue Strähnen durchzogen ihr volles, schwarzes Haar. Als Tochter einer englischen Mutter und eines iranischen Vaters hatte sie in London die Schule besucht und lebte mit ihren

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