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Das Prometheus Projekt

Das Prometheus Projekt

Titel: Das Prometheus Projekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker C Dützer
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Fanatiker.“
    „Sie ziehen Ihre Schlüsse sehr schnell“, antwortete Wilson.
    Sehner schüttelte den Kopf. „Wir haben eine Täterbeschreibung und genügend Hinweise, die diesen Mord mit zwei weiteren verbinden. Der Mann, den wir suchen, ist sehr groß, kräftig und hat kurz geschorene blonde Haare – nicht gerade der südländische Typ.“
    Wilson musterte ihn feindselig. „Was werden Sie jetzt unternehmen?“
    Sehnerschob die Unterlippe vor. „Ich werde die Obduktion abwarten. Außerdem haben wir beim letzten Opfer genug DNA-Material für eine Analyse gefunden. Vielleicht bringt uns das weiter.“
    „Und wenn der Täter noch nie auffällig geworden ist?“
    Sehner wandte sich dem Altar zu und sah Engelmanns Helfern zu, die sich mit dem toten Priester abmühten. „Wir werden nach Gemeinsamkeiten bei den drei Morden suchen, nach einem Motiv. Das Umfeld der Opfer könnte uns einen Hinweis geben. Ich nehme an, das FBI würde genauso vorgehen, oder?“
    „Sicher“, bestätigte Wilson.
    „Eine Menge Experten werden sich mit dem Fall beschäftigen; Psychologen, Profiler.“ Sehner deutete ein Lächeln an, was ihm vor dem Amerikaner sonderbar schwer fiel. „Sie sehen, wir haben einiges von unseren amerikanischen Kollegen übernommen. Nicht alles Schlechte kommt aus den USA.“
    Wilson starrte ihn ausdruckslos an. Wenn er die Spitze verstanden hatte, prallte sie wirkungslos an ihm ab. Der Mann reizte Sehner. Und es ärgerte ihn, dass er nicht hinter den Grund kam.
    „Sehner?“ Schmidtbauers kratzige Stimme hallte durch die leere Kirche. Er stand in der Nähe des Eingangs und fuchtelte mit den Armen in der Luft herum.
    „Entschuldigen Sie mich einen Augenblick“, sagte Sehner zu Wilson. Er ging mit schnellen Schritten durch den Mittelgang auf den BKA-Mann zu. Schmidtbauer tupfte sich mit einem schmuddeligen Taschentuch den Schweiß von der Stirn. „Ich finde es irgendwie stickig in der Kirche, Sie nicht?“
    „Nein.“
    Schmidtbauerwies mit einer Kopfbewegung nach draußen. „Begleiten Sie mich bitte.“
    Vor der Kirche atmete er tief die kalte Nachtluft ein. „Ich möchte, dass Sie Mister Wilson in allem unterstützen“, sagte er.
    Daher weht der Wind, dachte Sehner.
    „Was will der Ami wirklich hier?“
    „Das haben Sie doch gehört.“
    Sehner bedachte Schmidtbauer mit einem ungeduldigen Blick.
    „Passen Sie gut auf, Sehner. Ich weiß, dass Sie kurz vor der Pensionierung stehen. Normalerweise würde ich Ihnen den Fall gar nicht mehr zumuten.“
    „Und warum tun Sie es dann?“
    „Das kommt von ganz oben. Wenn Ihnen etwas an Ihrer Pension liegt, tun Sie alles, was Wilson will. Und legen Sie sich bitte nicht mit ihm an.“
    Schon geschehen , dachte Sehner. „Sie wissen doch mehr als Sie mir sagen. Wie soll ich einen Fall bearbeiten, wenn ich nicht alle Informationen bekomme?“, fragte er herausfordernd.
    Schmidtbauer schwieg, wischte sich erneut Schweißtropfen von der Stirn und nieste zweimal. „Verdammt. Ich glaube, ich habe mir in diesem Scheißwald eine Erkältung geholt.“ Er putzte sich geräuschvoll die Nase.
    Sehner senkte den Kopf und starrte nachdenklich auf seine Schuhe. „Vielleicht haben Sie Recht. Ich bin wirklich nicht mehr der Jüngste. Ich sollte meinen restlichen Urlaub nehmen und mich um meine kranke Frau kümmern.“
    „Sie können den Fall nicht abgeben.“
    „Natürlich kann ich…“
    „Wilson hat ausdrücklich nach Ihnen verlangt“, unterbrach ihn Schmidtbauer gereizt.
    Sehner stutzte. „Moment mal. Wilson ist Ihnen gegenüber weisungsbefugt?“
    Schmidtbauer nickte unmerklich.
    „ Was will dieser Wilson?“
    „Sie sollen den Mörder finden, nichts weiter.“
    „Warum hat er ein solches Interesse an dem Fall?“
    Schmidtbauer schüttelte den Kopf. „Das braucht Sie nicht zu kümmern.“
    „Warum ich?“, fragte Sehner noch einmal.
    Schmidtbauer zuckte mit den Schultern und gähnte verstohlen. „Er hält Sie für gut. Nehmen Sie es als Kompliment.“ Er sah auf die Armbanduhr. „Können Sie mir ein Hotel empfehlen? Ich bin seit gestern auf den Beinen – Wilson übrigens auch. Beeindruckend, wie er sich hält, nicht wahr?“
    „Sie scheinen eine Kleinigkeit vergessen zu haben, Herr Schmidtbauer.“
    Der BKA-Mann sah ihn fragend an.
    „Das hier ist Ländersache. Das BKA hat mit diesen Mordfällen nichts zu tun. Die Ermittlungen laufen über das zuständige LKA.“
    „Sehner“, unterbrach in Schmidtbauer. „Das kostet mich einen Anruf, mehr

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