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Das private Universum

Das private Universum

Titel: Das private Universum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Goldin
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zusammen, weil jeder fürchtete, zurückgelassen zu werden. Kirk fand sich schließlich neben Captain Kolvor. Bald rasten sie hoch über der Menge im Zoo dahin.
    Kolvor sah Kirk an und lächelte sardonisch. »Beängstigend, was?« fragte er.
    »In welcher Beziehung?« Kirk mißtraute von Natur aus allen Klingonern; er hatte schon zu viele Auseinandersetzungen mit Ihnen gehabt.
    »In jeder. Wenn man es mit einem Irren zu tun hat, ist das immer recht schwierig. Sie wissen sicher, daß wir Klingoner eine direkte Aktion solchen Spielen wie dem hier vorziehen.«
    Kirk zuckte die Schultern. »Enowil hat hier zu bestimmen, also stellt er auch die Regeln auf.« Er lächelte Kolvor an. »Sie können doch ausscheiden, wenn es Ihnen zu beängstigend wird.«
    »Ich glaube nicht.« Kolvors Miene blieb unbewegt. »Aufgeben? Das tun Klingoner nie. Ich dachte eher an so etwas wie eine Partnerschaft zwischen uns, um unsere Chancen gegen die Romulaner zu verdoppeln.«
    »Ah, und ich dachte doch, Sie seien mit den Romulanern alliiert? Wollen Sie sie etwa unseretwegen verraten?«
    »Verraten, welch unschönes Wort. Die Romulaner und Klingoner haben einen Handelsvertrag, nichts anderes. Wir sind ihnen keine Loyalität schuldig, sie uns auch nicht. Nichts kann Sie und mich daran hindern, in diesem Fall ein Privatabkommen zu schließen.«
    »Ich verstehe.« Kirk hielt sich am Geländer fest, weil der Rollsteg den höchsten Punkt des Bogens erreicht hatte. Von hier aus ging es wieder abwärts. »Und was, genau, schwebte Ihnen da an Abkommen vor?« fragte er.
    Der Klingoner näherte seinen Mund Kirks Ohr und sprach sehr leise. »Wären die Romulaner nicht da, würde das unsere eigenen Chancen verbessern, diesen Gewinn einzustreichen, nicht wahr?«
    »Meinen Sie wirklich, wir sollten Sie aus dieser Konkurrenz hinausreden?«
    Der Klingoner schniefte. »Sehen Sie, Captain, das ist der Unterschied zwischen uns. Sie von der Föderation denken ans Reden, wir Klingoner an direkte Aktionen. Überlegen Sie doch mal, eine gut gezielte Bombe an Bord des Schiffes der Romulaner würde nicht nur das Schiff vernichten, sondern auch deren Chancen, gegen uns erfolgreich anzutreten.«
    Das konnte Kirk natürlich glauben. Auch das, daß Kolvor vorher an die Romulaner mit einer ähnlichen Offerte bezüglich der Enterprise herangetreten war. Ob nun der Pakt zwischen den beiden Mächten so locker war, wie Kolvor ihn beschrieb, oder auch nicht, sie waren jedenfalls die natürlichen gemeinsamen Gegner der Föderation. Also hatte Kolvors Angebot vermutlich zu bedeuten, daß er von den Romulanern zuvor abgewiesen worden war. Das leuchtete Kirk ein. Er wußte, daß die Romulaner zwar fürchterliche Gegner sein konnten, aber einen starren Ehrenkodex hatten, und der fehlte den Klingonern überhaupt. Die Romulaner hielten es nicht für ehrenvoll, auf eine solche Art zu gewinnen, aber Kirk tat das auch nicht.
    »Ich fürchte, ich muß Ihr Angebot ausschlagen«, sagte er. »Enowil könnte es ziemlich unfreundlich aufnehmen, wenn wir ihn betrügen wollten. Natürlich. Wenn Sie sich nicht für gescheit genug halten, dieses Problem allein zu lösen …«
    Kolvor schniefte. »Selbst ein klingonischer Kretin kann sich mit den Besten der Romulaner oder Föderierten messen.«
    »Nun, dann sind Sie ja gar nicht schlecht, nicht wahr?« Kirk war ganz Liebenswürdigkeit. Ein weiterer Grund für seine Weigerung, sich mit dem Klingoner auf eine Abmachung einzulassen, war der, daß er sicher mit dessen Betrug rechnen müßte.
    Wenn Kolvor bereit war, die Romulaner zu betrügen, mit denen er doch immerhin wirtschaftlich alliiert war, dann betrog er ebenso sicher die Föderation.
    Ehe der Klingoner noch antworten konnte, war die Talfahrt vom Himmelsbogen zu Ende, und sie landeten auf einem gepflasterten Gehsteig vor einem riesigen roten Ziegelbau. In goldenen Lettern stand auf einem Bogen aus weißem Stein über dem Eingang FORUM. Darunter war klein zu lesen: Streit erwünscht.
    Kirk mußte ganz schnell zur Seite springen, damit die anderen von der Brücke Platz hatten. Enowil stand oben auf einer kurzen Treppe zur Tür und tippte ungeduldig mit dem Fuß, weil ihm das Absteigen von der Brücke zu langsam ging. »Weiter, weiter, nicht trödeln«, mahnte er immer wieder.
    Endlich waren alle vor ihm versammelt. »Für jene, die das Leben hier angenehm finden, darf ich hier das Forum vorstellen, eine Debattiergesellschaft. Als Gründungsmitglied lade ich Sie alle ein, meine Gäste zu sein,

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