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Das private Universum

Das private Universum

Titel: Das private Universum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Goldin
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bereit, Ihnen zuzugestehen, daß Sie tatsächlich eine meisterhafte Ansammlung der einzigartigsten Tiere zusammengetragen haben. Es könnte vielleicht von Vorteil sein, wenn wir uns jetzt andere Dinge ansähen.«
    Enowil schaute drein wie ein kleiner Junge, dem man einen Ausflug zum nächsten Süßwarenladen gestrichen hatte. »Aber Captain Kirk, ich möchte Ihnen doch noch so viele Wunder zeigen, über die Sie fassungslos staunen werden.«
    »Davon bin ich überzeugt, aber wir sind ja hier, um Ihr Problem zu lösen, und können die Zeit sicher besser dort verwenden, wo etwas fehlt, wie Sie ja selbst zugeben.«
    Enowil gewann wieder seine Haltung zurück und schaute zu Kirk hinauf. »Sie haben absolut recht. Ich bin unglaublich selbstsüchtig, und das steht einem guten Gastgeber schlecht an. Bitte, verzeihen Sie. Aber eine Schöpfung habe ich noch, die ich Ihnen unbedingt zeigen muß, ehe wir weitergehen. Da es diese reizende Dame dort war …« – er verbeugte sich in Richtung Uhura –, »die Tiere erwähnte, habe ich eines ganz speziell für sie. Es ist aus Afrika, dem Land ihrer Ahnen.«
    Während er noch sprach, trottete ein enormes Löwenmännchen aus den Büschen. Der schlanke, lohfarbene Körper war eine Augenweide, so vollkommen und gesund sah er aus. Er sah die Leute, knurrte und tappte direkt auf Uhura zu, erst langsam, dann immer schneller, noch schneller …
    Uhura schrie, als die Riesenkatze auf sie zuraste. Kirk sah die Gefahr und eilte instinktiv zu ihrer Verteidigung herbei. Als der Löwe sie ansprang, warf Kirk sich vor Uhura, so daß er den vollen Aufprall abbekam. Die schwere Kreatur warf ihn zu Boden; instinktiv riß er den Arm in die Höhe, um seine Augen vor den Tatzen des Löwen zu schützen.
    Aber das Tier gab einen tiefen, rumpelnden Ton von sich, das er als Schnurren identifizierte. Eine große, rauhe Zunge leckte seinen Unterarm und rauhte ihn bei dieser freundschaftlichen Geste kräftig auf.
    Enowil schaute entzückt zu. »Sie sind ein Mann von seltenem Mut, Captain Kirk, aber von kaum durchschnittlichem Gedächtnis. Ich sagte Ihnen doch, nichts würde Ihnen hier etwas zuleide tun. Haben Sie das schon so bald vergessen? Ich wollte doch nur Ihrer entzückenden Dame eine Freude machen, ihr Tribut zollen.«
    »Wenn ich einen Tribut will, dann sag ich’s schon«, murmelte Uhura, die von des Kapitäns Tapferkeit beeindruckt war und sich ärgerte, weil der Gnom ihn verhöhnte. »Und ich ziehe meine Tiere ein wenig kleiner, leichter und knuddeliger vor, vielen Dank.«
    Enowil war enttäuscht und schaute bekümmert zu Boden. »Es tut mir leid«, sagte er. »Ich wollte Ihnen wirklich nur eine Freude machen. Ich dachte nicht, daß Sie so heikel seien.«
    Er zog den Löwen von Kirk weg, verprügelte ihn ein wenig und schickte ihn weg. Langsam stand Kirk auf, klopfte seine Kleider ab und musterte mißtrauisch seinen Gastgeber. Enowil zog eine Schnute wie ein Kind, und das war ein emotionell gefährlicher Zustand bei einem, der soviel Macht besaß wie er. Ob der verrückte Organianer sie wohl jetzt aus dem Wettbewerb ausschließen würde?
    Aber Enowil gewann nach einem Moment des Schweigens seine alte, sprudelnde Überschwenglichkeit zurück. »Nun ja, wir haben ja wirklich noch eine Menge zu sehen und können nicht ständig über einen Mißerfolg jammern. Hat jemand Lust, eine Vermutung auszusprechen, was meiner Welt fehlt?«
     

 
10.
     
    McCoy wisperte in Kirks Ohr: »Was dieser Welt am meisten fehlt, ist ein Sinn für Perspektive und ein fester Standard bei ihrem Manager.«
    Enowils Ohren hatten des Doktors Bemerkung aufgeschnappt. Der Organianer schnalzte mißbilligend mit der Zunge. »Aber, aber! Welch eine bedauerliche Leidenschaft ist dieser Stolz, der mich dazu zwingen will, so zu denken wie Sie! Doktor, ich hörte diese Bemerkung, und sie ist wenig zutreffend. Nach Ihrem Standard brauchte ich tausend Jahre, um meine Persönlichkeit zu entwickeln, und ich bin ganz zufrieden damit. Es ist nur meine unmittelbare Umgebung, die ich zu verändern suche. Wenigen Lebewesen ist ein solcher Plan möglich, und ich möchte daraus Nutzen ziehen. Bitte, richten Sie freundlicherweise Ihre Aufmerksamkeit auf die Umgebung, die meiner Persönlichkeit am besten entspricht, mit Ausnahme natürlich einer Zwangsjacke und einer Gummizelle. Die finde ich sehr unangenehm und häßlich.«
    »Mir scheint«, sagte ein Romulaner, »daß diese Ihre Welt überaus einsam ist. Außer Ihnen, ein paar Tieren und Pflanzen

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