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Das Prinzip Terz

Das Prinzip Terz

Titel: Das Prinzip Terz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marcus Rafelsberger
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nur so Andeutungen. Er hätte da jemanden, der ihm eine Menge Geld gäbe.«
    »Ein Liebhaber?«
    Manni musste das Fauchen der Espressomaschine überbrüllen. »Vielleicht. Wer weiß. Fredo war ein seltsamer Kerl.«
    Der Barmann stellte das Getränk vor Terz ab und legte ein Amarettini auf die Untertasse.
    Terz kostete den Kaffee. Er war ausgezeichnet.
    »Wie lang kannten Sie Tönnesen?«
    »Seit über zehn Jahren. Aber nicht besonders gut. Wir sahen uns gelegentlich. Auf Partys oder so. Über ihn kam ich an den Job hier. Ein komischer Vogel.«
    »Kennen Sie seine Freunde?«
    »Nicht wirklich. Er hatte immer wieder andere. Richtige Freunde hatte er gar nicht, glaube ich.«
    »Und Sie?«
    »Ich steh auf Frauen.«
    »Deshalb könnten sie trotzdem befreundet sein.«
    »Wie gesagt, lose. Fredo war zwar ein Angeber, aber was wirklich in ihm vorging oder in seinem Leben ablief, das wusste man nicht so richtig.«
    »Was wussten Sie denn?«
    Manni hantierte. »Eben nicht viel. Ich glaube, früher ging er anschaffen. Er deutete mal so etwas an. Aber das war wohl vor einigen Jahren. Mir schien, dass er sich nun mehr auf Unterstützung von ›Freunden‹ verlegt hatte.«
    »So viel kann das nicht gewesen sein, wenn er hier arbeitete.«
    »Nana, so schlimm ist das hier auch nicht.«
    »War auch nicht so gemeint. Die Quelle seines jüngsten Wohlstands kennen Sie also nicht?«
    Wieder wich Manni unter einem Vorwand seinem Blick aus.
    »Wieso wollen Sie das eigentlich alles wissen?«
    »Weil Fredo Tönnesen ermordet wurde.«
    Der Kellner fuhr hoch. Seine Augen waren unruhig geworden. Er beugte sich über den Tresen und flüsterte: »Er sagte irgendwas, jemanden in der Hand zu haben. Na ja, oder so ähnlich.«
    »Sie meinen, er hat jemanden erpresst?« Bevor Biel sich in Terz’ Hirn breit machen konnte, fragte er schnell weiter: »Wen?«
    Mannis verschwörerisches Gehabe hatte sich wieder in der lockeren Haltung des Bartenders aufgelöst. Er bereitete eine Apfelschorle zu und sah Terz uninteressiert an.
    »Keine Ahnung.« Als er Terz zweifeln sah, fügte er hinzu: »Wirklich.«
    Terz zeigte ihm ein Foto von Sorius.
    »Haben Sie diesen Mann mit Tönnesen gesehen?«
    Manni wirkte weder überrascht noch ertappt. »Nee. Das ist doch der, den sie letztens ermordet haben. Ich hab’s in der Zeitung gelesen. Aber mit Fredo habe ich den nie gesehen, ehrlich.«
    Vertrauen in die Aufrichtigkeit der Menschen ist eine Tugend, die keinem Kommissar anstand. Doch seine Erfahrung hatte ihn gelehrt, wann ein Gespräch zu Ende war. Er wollte den Kaffee bezahlen, doch Manni winkte ab.
    »Geht aufs Haus. Finden Sie den Kerl.«
    »Reine Routinefrage: Wo waren Sie, als Tönnesen starb?«
    Manni sah ihn abschätzig an. »Hier. Können Sie alle fragen.«
    Auf der Straße prüfte er als Erstes seine Mailbox. Eine Nachricht.
    »Guten Tag, mein Name ist Keller. Ich bin Journalist«, erklärte eine Stimme, die Terz vertraut vorkam. Aber er kannte keinen Journalisten dieses Namens.
    »Mir liegen Informationen vor, wonach Sie mir Auskunft über die Brandleiche aus Ahrensburg geben können. Mein Informant bringt Sie direkt damit in Verbindung. Bitte rufen Sie mich zurück.«
    Zum zweiten Mal heute überschwemmte eine Adrenalinflut Terz’ Körper.
    – bringt Sie direkt damit in Verbindung …
    Er musste anhalten, ihn schwindelte.
    Dann hörte er die Nachricht noch einmal ab. Natürlich würde er alles bestreiten. Doch eigentlich wusste dieser Keller schon zu viel. Terz spürte Panik aufsteigen.
    Tief durchatmen. Ganz ruhig jetzt.
    Er löschte die Nachricht.
    Dann rief er die angegebene Nummer zurück.
    »Keller.«
    »Kommissar Konrad Terz hier. Sie baten um Rückruf.«
    »Ah, Herr Terz, richtig.« Woher kannte Terz diese Stimme? »Ich habe eine völlig unglaubliche Geschichte gehört. Sie sollen eine Leiche auf Ihrem Balkon versteckt haben. Gehabt haben, um genau zu sein.«
    Leugnen war in diesem Fall zwecklos. Schweiß presste aus jeder einzelnen seiner Poren.
    »Das mache ich immer so«, flachste er. »Wo bewahren Sie denn Ihre Leichen auf? Etwa im Keller?«
    »Ich werde jetzt gleich Ihre Kollegen in Hamburg und Ahrensburg anrufen. Möglicherweise sind die Leiche von Ihrem Balkon und jene aus dem Wald bei Ahrensburg nämlich identisch. Behauptet mein Informant.«
    Terz verschlug es die Sprache. In seiner Wohnung lagen noch Sandels Manuskript, Biels Tonbänder, die Bilder, die Erpresserbriefe!
    »Geben Sie dazu irgendeinen Kommentar?«
    »Kompletter

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