Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Planeten Duell

Das Planeten Duell

Titel: Das Planeten Duell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
Vom Netzwerk:
da anderer Meinung. Deshalb zog er seine Streitmacht zurück.«
    Seufzend zerriß der Regierungsvorsitzende den Scheck und stellte einen neuen aus. Dann verließ er mit gebeugten Schultern die Polizeistation der Minenstadt und begab sich zu seiner Maschine.
    Cletus wandte sich vom Fenster ab. Sein Blick fiel auf Arvid, der neben dem Schreibtisch stand.
    »Ah, gut, daß Sie hier sind«, sagte er. »Arv, Bill Athyer möchte sich mit meinen Taktik- und Strategiemethoden näher vertraut machen. Deshalb setze ich ihn zu meinem Adjutanten ein, sobald wir wieder auf den Dorsai-Welten sind. Sie übernehmen ein Kommando. Es wird ohnehin Zeit, daß Sie Ihre Kampferfahrung ein wenig auffrischen.«
    Ohne Arvids Antwort abzuwarten, verließ er den Raum.
     

 
22.
     
    »Ihre Preise sind Wucher«, sagte James, der Älteste der Ersten Militanten Kirche von Harmonie und Association – auch die Lieblichen Welten genannt.
    Der »Arm des Herrn«, wie der offizielle Titel des Ältesten lautete, war ein Mann in mittleren Jahren, mit schütterem grauen Haar und einer schmächtigen Gestalt. Auf den ersten Blick wirkte er harmlos, aber seine stechenden Augen und die leidenschaftliche Stimme zerstörten diesen Eindruck rasch. James gehörte zu den Menschen, die von einem inneren Feuer verzehrt wurden.
    »Ich weiß, daß Sie nicht die Mittel besitzen, um meine Söldner einzusetzen«, sagte Cletus. »Im Gegenteil, ich wollte einen Teil Ihrer jungen Leute für meine Armee anwerben.«
    »Unser Nachwuchs soll in den sündigen Kriegen der Gottlosen verbluten?« fuhr James auf. »Niemals!«
    »Keine Ihrer Kolonien auf Harmonie oder Association ist besonders hoch entwickelt«, gab Cletus zu bedenken. »Die Militante Kirche hat zwar eine breite Anhängerschar, aber ihr fehlt das Geld zum Aufbau einer vernünftigen Industrie, die ihr die Unabhängigkeit von anderen Mächten geben würde. Wenn Sie einen Teil Ihrer jungen Leute zu uns schicken ...«
    Die Augen des Ältesten glitzerten. »Was bezahlen Sie?« fragte er knapp.
    »Den Standardlohn.«
    »Ah, und für Ihre Dorsai verlangen Sie das Dreifache?«
    »Die Dorsai besitzen eine Spezialausbildung und haben durch eine Reihe von Siegen gezeigt, daß sie zu kämpfen verstehen. Ihre Leute können nichts dergleichen vorweisen. Sie sind nur das wert, was ich bezahle. Andererseits verlange ich auch nicht viel von ihnen. Ich benötige sie in erster Linie für Ablenkungsmanöver – wie die Fallschirmeinheiten bei unserem Sieg auf Freiland ...«
    Die Eroberung von Margaretha auf Freiland bildete den vorläufigen Schlußpunkt einer Serie von unblutigen Siegen, die Cletus mit seinen Söldnern auf den Koloniewelten errungen hatte. Mehr als ein Jahr war seit der Einnahme der Stibnit-Minen auf Newton vergangen, und in dieser Zeit hatten die Dorsai auf Cassida, St. Marie, Freiland und der Neuen Erde gekämpft.
    James wußte das natürlich, und er wußte auch, daß der Vorschlag des Marschalls einiges für sich hatte. Als Cletus ihn verließ, stand sein Entschluß beinahe fest – doch das gab er nicht zu.
    Cletus begab sich mit einem Linienschiff zur Neuen Erde, dem Schwesterplaneten von Freiland im Sirius-System. Marcus Dodds, der ehemalige Stellvertreter von Eachan Khan, holte ihn am Raumhafen ab und brachte ihn nach Adonyer, der Hauptstadt der Breatha-Kolonie. Die Miene des Kommandanten drückte Besorgnis aus.
    »Spainville hat sich mit vier der fünf Stadtstaaten verbündet«, berichtete er. »Sie nennen sich das Kombinat und besitzen eine Armee von mehr als zwanzigtausend Mann. Zudem rechnen sie mit unserem Angriff. Eine Überraschung wird uns diesmal kaum gelingen. Und die fünftausend Leute, die wir hier stationiert haben, reichen nicht aus, um den Gegner zu besiegen.«
    »Hm – und was schlagen Sie vor?«
    »Daß wir aussteigen«, sagte Marcus Dodds entschieden. »Wir haben keine andere Wahl. Sie können sich darauf berufen, daß sich die Situation seit Vertragsabschluß geändert hat. Mag sein, daß Breatha protestiert, aber jede vernünftige Nation wird uns recht geben ...«
    »Nein.« Cletus schüttelte den Kopf. »Wenn wir erst einmal anfangen, Verträge zu brechen, vertraut uns kein Mensch mehr.«
    Er trat an die Karte und studierte die ausgedehnte Ebene, die Breatha mit fünf anderen Kolonien teilte. Breatha, das einen schmalen Korridor zur Küste besaß, lag praktisch inmitten von Feindesland. Ursprünglich ein Industriezentrum, hatte es die umliegenden landwirtschaftlich orientierten Kolonien

Weitere Kostenlose Bücher