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Das Prometheus Projekt

Das Prometheus Projekt

Titel: Das Prometheus Projekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker C Dützer
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Sensationsjournalismus vor. Die Ärzte auf der Liste existierten offiziell nicht. Es gelang mir nicht, einen einzigen Zeugen aufzutreiben. Die Auflage der ,Chicago news’ ging rapide zurück und irgendwann war die Zeitung gezwungen, ein Dementi herauszugeben. Man sei einer Ente aufgesessen, hieß es. Zwei Tage später war ich meinen Job los. Und kein Mensch hat mir seitdem jemals wieder einen Posten als Reporter angeboten. Man meidet mich seitdem in der Branche, als hätte ich Aids.“
    „Das tut mir Leid, Mike.“
    Mike lachte tonlos. „Das war erst der Anfang. Zunächst machten Linda und ich uns keine großen Sorgen. Linda verdiente genug, um uns beide eine Zeitlang über Wasser zu halten. Doch dann verlor sie überraschend ihren Job. Sie wurde wegen eines Diebstahls fristlos entlassen, den sie nie begangen hatte. Erinnert dich das an etwas?“
    Mikeberichtete, wie sie bei einer Routinekontrolle in Lindas Handtasche brisante Unternehmensunterlagen gefunden hatten. Die Beweise waren erdrückend.
    „Als nächstes flatterte uns ein Brief ins Haus. Die Bank hatte unser Hypothekendarlehen an einen Investmentfond abgetreten. Sie kündigten unseren Kredit und forderten die Restschuld ein – alles ganz legal.“
    Dann kam der Tag, an dem Linda im Briefkasten einen Umschlag mit Fotos fand, die Mike im Clinch mit einer langbeinigen Blondine zeigten. „Die Bilder waren Montagen. Verdammt gut gemacht, aber dennoch Fälschungen.“
    „Ich vermute mal, Linda war nicht besonders begeistert von dem, was sie sah“, sagte Adrian.
    „Wir sind seit drei Jahren geschieden“, antwortete Mike dumpf.
    „Mike, ich weiß nicht, was ich sagen soll“, sagte Adrian. „Wenn ich gewusst hätte…“
    „Dann sag’ eben nichts. Es war richtig, die grauenhaften Versuche aufzudecken, egal was danach passiert ist. Immerhin bekam auch Brad Schwierigkeiten. Es gab trotz aller Vertuschungsversuche einen Untersuchungsausschuss, im Pentagon rollten Köpfe. Brad kam mit einem blauen Auge davon, weil sein Vater die Hand über ihn hielt.“
    „Aber was treibt er hier in Deutschland?“
    „Brad weiß, dass du den Umschlag weitergegeben hast. Ich habe keine Ahnung, woher, aber er weiß es.“
    Adrian schwieg einen Moment. Die Gedanken in seinem Kopf wirbelten durcheinander. Brad Wilson war nach Deutschland gekommen, um sich zu rächen.
    „Brad hat dir immer die Schuld dafür gegeben, dass er einKrüppel ist“, sagte Mike.
    „Brad hat mit dem Feuer gespielt, nicht ich!“
    „Er sieht das anders“, antwortete Mike. „Und jetzt bist du ihm schon zum zweiten Mal in die Quere gekommen.“
    „Ich laufe nicht mehr vor Brad davon.“
    „Vielleicht solltest du das aber, Adrian. Er hat aus purer Bosheit mein Leben zerstört. Brad ist rachsüchtig und größenwahnsinnig. Ich habe gehört, dass er mit neuen Forschungsaufgaben betraut wurde und ich befürchte das Schlimmste.“
    „Was hat Brad vor?“
    „Das weiß ich nicht. Aber er genießt noch immer den Schutz des Pentagons, vergiss das nicht.“
    Etwas schlich am Rande von Adrians Bewusstsein entlang. Ein dunkler Schatten nur, eine Ahnung, die sich ihm im selben Moment wieder entzog, in dem sie ihr Gesicht gezeigt hatte.
    „Sieh dich vor, Adrian!“
    „Danke, dass du mir alles erzählt hast.“ Adrian zögerte. „Wir werden einen Weg finden, Brad zur Strecke zu bringen. Er wird für alles bezahlen, verlass dich drauf.“
    „Für mich ist es zu spät. Mach’s gut Adrian. Und sieh dich vor!“ Es klickte in der Leitung. Adrian hörte das Einrasten des Magazins nicht mehr, als Mike seine Pistole lud.
    11 Lügen eines ehrenwerten Mannes
    11
     
    Lügen eines ehrenwerten Mannes
     
     
    Das Haus von Kurt Nowak lag unmittelbar am Waldrand. Zwischen dem zweistöckigen Gebäude und den Nachbargrundstücken verlief ein breiter Streifen Wiese, so als sei die Tätigkeit, der Nowak nachging, Grund genug, eine Bannmeile von einem Dutzend Metern um sein Haus zu ziehen. Adrian ging zum Heck des Geländewagens, um Jack heraus zu lassen. Der Hund war wie ausgewechselt. Seit Christinas unheimliche Doppelgängerin spurlos verschwunden war, hatte sich Jack in ein jammerndes Fellbündel verwandelt. Adrian hatte es nicht übers Herz gebracht, den Hund in der Burg zurückzulassen.
    Als er die Heckklappe öffnete, hatte Jack die Schnauze in der alten Decke vergraben, die stets für ihn im Kofferraum lag und blickte ihn traurig aus seinen Hundeaugen an.
    „Raus mit dir!“, befahl Adrian. Seine Hand beschrieb

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