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Das Prometheus Projekt

Das Prometheus Projekt

Titel: Das Prometheus Projekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker C Dützer
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jetzt?“, brüllte Sehner. „Noch leite ich die Ermittlungen!“
    „Ich wollte erst ganz sicher gehen. Und ich hielt es für besser, wenn ich es Ihnen vorher sage.“
    „Heraus damit!“
    „Einer der beiden ist Bernd Garber. Er ist tot.“
    Sehner fühlte erneut innerhalb kurzer Zeit den Boden unter seinen Füßen wanken. Garber war Jeroneks Partner. „Was ist mit Jeronek?“
    „Er lebt. Aber die Ärzte sind nicht sicher, ob er durchkommen wird.“
     
    Sie hatten gerade die Zufahrt zur alten Fabrik erreicht, als ihnen der Leichenwagen entgegen kam.
    „Nächstes Mal informieren Sie mich sofort“, sagte Sehner. Windhagen nickte stumm und lenkte den Wagen auf einen versteckt liegenden Innenhof. „Ich dachte, es wäre in diesem Fall besser so. Ich weiß, was Jeronek für Sie bedeutet.“
    „Überlassen Sie das mir“, knurrte Sehner und stemmte sich aus dem Wagen. Wilson stieg ebenfalls aus. Der Amerikaner folgte Sehner wie ein Schatten. Und obwohl er sich Mühe gab, unauffällig zu bleiben, ging er dem Kommissar auf die Nerven.
    Windhagen erklärte Sehner den Tathergang, soweit sie ihn rekonstruieren konnten. Sehner folgte ihm durch die Halle auf das Podest der Walzwerkstraße.
    „Garber ist zuerst rein gegangen“, berichtete Windhagen. „Jeronek hat gegen ein Uhr Verstärkung angefordert. Er sagte, Garber sei plötzlich verschwunden.“
    Er warf einen Blick auf den alten Kommissar. „Er hat richtig gehandelt. Warum er dann doch noch hinter Garber die Halle betreten hat, wissen wir nicht. Vielleicht hat er geglaubt, sein Kollege sei in unmittelbarer Gefahr.“
    Sehner stand auf dem Dach der Walzstraße und blickte auf den Hallenboden hinunter. Dort unten, zwischen rostigen Rohren und verbogenen Blechen, glänzte eine große Blutlache.
    Windhagen deutete auf die Laufbrücke. „Er ist von dort oben abgestürzt. Wir wissen noch nicht, was sich im Einzelnen abgespielt hat.“
    Sehner wandte sich ab. Windhagen zeigte ihm die Leiche des Mitarbeiters der Abbruchfirma. Die leeren Augenhöhlen starrten Sehner vorwurfsvoll an. Seine Gedanken wirbelten sinnlos durcheinander und kehrten immer wieder zu Jeronek zurück und an jenen Tag vor dreiunddreißig Jahren.
    „Das Herz ist der Sitz der Seele.“ Er drehte sich zu Windhagen um. Wilson beobachtete ihn interessiert.
    „Sagt man nicht auch, die Augen sind die Fenster zur Seele?“
    Windhagennickte, ohne zu begreifen. „Da ist noch etwas“, sagte er. „Wir haben im Keller eine Art Versteck gefunden.“
    Windhagen ging voran. Aus dem Gewirr von Gängen, Schalträumen und Stahltreppen hätte Sehner alleine nicht wieder herausgefunden. Hinter einer rostigen Tür, die halb hinter einem Stapel Schrott verborgen war, lag ein dunkler, zwei mal drei Meter messender Lagerraum. Aus alten Säcken und Dämmmaterial hatte sich jemand ein provisorisches Lager gebaut. Leere Konservendosen und Flaschen lagen in den Ecken, es stank nach Schweiß und Blut. Windhagen hielt einen durchsichtigen Plastikbeutel hoch. „Das haben wir gefunden!“
    In dem Beutel befanden sich die Reste eines kleinen Laptops. Der Computer war so vollständig zertrümmert, dass man ihn nur mit Mühe als solchen erkennen konnte. „Ein Computer“, murmelte Sehner. „Was wollte er mit einem Computer?“
    „Vielleicht können wie die Festplatte retten. Wenn der Computer einen Internetzugang hatte, können wir anhand der IP-Adresse den Besitzer feststellen.“
    Windhagen übergab den Beutel einem Polizisten. „Aber ich befürchte, der Laptop wurde gestohlen.“
    „Er muss die letzten Tage hier verbracht haben“, sagte Sehner schaudernd. Er sah sich in dem engen Raum um, der wie eine Gefängniszelle wirkte. Auf dem kahlen Betonboden lagen unzählige Papierfetzen verstreut. Sehner bückte sich und hob eine Handvoll davon auf.
    Und Jahwe schaute gnädig auf Abel und sein Opfer , las er. Auf Kain und sein Opfer schaute er nicht. Deshalb wurde Kain sehr zornig und senkte sein Angesicht.
    „Das war mal eine Bibel.“ Sehner blickte Windhagen fragend an.
    „Wir versuchen herauszufinden, ob die Bibel von Pfarrer Wildenberg stammt“, erklärte Windhagen.
    „Keine Seele“, murmelte Sehner. Er ließ die Papierschnipsel fallen und drängte sich an Wilson vorbei in den Gang.
    „Nun, welche Schlüsse ziehen Sie aus diesem neuen Verbrechen?“, fragte Wilson hinter ihm. Sehner starrte durch ihn hindurch. „Ich muss an die frische Luft“, sagte er tonlos und ließ Wilson stehen.
    Der Amerikaner wollte ihm

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