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Das Planeten Duell

Das Planeten Duell

Titel: Das Planeten Duell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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diente.
    »Ist es eingestellt?« fragte Cletus, als er das Miniaturgerät in die Tasche seiner graugrünen Felduniform steckte.
    Swahili nickte. »Das Camp dient als Bezugspunkt«, erklärte er.
    »Gut«, erwiderte Cletus. »Bill und ich machen uns jetzt auf den Weg. In gut neunzig Stunden sehen wir uns in der Nähe von Watershed wieder.«
    » Wir werden da sein«, sagte Swahili betont. Er warf Athyer einen fragenden Blick zu, dann drehte er sich um und ging.
    Cletus nahm das Orientierungskästchen in die Hand, schaltete es ein und wartete, bis die Kompaßnadel auf den Norden ausgerichtet war. Dann klemmte er die winzige Lupe ans Auge. Er sah ein Reliefbild des Territoriums zwischen Watershed und seiner augenblicklichen Position. Eine rote Linie, in die Karte einprogrammiert, zeigte die Route, die er nehmen sollte. Cletus drückte auf einen Knopf seitlich des Kästchens. Im Bildausschnitt erschien eine Großaufnahme der ersten sechs Meilen. Es handelte sich um ein Waldgelände ohne jede Tücken.
    »Kommen Sie!« sagte er über die Schulter zu Athyer. Er schob das Gerät ein und schlug ein lockeres Dauerlauftempo ein.
    Athyer folgte ihm. Während der ersten beiden Stunden bewegten sie sich wortlos durch das Halbdunkel des Dschungels. Ein dicker Nadelteppich bedeckte den Boden. Nur hin und wieder, in der Nähe von Quellen oder feuchten Kuhlen, breiteten Kriechpflanzen ihre dicken, fleischigen Blätter aus.
    Nach zwei Stunden wechselten sie im Rhythmus von fünf Minuten zwischen Marsch- und Laufschritt. Am Ende jeder Stunde legten sie eine kurze Ruhepause ein, in der sie versuchten, sich vollkommen zu entspannen.
    Erst bei Sonnenuntergang hielt Cletus an. Er wählte eine flache Stelle am Fuße eines breiten Baumstamms, warf das Marschgepäck ab und setzte sich. »Zeit zum Abendessen«, meinte er. »Wie geht es?«
    »Danke, Sir, sehr gut«, erwiderte Athyer.
    Cletus warf ihm einen prüfenden Blick zu. Man merkte dem Neuling die Anstrengung des Tages wirklich kaum an. Sein Atem ging tief und gleichmäßig, und nur auf seiner Stirn standen ein paar Schweißtropfen.
    Sie holten Konserven heraus und öffneten die Hitzeversiegelung. Während sie aßen, brach die Dunkelheit herein.
    »In einer halben Stunde geht der erste von Newtons fünf Monden auf«, sagte Cletus. »Versuchen wir inzwischen zu schlafen!«
    Sie streckten sich auf dem Nadelteppich aus und schlossen die Augen. Nach wenigen Sekunden hatte Cletus den vertrauten Zustand des Schwebens erreicht. Als er die Augen wieder aufschlug, sickerte blasses Mondlicht durch die Baumkronen.
    »Wir müssen weiter!« sagte er zu Athyer. Wieder schlugen sie ein lockeres Dauerlauftempo ein. Ein Blick auf das Orientierungsgerät verriet Cletus, daß sie einunddreißig Meilen zurückgelegt hatten. Während der nächsten neun Stunden kamen sechsundzwanzig Meilen hinzu. Dann gingen die Monde von Newton unter, so daß die beiden Männer das Gelände nicht mehr genau erkennen konnten. Sie nahmen eine leichte Mahlzeit zu sich und schliefen fünf Stunden.
    Gegen Mittag des folgenden Tages stießen sie auf ein Sumpfgebiet. Lianen, zähe Kriechpflanzen und halbverdeckte Schlammlöcher behinderten sie. Nach einer Weile sahen sie sich gezwungen, einen Umweg einzuschlagen, und so legten sie bis zum Abend insgesamt nur etwa zwanzig Meilen zurück. Grahame war enttäuscht, denn er hatte gehofft, an diesem Tag die Hälfte der Strecke zu schaffen. Er wußte, daß sich auf dem letzten Teil Müdigkeit und Erschöpfung bemerkbar machen würden.
    Zum Glück sah er auf der Karte, daß die Sumpfzone nach weiteren zwanzig Meilen zu Ende ging. Während der ersten halben Stunde der Dunkelheit nahmen sie ein kurzes Mahl zu sich, dann hetzten sie weiter. Kurz vor Monduntergang hatten sie den Sumpf überwunden. Sie legten sich mit bleischweren Gliedern schlafen.
    Am nächsten Tag wurde das Gelände leichter, aber ihre Kräfte begannen nachzulassen. Cletus bewegte sich wie ein Schlafwandler. Er merkte gar nicht, wie sehr er seinen Körper auspumpte. Athyer hingegen war völlig am Ende. Sein Gesicht wirkte grau und hager, und immer häufiger stolperte er. In dieser Nacht dehnte Cletus die Ruhepause auf sechs Stunden aus. Sie liefen sechzehn Meilen, dann legten sie erneut eine sechsstündige Rast ein.
    Am Morgen erwachten sie mit dem Gefühl, frisch und erholt zu sein. Aber schon nach zwei Stunden fühlten sie sich so elend wie vor der letzten Ruhepause. Gegen Mittag zwangen sie sich, einen Teil der Rationen zu

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