Das politisch korrekte Woerterbuch 2.0
Menschen ist jenseits von polit(in)korrekt, gut oder böse. Es ist einfach. Das sollten wir weder vergessen noch negieren.
Menschenrechte
Per se erst einmal eine gute Sache. Natürlich muss man die Menschenrechte auch kritisch betrachten: Die Piusbrüder beispielsweise lehnen die Menschenrechte kategorisch ab, weil sie auf den Gedankengängen westlicher Philosophen beruhen, und nicht auf einer göttlichen Offenbarung. Weiterhin muss man permanent nachfragen, welche Menschenrechte denn genau gemeint sind. Die Version von 1948 oder die islamische Spezialversion, bekannt als die „Kairoer Erklärung der Menschenrechte im Islam“ von 1990? Letztere hat auch den großen Vorteil, dass korangemäß nur Moslems überhaupt als richtige Menschen durchgehen, was langfristig eine Menge Papierkram spart und zur Freude der Grünen somit unzählige Bäume retten wird [255] .
Auf eines kann man sich jedoch verlassen wie auf die Schwerkraft: Diejenigen, die am lautesten nach den Menschenrechten schreien, ziehen sich selbige bei Gelegenheit am gründlichsten durch die Arschritze.
Mittelmaß
Es gibt nur wenige Bücher, deren L ektüre einer Offenbarung gleichkommt; eines davon ist „Die Stunde der Dilettanten“ von Thomas Rietzschel.
Es breitet die Historie der Mittelmäßigkeit in Kunst über Wirtschaft und Politik bis hin zur Wissenschaft vor dem Leser aus und zeigt, dass sich das gewaltige Ego des Dilettantismus vor allem in der sorgfältig kultivierten und durch die Gesellschaft idealisierten Bildungsleere entfaltet. Mehr als lesenswert.
Ritzschel ist als Anhänger der kritischen Vernunft politisch nur schwer einzuordnen, das liegt allerdings daran, das politische Dogmen und Vernunft sowieso kaum in Einklang zu bringen sind.
Mohammed-Karikaturen
Ein weiteres Beispiel demokratischer Selbstkastration sind die inzwischen berühmt- berüchtigten Mohammed-Karikaturen. Abgedruckt, ohne dass sich jemand darüber aufgeregt hätte, in der dänischen Zeitung „Jyllands-Posten“ am 30. September 2005, nachgedruckt in der ägyptischen Zeitung „Al-Fager“ am 17. Oktober desselben Jahres, was auch keine Reaktionen auslöste.
Das hysterische Gekreische ging erst los, als sich die dänische n Imame Ahmad Abu Laban und Ahmad Akkari mit den Karikaturen auf Rundreise durch die islamische Welt machten. Da die 12 Originalkarikaturen jedoch selbst die Fundamentalisten kalt ließen, fühlten sich die beiden genötigt, mehrere Fälschungen beizulegen, die dann tatsächlich Reaktionen provozierten, in deren Verlauf dänische und norwegische Botschaften brannten und rund 100 Menschen starben, die meisten davon in Nigeria, während über 800 verletzt wurden. Laban starb 2007 an Lungenkrebs, gerichtlich belangt wurde er für seine Aktion nie. Akkari ist zwar bereits aufgefallen, weil er 2001 einen Elfjährigen (sicher ein sehr gefährlicher Elfjähriger, 15 Meter groß, 12 Tonnen schwer, mit einer Kettensäge) zusammengeschlagen hat, und 2006 Naser Khader, ein Mitglied des dänischen Parlaments, mit dem Tode bedrohte. Doch auch Akkari führt ein vollkommen unbehelligtes Leben, ganz im Gegensatz zu den Opfern der Aufstände, die er angezettelt hat.
In Dänemark wurde der „Jyllands-Posten“ wegen Blasphemie angeklagt, die Staatsanwaltschaft stellte das Verfahren jedoch ein. Die Innenminister von 17 arabischen Staaten forderten in einer Resolution von der dänischen Regierung, die Urheber der Karikaturen „streng zu bestrafen“. Da Steinigung jedoch in Europa nicht mehr gern gesehen ist, fiel diese Bestrafung aus, der Chefredakteur entschuldigte sich schließlich dafür, moslemische Gefühle verletzt zu haben, nicht jedoch für die Veröffentlichung der Karikaturen. Dies blieb angesichts der fehlenden Presse- und Meinungsfreiheit in der islamischen Welt naturgemäß unverständlich und die Entschuldigung wurde zurückgewiesen, während man die Karikaturen als Zionistenkampagne darstellte. Die dänische Botschaft in Jakarta wurde gestürmt, wobei die Angreifer Plakate mit den üblichen Aufschriften wie „Lasst uns den dänischen Botschafter abschlachten“ bei sich trugen. In Damaskus brannten die dänische und norwegische Botschaft. Die schwedische und die chilenische Botschaft brannten ebenfalls, allerdings nur als Kollateralschaden und somit ging das wohl in Ordnung; auch in Beirut wurde die dänische Botschaft abgefackelt. Im Irak wurde die übliche Fatwa gegen die Karikaturisten gefordert, in Nigeria Kirchen angezündet und Christen
Weitere Kostenlose Bücher