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Das Prinzip Terz

Das Prinzip Terz

Titel: Das Prinzip Terz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marcus Rafelsberger
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verwickelt.«
    »In Morde .«
    Amelie Kantau sagte nichts.
    »Und warum wollen Sie uns Ihre Fingerabdrücke nicht geben?«
    »Meine Mandantin ist nicht verhaftet.«
    »Noch nicht. Und deswegen könnten Sie auch gleich verschwinden …«
    Es klopfte an der Tür des Beobachtungsraumes. Ein Techniker trat ein. Er hielt drei durchsichtige Tüten hoch, in denen sich lange, blonde Haare ringelten.
    »So viel ich nach der ersten Analyse sagen kann, sind die Haare höchstwahrscheinlich von derselben Person.«
    Terz nahm die Säckchen entgegen und eilte in den Verhörraum. Er wisperte Sammi die Nachricht ins Ohr und legte die Beweisstücke auf den Tisch.
    »Frau Kantau, Sie waren in Biels Wohnung.«
    In der nächsten halben Stunde erzählte Kantau den erstaunten Zuhörern die Geschichte, wie sie sich aus ihrer Sicht zugetragen hatte. Sie war von Biel angerufen worden. Er hatte sie erpresst. Mit ihrem Schmuck war sie zum Eppendorfer Baum gefahren. Dort hatte sie Anweisungen erhalten, in die Wohnung zu kommen. Deren Tür hatte offen gestanden. Darin fand sie eine halb nackte Leiche. Daraufhin sei sie entsetzt geflüchtet.
    Nicht ganz wahr, dachte Terz. Aber darauf kam es jetzt nicht an.
    »Sie sind wirklich sofort wieder weggelaufen? Haben nichts berührt?«
    Amelie Kantau zierte sich, dann platzte sie heraus: »Vielleicht habe ich was angefasst! Keine Ahnung! Ich war in Panik!«
    »Und das sollen wir Ihnen glauben?«, höhnte Sammi.
    »Der Mörder ist mir wohl zuvorgekommen«, erklärte Kantau trotzig.
    »Da kann es sich nur um Minuten gehandelt haben. Ist Ihnen niemand aufgefallen?«
    »Nein.«
    »Den Schmuck haben Sie natürlich wieder mitgenommen.«
    »Liegen lassen werde ich ihn –«
    »Werden Sie nicht frech! Wie hätten Sie Ihrem Mann dessen Verschwinden erklärt?«
    »Der hätte das doch gar nicht gemerkt. Im Übrigen sage ich nichts mehr, wenn Sie weiter so unhöflich sind.«
    »Beherrschen Sie eine Kampfsportart?«
    »Golf«, antwortete Kantau mit gekräuselten Lippen.
    »Sie halten das hier wohl noch immer für einen Scherz. Vielleicht sollte Ihnen Ihr Anwalt einmal den Ernst der Lage erklären. Haben Sie jemals einen Selbstverteidigungskurs besucht?«
    »Welche Frau tut das heutzutage nicht?«
    »Aha!«
    In solchen Kursen lernte man allerdings nicht, wie man mit einem Handkantenschlag tötet, dachte Terz.
    »Wenn bei Ihnen Selbstverteidigung Mord bedeutet, möchte ich nicht in Ihre –«
    Sammi schnitt ihr das Wort ab. »Sie sind schon in meiner …«, das Wort Gewalt verschluckte er gerade noch, »– Obhut. Und da sind Sie fürs Nächste sehr gut aufgehoben, wie es aussieht.«
    »Sie brauchen wohl einen Erfolg. Der Bürgermeister drängt, was? Wenn Sie glauben, Sie können mich hier in einer dreckigen Zelle behalten …« Sie sah sich hilfesuchend nach ihrem Anwalt um.
    »Wir werden den Staatsanwalt informieren. Diese Entscheidung trifft er.«
    »Verhaften und die Fingerabdrücke überprüfen. Und die Haare endgültig analysieren. So lange bleibt sie«, erklärte Finnen, nachdem Terz ihm die Sachlage erklärt hatte.
    »Ist bereits in die Wege geleitet.«
    »Was gibt es sonst?«
    In kurzen Worten berichtete Terz von den Ergebnissen des Tages. Immerhin gab es einiges Neues. Zwar führte es noch nicht unmittelbar zu einem Täter, bestätigte aber doch einige Annahmen.
    Nach Amelie Kantaus Geständnis hatte sich das ganze Team versammelt. Die erste Neuigkeit kam von den Technikern. Effektheischend präsentierte Sammi eine kleine, durchsichtige Plastikbox.
    »An dieser Kassettenhülle konnten die Fingerabdrücke von Ansgar Biel gesichert werden. Sie stammt aus der Wohnung von Gernot Sandel! Damit haben wir einen ersten Beleg, dass Sandel und Biel in Verbindung miteinander standen.«
    Auch Terz hatte den Bericht der Spurensicherung gelesen. Niemandem war aufgefallen, dass sich auf der Hülle ausschließlich Biels Fingerabdrücke befanden. Zumindest wurde es nirgends explizit erwähnt, und auch Sammi sagte nichts dazu. Die Tatsache, dass sich die Hüllen mit Biels Fingerabdrücken in Sandels Wohnung fanden, genügte offensichtlich. Vielleicht dachten sie ja auch, Sandel hätte die Boxen mit Handschuhen angefasst.
    Das Team mit der undankbaren Aufgabe, Ansgar Biels Videoarchiv zu sichten, hatte keine Fortschritte vorzuweisen. »Nicht einmal Aufnahmen von einem Sonntagnachmittag auf deiner Terrasse können wir zum Amüsement bieten«, bedauerte der Beamte, zu Terz gewandt.
    Terz wollte eben antworten, da erschien

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