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Das Prometheus Projekt

Das Prometheus Projekt

Titel: Das Prometheus Projekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker C Dützer
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Frau ist der ermordeten Prostituierten wie aus dem Gesicht geschnitten. Und der Mann passt genau auf die Beschreibung, die wir von unserem mysteriösen Serienmörder haben. Wollen Sie mir etwa weismachen, das sei Zufall?“ Sehners Stimme dröhnte in dem engen Wagen wie eine Basstrommel.
    „Es gibt Dinge, die Ihren in der Tat beschränkten Horizont überschreiten“, sagte Wilson gefährlich leise. „Nehmen Sie das nicht persönlich, Herr Sehner. Aber Sie werden mir nachsehen, wenn ich keine Dinge ausplaudere, die die nationale Sicherheit der Vereinigten Staaten von Amerika betreffen.“
    Sehners Kopf hatte die Farbe einer Aubergine angenommen. Er stand kurz vor der Explosion und tippte mit dem Finger auf die Fotografien in Wilsons Hand. „Sie wussten, wie gefährlich dieser Wahnsinnige ist. Sie haben den Tod eines deutschen Polizisten zu verantworten. Glauben Sie ernsthaft, ich würde weiterhin mit Ihnen zusammenarbeiten, als sei nichts geschehen?“
    Wilson blickte ihn kalt an „Ja“, sagte er. „Das werden Sie!“
    Sehner öffnete die Zentralverriegelung. „Es gibt nichts, wasmich dazu bewegen könnte.“ Wütend zog er am Türgriff.
    „Schließen Sie die Tür wieder, Herr Sehner! Und schalten Sie die Lüftung ein, bevor ich in dieser Sauna ersticke!“
    Sehner schüttelte den Kopf und wuchtete sich aus dem Sitz.
    „Sie waren heute im Krankenhaus, nicht wahr? Ich nehme an, der behandelnde Arzt Ihrer Frau hatte schlechte Nachrichten?“
    Sehner ließ sich auf den Sitz zurückfallen. „Überwachen Sie mich? Geht Ihr Verfolgungswahn so weit?“
    „Schließen Sie endlich die Tür!“, sagte Wilson ungeduldig. „Und jetzt hören Sie mir zu! Sie sind ein Dickschädel, Herr Sehner, ich wurde bereits vor Ihnen gewarnt. Aber ich wollte Sie trotzdem haben. Sie sind ein Terrier, der seiner Beute hinterher hetzt, bis er sie gestellt hat. Ihre Erfolgsbilanz spricht für Sie!“
    Wilson blickte ihn forschend an. „In Ihrer Akte steht nur Positives: Sie sind gesetzestreu und loyal.“ Er zog die Mundwinkel nach unten. „Es tut mir Leid, was passiert ist. Aber glauben Sie mir: Hätte ich Ihnen den Namen des Mannes auf dem Foto verraten, Sie hätten den Mord an dem Polizisten dennoch nicht verhindern können.“
    Sehner kniff die Augen zusammen. „Was wollen Sie von mir?“
    Wilson tippte auf das Foto. „Finden Sie diesen Mann. Die Frau können Sie mir überlassen. Wir haben bereits eine heiße Spur. Es ist nur eine Frage von Stunden, bis sie in unserer Gewalt ist.“
    „Warum ich?“, knurrte Sehner.
    Wilsonlachte amüsiert. „Wenn Sie nicht so bescheiden wären – übrigens eine weitere positive Eigenschaft – wüssten Sie es: Sie sind der Beste!“
    „Ich will nicht mit Ihnen zusammenarbeiten. Nicht auf diese Art und Weise, und Sie können mich nicht dazu zwingen.“
    „Das wird auch nicht nötig sein. Ich möchte Sie lediglich überreden.“
    Sehner schwieg. In seinem Kopf ratterten die abgewetzten Zahnräder. Der Amerikaner war gefährlich und skrupellos.
    Wilson sagte: „Es gibt in den Staaten eine neue Krebstherapie, auf die Patienten wie ihre Frau sehr gut ansprechen. Diese Therapie ist in Deutschland noch nicht zugelassen. Und bis es soweit ist, wird es für Ihre Frau zu spät sein.“
    „Ich lasse mich nicht kaufen!“
    „Wer redet von Bestechung? Wie heißt das in Deutschland so schön? Eine Hand wäscht die andere. Es kostet mich nur einen Telefonanruf und ihre Frau bekommt einen Platz in der besten Krebsklinik der Vereinigten Staaten.“
    Sehner war blass geworden. „Unter einer Bedingung“, sagte er dumpf.
    „Die wäre?“
    „Ich brauche alle Informationen, die Sie besitzen.“
    Wilson wiegte den Kopf. „Die haben Sie bereits. Ich weiß nicht, wo dieser Mann sich versteckt. Das sollen Sie für mich herausfinden. Und Sie sollten sich besser beeilen, der Tumor hat bereits Metastasen gebildet, wie ich hörte.“ Wilson stieg aus und schlug die Tür zu.
    Sehner starrte eine Weile auf die beschlagene Windschutzscheibe. Er war stolz darauf, sich in vierzig Dienstjahren nie auf einen Kuhhandel eingelassen zu haben. Aber was hatte er davon, wenn er seinen Prinzipien treu blieb? Dann würde er nach Jeronek auch noch Edith verlieren. Das war es nicht wert.
    13 Familiengrab
    13
     
    Familiengrab
     
     
    Es war viertel nach elf, als Adrian das Haus verließ, keine Stunde mehr bis Mitternacht. Sein Vorhaben war nackter Wahnsinn, und wenn sie ihn erwischten, würden sie ihn für die nächsten Monate

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