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Das Prinzip Terz

Das Prinzip Terz

Titel: Das Prinzip Terz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marcus Rafelsberger
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genügte. Terz ließ es läuten.
    »Hast du wirklich gedacht, wir bringen die Kantau für dich um?«
    Terz antwortete nicht. Stattdessen spähte er unauffällig in den Rückspiegel. Scaffos massive Schultern ließen nicht viel Durchsicht übrig. Im Seitenspiegel entdeckte er den Passat.
    Ramscheidt schien entspannter. »Jetzt mal unter uns: Du hast Sandel und Biel doch auf dem Gewissen, nicht wahr?«
    »Wie ist denn das mit Ihnen, Sorius und Tönnesen?«
    Ramscheidt seufzte. »Du hast gar nicht schlecht geraten. Irgendwie erfuhr der schwule Kellner von unserem kleinen Geschäft mit der Partei und bekam sogar die Nummern der Rechnungen heraus. Damit hat er uns erpresst.«
    »In meiner Bekanntschaft herrscht die Meinung vor, dass man wegen illegaler Parteispenden nichts befürchten muss.«
    Ramscheidt lachte wie ein Irrsinniger los. Als er sich wieder beruhigt hatte, klang seine Stimme noch immer nach Husten.
    »Das ist richtig. Aber wegen Schmiergeld.«
    Terz fuhr langsam, was Ramscheidt nicht zu stören schien.
    »Kommt Wittpohl so an seine Bauaufträge?«
    »Jeder kommt so an seine Aufträge in diesem Geschäft.«
    Ein kurzer Blick in den Seitenspiegel. Der Passat war verschwunden. Stattdessen fuhr da Fodls Golf.
    »Aber glaube nicht, dass du dein Wissen noch benutzen kannst.«
    »Mein hübscher Abschiedsbrief, Ihre Waffe und die charmante Begleitung auf der Rückbank lassen mich nichts anderes vermuten.«
    Sein Mobiltelefon läutete in der Halterung der Freisprechanlage. Das Display zeigte den Namen Lund.
    »Wer ist das?«, schnauzte Ramscheidt. »Ihre Kollegin Maria?«
    Er kannte ihren Namen wohl aus den Ermittlungsunterlagen.
    »Wollen Sie mit ihr klönen?«, fragte Terz.
    Ramscheidt ließ es läuten, bis sich die Mailbox einschaltete. Maria Lund legte auf.
    Natürlich hätte Terz gern gewusst, ob sie Elena schon befreit hatten. Bei dem Gedanken wurde ihm heiß. Er lenkte sich ab.
    »Wo wir uns so nett unterhalten: Sie waren der Medieninformant, nicht wahr. Woher wussten Sie alles über mich? Oder über Sandels Manuskript?«
    »Das war nicht schwierig. Sie haben bei meiner Gartenparty selbst erzählt, dass abgelehnte Autoren bei einigen Verlagen im Computer gespeichert sind. Ich rief die Verlage an, von denen Sandels Manuskripte abgelehnt worden waren. Die Liste hatte ich aus den Unterlagen, die ihr regelmäßig an den Staatsanwalt weitergegeben habt.« Er kicherte. »Ich habe mich übrigens als Polizist ausgegeben, und im Handumdrehen bekam ich Sandels Namen plus den Manuskripttitel. Auch dein alter Nachbar mit dem bemitleidenswerten Hund war schnell gefunden und erzählte gern, dass er dich mit dem Fass gesehen hatte. Und so weiter. Nachdem ich wusste, dass Biel nicht auf unser Konto ging, brauchte ich nur eins und eins zusammenzählen. Dann gab ich mich bei deinem Kollegen Samminger als Journalist aus und erzählte ihm alles, damit er meine Informationen ›bestätigt‹. So fanden sie ihren Weg in das richtige Ohr.«
    »Der gute Sammi. Ich hatte mich über seinen plötzlichen Scharfsinn schon gewundert.«
    »Du hast meine Frage noch nicht beantwortet: Du hast Sandel und Biel ermordet?«
    »Bei mir ist auch noch eine Antwort offen. Wer hat Tönnesen und Sorius umgebracht?«
    Ramscheidts Daumen winkte über seine Schulter. »Unser Freund Scaffo war Fremdenlegionär und Söldner. Er beherrscht das lautlose Töten.«
    »Dafür haben die zwei Verblichenen aber ganz schönen Wirbel verursacht.«
    »Den meisten Krach wird dein Ableben machen. Vor allem, wenn man von den Taten des Herrn Starkommissars erfährt. Solltest du die Menschen nicht vor dem Bösen bewahren?«
    Warum wollten immer die Verbrecher mit ihm über Moral diskutieren?
    Sie fuhren unter der Autobahn durch und erreichten den Volkspark. Links erhob sich das Volksparkstadion, seit ein paar Jahren AOL -Arena genannt. An einem Wochentag wie diesem waren die Straßen und Wege des Parks nicht übermäßig belebt. Ramscheidt dirigierte ihn an eine abgelegene Stelle. In diesem Teil fanden die Sonnenstrahlen kaum bis zum Unterholz zwischen den Baumstämmen.
    »Was machen wir hier?«
    »Hier wirst du deinem Schöpfer begegnen«, flachste Ramscheidt.
    »Und die anderen? Meine Mutter?«
    »Die treffen sich ja extra für uns heute Abend. Das erledigen wir dann auf einen Schlag.«
    »Ich will Elena sprechen.«
    Statt einer Antwort zeigte Ramscheidt auf den Eingang zu einem Parkweg, der zwischen den Bäumen verschwand. »Fahr da hinein.«
    Der Rover rumpelte über

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