Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Prometheus Projekt

Das Prometheus Projekt

Titel: Das Prometheus Projekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker C Dützer
Vom Netzwerk:
folgen. Adrian versuchte, nicht an die Vorstellung des Roboters zu denken, aber der Gedanke kehrte immer wieder. Eve lernte in Sekundenbruchteilen, wozu ein anderer jahrelange Übung brauchte.
    Er befand sich fünf Meter über dem Talgrund, als wütendes Gebell über die Schlucht schallte. Die geifernde Schnauze eines Rottweilers erschien über der Felsnase. Kurz darauf hörte Adrian englische Wortfetzen und das Dröhnen des Quadmotors.
    „Eve! Wir müssen und beeilen!“, schrie er über das Tosen des Wassers hinweg. Er ließ das Seil durch seine Hände gleiten und stolperte mit den Füßen an der Felswand entlang. Sie mussten über den Fluss, bevor Wilson auftauchte, sonst würden seine Männer ihn wie eine Tontaube abschießen!
    Plötzlich verstummte das Kläffen. Adrian legte den Kopf in den Nacken. Der Hund war verschwunden, dafür tauchte ein grünbrauner Tarnanzug über der Felsnase auf.
    Das Seil begann zu zittern und riss. Mit einem peitschenartigen Knall schoss das obere Ende über die Felsplatte. Eve schrie auf, Adrian fiel ins Bodenlose.
    DasWasser war unglaublich kalt. Es presste seine Lungen zusammen und nahm ihm den Atem. Sein Herz setzte einen furchtbaren Moment lang aus, bevor es rasend wieder zu schlagen begann. Die Strömung war schnell und stark und. Sie zerrte ihn in die Mitte des Flusses und riss ihn fort. Er hörte Eve in den Fluss fallen, aber er sah sie nicht. Adrian konnte schwimmen, er würde es ans Ufer schaffen. Aber was war mit Eve? Christina war eine gute Schwimmerin gewesen, aber dieses Wissen besaß Eve nicht mehr.
    Adrian stemmte sich verzweifelt gegen die reißende Strömung, aber er wurde hilflos von ihr fortgetragen. Er brüllte aus Leibeskräften nach Eve, doch seine Stimme verlor sich im Donnern des Flusses. Immer wieder schluckte er Wasser und stieß schmerzhaft gegen Felsen und Geröll unter der Wasseroberfläche. Zweimal sah er ihren Arm aus dem Wasser ragen. Eve trieb dreißig Meter hinter ihm und kämpfte in dem wirbelnden Wasser um ihr Leben. Adrian drehte sich auf den Rücken, damit er sie nicht aus den Augen verlor. Darum sah er den großen Felsbrocken nicht, auf den sein Kopf mit rasender Fahrt zusteuerte.
    19 Engelsmann Computer
    19
     
    Engelmanns Computer
     
     
    Zehn Minuten, nachdem Adrian Sykes im Unterholz verschwunden war, kam Sehners Verstärkung. Als er mit den Besatzungen von zwei Streifenwagen bei Sykes’ Quad ankam, waren die Leichen der beiden Männer verschwunden, Wilson hatte schnell gehandelt. Wenn es keine Leichen gab, gab es auch kein Verbrechen und keinen Grund für Sehner, hier weiter herumzustochern.
    Sehner kehrte schlecht gelaunt zu seinem Wagen zurück. Auf dem Weg dorthin erreichte ihn ein Anruf. „Sehner? Was fällt Ihnen ein?“, plärrte Schmidtbauers Stimme aus dem Handy.
    Der Kommissar schnauzte wütend zurück: „Vielleicht sollten Sie sich etwas deutlicher ausdrücken. Ich habe keine Ahnung, wovon Sie sprechen!“
    „Sie scheinen überhaupt ziemlich ahnungslos zu sein. Ich frage mich, welchen Narren Wilson an Ihnen gefressen hat. Machen Sie, dass Sie aus dem Wald herauskommen und kümmern Sie sich um Ihren Fall!“
    „Woher wissen Sie, wo ich bin?“
    Schmidtbauer ging nicht darauf ein und brüllte: „Sie hatten doch klare Anweisung, Wilson in allem zu unterstützen, oder habe ich mich so missverständlich ausgedrückt?“
    Sehner stolperte über eine Wurzel und schrie zurück: „Weder Sie noch dieser Amerikaner haben mir vorzuschreiben, wieich meine Arbeit zu erledigen habe. Ich habe Hinweise, dass Dr. Adrian Sykes in den Fall verwickelt ist und ich gehe dieser Spur nach. Das ist es doch, was Sie wollen, oder nicht?“
    Schmidtbauers Antwort war klar und knapp. „Sykes hat mit dem Fall nichts zu tun. Lassen Sie die Finger von ihm!“
    „Woher wollen Sie das wissen?“
    „Nehmen Sie es einfach als nützliche Information, die Sie vor einer falschen Fährte bewahrt.“
    Sehner blieb stehen. „Was soll das? Ich soll einen Wahnsinnigen finden, der vier Menschen kaltblütig abgeschlachtet hat und Sie engen meinen Spielraum immer weiter ein!“
    Schmidtbauer schwieg. Sehner hörte sein heftiges Atmen. „Jetzt hören Sie mir mal gut zu, Kriminalhauptkommissar Sehner“, begann Schmidtbauer gefährlich leise. „Ich weiß, dass Sie ein guter Polizist sind. Ich weiß aber auch, dass Sie als schwierig gelten. Hätte Wilson Sie nicht extra angefordert, wären Sie nie mit diesem Fall betraut worden. Ich rate Ihnen, Erfolg zu haben, und

Weitere Kostenlose Bücher