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Das Prometheus Projekt

Das Prometheus Projekt

Titel: Das Prometheus Projekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker C Dützer
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Vergewaltigung vorgekommen, wenn er sie berührt hätte.
    Adrian ging nach unten, um Jack wieder hereinzulassen und beschloss dann, ebenfalls zu Bett zu gehen. Auch wenn er den Drang nach Alkohol verspürte, würde er heute Abend keinen Tropfen mehr trinken. Er brauchte einen klaren Kopf, denn er trug jetzt wieder eine Verantwortung. Die ständig kreisenden Gedanken, seinem Leben heute Nacht ein Ende zu setzen, waren verschwunden und hatten gespannter Erwartung Platz gemacht.
    Adrian stieg die knarrenden Stufen der alten Holztreppe nach oben und legte sich dann schlafen. Eine Weile starrte er noch in die Dunkelheit, doch irgendwann übermannte ihn die bleierne Müdigkeit in seinen Knochen und der Schlaf hüllte ihn in eine warme Decke.
     
    Er schreckte aus einem unruhigen Schlaf hoch. Einen Herzschlag lang wirkte noch der groteske Traum nach und er spürte die monströsen schwarzen Insektenflügel auf seinem schweißnassen Gesicht. Das Traumgeschöpf war der Wirklichkeit gewichen, aber das Schlagen seiner Flügel hielt an und ließ das alte Haus in seinen Grundfesten erzittern. Die Leuchtziffern des Weckers zeigten 01:03 Uhr an.
    Die Schlafzimmertür schwang leise auf. Fahles Mondlicht fiel ins Zimmer. Eine Gestalt huschte herein und verkroch sich wimmernd unter seiner Bettdecke. Eve zitterte am ganzen Leib. Sie barg ihren Kopf an seiner Brust und klammerte sich voller Angst an ihn.
    Adrian blickte durch die offene Tür zum Dachfenster hinaus. Ein geisterhafter Lichtstrahl durchschnitt die Herbstnacht. Ihm folgte donnernd ein riesiges Insekt und überquerte das Haus. Der Helikopter entfernte sich schnell Richtung Süden. Dem Motorenlärm nach zu urteilen, musste er dicht oberhalb der Baumwipfel über das Haus geflogen sein.
    Die Erkenntnis kam unerwartet, obwohl er die Erklärung die ganze Zeit vor Augen gehabt hatte. Die Laster der Bundeswehr, die vielen Polizeiwagen, die wie Bluthunde ausgeschwärmt waren, der Helikopter, die Jeeps der US-Army. Er nahm Eves Gesicht in seine Hände.
    „Sie suchen dich, nicht wahr?“
    Sie gab keine Antwort. In ihren Augen schimmerten Tränen. Eve schien sehr viel mehr zu wissen und wahrzunehmen, als er zunächst geglaubt hatte, aber sie konnte sich nicht verständlich machen.
    Unten im Korridor begann Jack zu bellen. Adrian stand auf und spähte durch einen Spalt in der Gardine. Ein blau-weißer Passat Kombi mit eingeschaltetem Blaulicht und ein schwarzer Land Rover Discovery rollten über die Brücke auf das Haus zu. Adrian biss sich auf die Lippen. Er hatte nicht viel Zeit, um sich etwas einfallen zu lassen.
    Eve kauerte unter der Decke und blickte ihn aus schreckgeweiteten Augen an. Mochte sie auch den Intellekt eines Kleinkindes besitzen, auf einer unbewussten Ebene spürte sie die Gefahr, in der sie schwebte. Und sie kannte die Männer in dem Landrover. Wenn er nur einen Weg fand, um mit ihr reden zu können! Schnell zog er sich an.
    Komm“, sagte er. Eve kroch nur widerwillig aus dem warmen Bett. Adrian holte rasch einen warmen Pullover aus dem Kleiderschrank und half ihr beim Anziehen.
    Dann lief er mit ihr die Treppe hinab. Jack bellte wütend dieHaustür an. Adrian wurde in diesem Moment schlagartig klar, dass Gott ihm tatsächlich eine Wette anbot, aber er spielte dabei nach seinen eigenen Regeln. Es war kein Zufall, dass Adrian die verängstigte, schutzbedürftige Frau gefunden hatte.
    Er verwarf seine Pläne, Eve am nächsten Morgen in der Klinik bei Janson abzugeben. Gleichgültig, wohin er sich wandte, ihre Verfolger würden dort auf sie warten. Eve musste ungeheuer wertvoll für sie sein. Sie war die teuerste Frau der Welt: Die ,Eine Billion Dollar-Frau’! Sie würden niemals aufhören, nach ihr zu suchen.
    Sein Verdacht, seine Landsleute könnten hinter der Sache stecken, verfestigte sich. In diesem Fall bekam er es mit der CIA zu tun, und die war ein ernstzunehmender Gegner. Adrian suchte in dem Schuhschrank unter der Treppe nach Christinas alten Turnschuhen. Eve schaute ihm ängstlich dabei zu, wie er ihr die Schuhe anzog, ihre Angst lähmte sie. Draußen auf dem Hof erklang das Schlagen von Autotüren.
    Sein Verstand arbeitete fieberhaft und suchte nach einem sicheren Versteck. Der ausgetrocknete Brunnen in der Mitte des Hofes wäre ideal gewesen, aber der Weg dorthin war ihnen bereits verstellt. Adrian griff nach der Taschenlampe in der Schublade und zog Eve hinter sich her. Sie folgte ihm wie paralysiert. Ihre Hand war eiskalt.
    Adrian trat durch die hintere

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