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Das politisch korrekte Woerterbuch 2.0

Das politisch korrekte Woerterbuch 2.0

Titel: Das politisch korrekte Woerterbuch 2.0 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Hablik
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reine Wahlkampfpropaganda. Gut unterrichtete pakistanische Geheimdienstkreise geben als tatsächliche Todesursache eine schwere beidseitige, sowohl radiale als auch ulnare Sehnenscheidenentzündung an, so als hätten Steffi Graf und Tiger Woods zusammen ein Kind gezeugt; entsprechende Zusammenhänge mit seiner Pornosammlung werden noch untersucht.
    Obwohl bin Laden praktisch jeden einzelnen Satz seiner Texte, Botschaften, Bekenntnisse und Erklärungen mit Koranzitaten belegen und rechtfertigen konnte [213] , muss man dennoch politkorrekt annehmen, dass er eine im Kern friedliche Religion für seinen Terror „missbraucht“ hat. Merken Sie sich einfach, dass der Islam nichts mit dem Islam zu tun hat.

Leitkultur
    Musterbeispiel für den ungefilterten Blödsinn, den unsere Politiker bisweilen von sich geben. Friedrich März hat den von Bassam Tibi geprägten Begriff erfrischend sorglos verwendet und dabei wieder einmal Kultur und Zivilisation miteinander verwechselt. Wie Broder (sinngemäß) definierte, „ Kultur ist, wenn man eine Vase aus dem Schädel seines Nachbarn macht und Zivilisation, wenn man dafür ins Gefängnis kommt “. In Westeuropa erhielt die Kultur durch allgemeingültige Menschenrechte ein Upgrade auf Kultur 2.0, und um Missverständnissen vorzubeugen, hat man diese fortan als „Zivilisation“ bezeichnet. Der politisch korrekte Geist ist jedoch gehalten, Zivilisation und Kultur als gleichwertig anzusehen, ganz so, als gäbe es keinen Unterschied zwischen einem Bein und einem Holzbein.

Linksextremismus
    Sieh t das Böse vor allem in der kapitalistischen Klassengesellschaft. Lehnt Gewalt kategorisch ab, es sei denn, sie ist politkorrekt, denn in diesem Fall handelt es sich weniger um Gewalt als vielmehr um angewandten Idealismus. Gesellschaftlich anerkannt.

Der Mensch
    Mich dieses Thema s in einem so kleinen Buch anzunehmen, erscheint vermessen, sogar größenwahnsinnig. Fast die gesamte je verfasste Literatur dreht sich um ihn, ältere und sehr viel klügere Autoren sind bereits an ihm gescheitert. Ich werde auch gar nicht erst versuchen, etwas grundlegend Neues beizutragen, aber dennoch glaube ich, selbst in der gebotenen Kürze eine schlüssige Argumentation darlegen zu können, ohne den Leser zu langweilen.
    Die vorhandene Literatur lässt sich grob in zwei Kategorien einteilen: Der Großteil beschreibt, ethisch einwandfrei und der jeweiligen Zeit politkorrekt angemessen, wie der Mensch angeblich ist oder sein sollte. Sehr beliebt, vor allem, wenn er auch noch sexistisch bereinigt ist und von Mensch_Innen oder dergleichen faselt. Die zweite und deutlich kleinere Kategorie beschreibt den Menschen so, wie er tatsächlich ist. Eines der bekanntesten Werke dieser Richtung ist „Der Fürst“ von Niccolo Machiavelli. In Manuskriptform seit 1513 im Umlauf, ging das Werk erst im Januar 1532 in den Druck, als Ausgabe von Antonio Blado, der die Druckerlaubnis von Papst Klemens VII. erhalten hatte, also knapp fünf Jahre nach Machiavellis Tod. 1557 setzte Papst Paul IV. das Buch auf die berüchtigte Liste der durch die katholische Kirche verbotenen Schriften (den Index librorum prohibitorum ). Die letzte Ausgabe des „Index“ erschien 1948 und wurde bis 1962 aktualisiert, bevor Papst Paul IV. ihn schließlich im Jahre 1966 offiziell abschaffte, da man der weltweiten Flut an neuen Büchern nicht mehr Herr werden konnte.
    Der gesamte Index enthielt zu seinen Glanzzeiten etwa 6.000 Werke und las sich wie das „Who is Who“ westlicher Philosophie und Wissenschaft. Es fanden sich Bücher und Schriften von Joseph Addison, Pietro Aretino, Francis Bacon, Honoré de Balzac, André-François Boureau-Deslandes, Johann Jakob Brucker, Giordano Bruno (diesen Autoren hat man zusätzlich auch noch verbrannt, auf dass er den Hütern des Index nicht noch mehr Arbeit mache), Johannes Calvin, Giacomo Casanova (mein Held), Auguste Comte, Nicolaus Copernicus, Daniel Defoe (nicht etwa, weil Robinson nackt zum Schiff schwamm, sondern weil er sich dort die Taschen vollstopfte), René Descartes, Denis Diderot, Alexandre Dumas (Vater und Sohn), Desiderius Erasmus, Anatole France, Friedrich II. von Preußen, Galileo Galilei, André Gide, Vincenzo Gioberti, Graham Greene, Heinrich Heine, Thomas Hobbes, Victor Hugo, David Hume, Cornelius Jansen, Immanuel Kant, Maria Faustyna Kowalska, Nikos Kazantzakis, Pierre Larousse, John Locke, Martin Luther (nachvollziehbar), Niccolò Machiavelli, Maurice Maeterlinck, Maimonides, Curzio

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