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Das private Universum

Das private Universum

Titel: Das private Universum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Goldin
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und einer sehr zusammengewürfelten geologischen Struktur ist nichts da, womit Sie reden könnten. Ich meine, das ist es, weshalb Sie uns hergeholt haben. Sie wollten Gesellschaft.«
    »Ah, natürlich. Gute Gesellschaft und gute Unterhaltung sind die Stützen jeden Erfolgs«, erwiderte Enowil. »Ich versichere Ihnen, meiner Welt fehlen keine Bewohner. Sie haben nur deshalb keine gesehen, weil es noch zu früh ist. Die Sonne ging erst vor ganz kurzer Zeit auf, wenn Sie sich daran erinnern wollen. Ich brachte Sie vor der offiziellen Öffnungszeit zu meiner Glasmenagerie, damit Sie sich ohne Ablenkung die Tiere anschauen konnten. Ich meine jedoch, daß die Tiere sich im Moment für das allgemeine Publikum öffnen. Deshalb würde ich vorschlagen, wir treten ein wenig zur Seite und bleiben zusammen, damit niemand in der Menge untergeht.«
    Mit ein paar Handbewegungen lenkte er alle in eine kleine Lichtung neben dem Hauptpfad und schaute zum Eingang zurück. Zuerst war gar nichts zu sehen; dann kam eine junge Frau daher und führte zwei kleine Kinder an der Hand. Sie unterhielt sich angeregt mit ihnen und erklärte ihnen auch, während sie gingen, einige Dinge, aber sie nahm sich die Zeit, Enowil und die anderen im Vorbeigehen anzulächeln, um dann bald im Innern des Zoos zu verschwinden.
    Dann kam eine Weile niemand, und Kirk überlegte sich schon, ob das vielleicht die ganze Bevölkerung dieser Welt sein könnte. Aber dann erschienen mehr Leute, erst kleine Gruppen, und nach kurzer Zeit quollen ganze Mengen durch das Tor herein. Alle Rassen der Galaxis, die Kirk je gesehen hatte, waren darunter und noch eine beträchtliche Anzahl darüber, die er noch nicht kannte; es waren große und kleine, fette und dünne, beschwingte und beflosste, zwei-, drei- und vierfüßige Besucher. Einige waren mit Haaren bedeckt, andere mit Schuppen, Federn oder Fellen, wieder andere waren vollkommen kahl. Die Häute schimmerten in sämtlichen Regenbogenfarben, manche wechselten sogar ununterbrochen die Farbe, während Kirk zuschaute. Die Körpergerüche waren ebenso unterschiedlich. Die Unterhaltung all dieser Besucher war erst leise, wurde dann aber so laut wie eine Brandung, die sich an Felsen bricht.
    Die Gruppen von den drei Schiffen drängten sich näher zusammen, denn die ankommenden Mengen wurden immer dichter. Die Atmosphäre wurde sogar in diesem offenen Park zu einem klaustrophobischen Alptraum, weil immer noch mehr Leute ankamen. Bald konnten sich die Besucher nur noch schrittchenweise voranschieben, aber keiner davon hielt das für etwas Ungewöhnliches. Sie unterhielten sich in diesem Gedränge angeregt mit ihren Freunden. Wenn dieser Zustrom noch lange anhielt, konnte sich bald niemand mehr bewegen, ja, es mußte schließlich dazu führen, daß viele totgedrückt wurden.
    »Sehen Sie«, sagte Enowil zu dem Romulaner, der diese Bemerkung gemacht hatte, »Leute sind kein Problem hier. Ich kann soviel Gesellschaft haben, wie ich nur will.«
    »Es ist nicht genau das, was ich meinte«, erklärte der Romulaner stur. »Ich meinte Leute, mit denen Sie reden und diskutieren können, vielleicht sogar streiten.« Er mußte schreien, um sich bei all dem Lärm verständlich zu machen. »Die Menge allein macht es nicht, die ist zu nichts gut.«
    »Leute, überall Leute und kein Ende, eh? Sie haben recht, es ist manchmal ermüdend und zum Verrücktwerden, soviel Leute um sich zu haben. Zum Glück habe ich auch noch andere Mittel. Folgen Sie mir.«
    »Wie?« fragte Kolvor, der Kapitän der Klingoner sarkastisch. »Es ist doch ausgeschlossen, daß wir hier durchkommen.«
    »Oh! Der Mann, der etwas für unmöglich hält, hat immer recht, denn er wird es nie schaffen«, sagte Enowil. »Natürlich kommen wir auf diesem Weg nicht hinaus. Wir nehmen die Himmelsbrücke.«
    Kolvor setzte gerade zur Frage nach dem Wo und Wie der Himmelsbrücke an, doch er klappte den Mund wieder zu, weil vor Enowil ein goldener Bogen erschien, der sich hoch in den Himmel wölbte, vielleicht viele Kilometer hoch, und erst weit in der Ferne wieder den Boden berührte. Diese Brücke war eine sich rasch bewegende Rollbrücke mit Geländern an beiden Seiten, damit keiner herabfallen konnte. Enowil betrat die Brücke, und der Rollsteg trug ihn eiligst davon und außer Sicht.
    Der Rest der Gruppe wollte nicht zurückgelassen werden und folgte eiligst. Die Brücke war sehr schmal, so daß sie im Gänsemarsch hinaufklettern mußten, und sie drängten sich am Einstieg sehr

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