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Das Prinzip Terz

Das Prinzip Terz

Titel: Das Prinzip Terz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marcus Rafelsberger
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Rechte. Ihr Händedruck war kalt und schlaff.
    Vor dem Haus packte er das Haar in eine weitere Beweissicherungstüte, die er zu der anderen in seine Hosentasche steckte.
    Wieder im Wagen wählte Terz die Nummer des Illau-Verlags. Seit Tagen wartete er auf den Anruf wegen der Bildabzüge von der Autogrammstunde. Nach ein paar Weiterleitungen hatte er die Pressedame am Apparat.
    »Haben Sie die Fotoabzüge machen lassen? Sie wissen schon, von der Autogrammstunde, aus der ich vorzeitig gehen musste.«
    Nach Sandels Identifizierung würde dessen Wohnung untersucht werden. Und seine Post. Darin mussten die Ermittler ja nicht unbedingt ein Bild finden, das den Toten wenige Stunden vor seinem Ableben mit Konrad Terz zeigte.
    Er würde sich anbieten, die Bilder nach dem Signieren selbst zu verschicken. Nur Sandels würde er leider vergessen.
    »Die Bilder sind heute raus«, erklärte die Stimme am anderen Ende.
    »Wie bitte?«
    »Ich sagte –«
    »Ich habe gehört, was Sie gesagt haben!« Er beherrschte sich, bevor er zu laut wurde. »Ich wollte sie doch vorher signieren!«
    Die Frau am anderen Ende stammelte eine Entschuldigung. Terz legte auf.
    Heute in der Post, würde das Bild morgen oder spätestens Montag in Sandels Briefkasten liegen. Terz musste am Wochenende vorbeisehen. Und am Montag wieder. Hoffentlich war die Identität der Brandleiche von Ahrensburg bis dahin nicht geklärt. Er hielt an einer Telefonsäule und rief bei Biel an. Als dieser sich meldete, legte Terz auf, ohne etwas zu sagen. Zwanzig Minuten später parkte er den Wagen in seiner Straße.
    Er holte den Overall aus dem Kofferraum, da fiel sein Blick auf den Kanister. Daneben lagen in einer Plastiktüte immer noch die Schuhe, die er im Wald getragen hatte. Welcher Leichtsinn! Doch nun kamen sie ihm gelegen. Schnell entschlossen packte er beides zum Overall. Seine Bewegungen waren jetzt knapp und präzise. Er durfte nicht nachdenken, er musste handeln wie eine Maschine.
    Er musste bei drei Namen klingeln, bis sich jemand meldete und Terz undeutlich »Post für Bruhns« sagte, worauf die Haustür ohne weitere Hindernisse geöffnet wurde. Terz nahm den Lift. Niemand wollte zusteigen oder sah ihn.
    Vor Biels Apartment stellte er sein Gepäck ab. Ohne das Ohr direkt anzulegen, lauschte er an der Tür. Dann zog er schnell den Overall über, setzte einen Mundschutz auf und begann hastig zu atmen. Gleichzeitig drückte er die Klingel, bis die Tür einen Spalt aufsprang. Die Sicherheitskette spannte unter Biels Gesicht, das durch den Schlitz lugte.
    »Wer zum Teufel … Sie schon wieder! Wie sehen Sie aus? Warum läuten Sie wie verrückt?«
    Terz hatte sich atemlos gehechelt. »Feuer …«, keuchte er dumpf durch seinen Mundschutz. Mit beiden Händen zerrte und riss er an der Klinke. Zwischen kurzen Atemstößen schnaufte er: »Ich wollte eben zu Ihnen, da … haben Sie denn gar nichts bemerkt? Der Nachbardachboden brennt! Die Feuerwehr wollte mich gar nicht mehr herauflassen. Der Brand kann jede Sekunde auf Ihr Apartment übergreifen!«
    Er zeigte in die Luft. »Sehen Sie, die Oberlichter. Der Rauch zieht schon darüber. Sie müssen sofort raus!«
    In seinem weißen Overall mit dem Mundschutz sah er nicht aus wie ein Feuerwehrmann, aber wie eine Einsatzkraft bei einer Katastrophe, und das genügt für die Menschen. Biel versuchte, durch den Türschlitz hochzusehen.
    »Was? Was reden Sie …?«
    Als er nichts erkennen konnte, öffnete er die Sicherheitskette und trat vor die Tür.
    Terz packte sein Handgelenk. »Kommen Sie schon! Gleich brennt auch bei Ihnen alles!«
    Biel sah ihn mit erschrockenen Augen an. Terz’ gespielte Panik und sein seltsamer Aufzug hatten ihn irritiert und angesteckt.
    »Aber ich … ich muss noch …«
    Er riss sich los und verschwand in der Wohnung, ohne sich umzusehen. Terz folgte ihm und schloss leise die Tür hinter sich. Biel lief ins Schlafzimmer, wo er hastig am Fensterbrett hantierte. Es war locker, und mit einem Griff zog er darunter ein Kuvert und zwei CD s hervor. Da fiel sein Blick durch das Fenster, und er hielt inne. Er öffnete einen Flügel und beugte sich hinaus. Mit rotem Gesicht drehte er sich um.
    Terz stand unmittelbar vor ihm. Hastig verbarg Biel Kuvert und CD s hinter seinem Rücken. Lächelnd streckte Terz ihm die Hand entgegen.
    »Die Bilder, bitte.«
    Biel wich zurück. »Ich weiß nicht, wovon …«
    Mit zwei Schritten war Terz bei ihm. Seine langen Arme griffen spielend hinter Biels Rücken und

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