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Das private Universum

Das private Universum

Titel: Das private Universum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Goldin
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keinen solchen Abstand mehr wie vorher. Verständlich; denn wenn man sich auf einer steil nach unten rasenden Plattform aneinander klammern muß, denkt man nicht mehr an Rassenunterschiede und an alte Feindschaften.
    »Aufregend, was?« rief Enowil. »Willkommen in meiner kleinen Menagerie. Ich habe hier Musterstücke jener Tiere, die meine kleine Welt bewohnen. Komplett ist die Sammlung noch nicht, aber wenn Sie glauben, es fehle etwas, so lassen Sie mich das bitte wissen.«
    »Und was ist das?« Romulans Commander Probicol deutete auf ein großes Plakat, das über dem Bogendurchgang hing, der in die Menagerie führte. LASST ALLE HOFFNUNG FAHREN, IHR, DIE IHR HIER EINTRETET, hieß es da.
    Enowil schaute nach oben und runzelte die Brauen. »Ah, das. Schlamperei von mir. Überbleibsel aus einer früheren Existenz; vermutlich wenigstens, denn manchmal muß ich solche Sachen wieder verwenden. Na, und wie ist das jetzt?« Plötzlich stand auf dem Plakat METROPOLIS CITY ZOO. Er klatschte in die Hände. »Nun, bitte weitergehen, nicht stehenbleiben! Es gibt noch sehr viel zu sehen!«
    Man folgte Enowil zu Fuß in den Zoo. Das Staunen über die Größe hatten sie aufgegeben; die Tatsache, daß allein das Tor schon drei Stockwerke hoch über ihnen aufragte, beeindruckte sie nicht mehr. Falls Enowil davon enttäuscht war, so zeigte er das nicht, denn das, was er ihnen jetzt vorführen wollte, würde ihn reichlich entschädigen.
    Der Pfad war gepflastert mit einem festen, aber leicht elastischen Material, etwa zwischen Zement und Hartgummi, und fühlte sich recht gut an, als er um Büsche und Dickichte führte zu einer großen Lichtung, wo sie die ersten Tiere sahen. Es war eine kleine Meute hundeähnlicher Kreaturen, deren Felle Licht sprühten, als würden sie brennen. Da die Tiere jedoch keinen Schmerz erkennen ließen und sehr freundlich herbeiliefen, konnte es also kein richtiges Feuer sein.
    »Aufpassen!« rief einer der Klingoner, denn er fürchtete, ein Feuerhund werde zu nahe kommen und sie alle anzünden.
    Enowil hob beruhigend eine Hand. »Keine Angst. Wir sind ausreichend geschützt.«
    Lieutenant Sulu schaute genauer hin. »Sie sind in einem Glaskäfig, so daß wir sie ohne Gitter und sonstige Hindernisse sehen können.«
    »Glaswände machen aber keine Prismen«, sagte Enowil.
    »Aber was sind diese Dinger?« fragte Uhura.
    »Meine liebe Dame, das sind Feuerhunde. Sie gehören zur gleichen Familie wie andere Feuertiere, etwa Glühwürmchen, feuerspeiende Drachen und dergleichen. Eine ziemlich brennende Angelegenheit. Aber nur weiter, wir stehen erst am Beginn unserer Wunder.« Er eilte rascher als vorher weiter und führte sie durch das Buschwerk, bis keine Feuerhunde mehr zu sehen waren.
    Links von ihnen lag ein Wäldchen mit seltsamen Früchten. An den Ästen wuchsen Schuhe jeder nur denkbaren Art, angefangen von Babyschuhen und Sandalen, über Pumps und Kneippsandalen zu Galoschen und Skistiefeln; sogar Moonboots waren da, wie sie noch die ersten Mondbesucher trugen. McCoy stieß Kirk in die Rippen. »Schau mal, ein Stiefelbaum.«
    »Scht, Bones, du ermutigst ihn sonst noch.«
    Enowil hatte sie offensichtlich nicht gehört, denn er setzte sein Spiel fort. »Voraus sehen Sie die wohl verwöhnteste aller meiner Kreaturen, vielleicht auch die ausgefallenste.« Er deutete auf einen Glaskäfig mit einem enormen, fetten Ding, das innen hockte. Das Tier war sehr viel größer als ein Flußpferd. Die haarlose Haut war lavendelfarbig mit dicken Flecken in Dunkelpurpur. Es schien wohl als Vierfüßler angelegt zu sein, doch die Fettmengen waren so ungeheuer, daß es sich wohl kaum bewegen konnte. Die Kreatur öffnete faul ein Auge, um die Herankommenden zu mustern, machte es wieder zu und schlief weiter.
    »Dies«, fuhr Enowil stolz fort, »ist eine Kreatur, von der Sie alle schon gehört haben, das berühmte Zeitwesen, das JETZT, für das jeder immer alles tut.«
    Der Commander der Romulaner schniefte. »Das bezweifle ich.«
    Enowil musterte ihn eindringlich. »Oh, mein lieber Commander Probicol, Sie dürfen niemals das anzweifeln, was keiner weiß. Das Jetzt ist natürlich eng verwandt mit anderen Fabelkreaturen, etwa dem NICHTS. Das würde ich Ihnen auch zeigen, aber es sieht dem hier so ähnlich, und wir haben so viele andere Tiere anzusehen, die Prärieaustern, den Meniskus, die köstliche Copycat oder das Nachäffchen, das viel besser ist als jedes Chamäleon …«
    »Ich denke«, sagte Kirk, »wir sind alle

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